Essen. Die Regionalliga West gewinnt als Marke an Bedeutung, meint RWE-Präsident Welling. Die Aufstiegsregelung bleibt aber ein heikles Thema.

  • Die Regionalliga West gewinnt als Marke an Bedeutung, meint RWE-Präsident Welling
  • Die Aufstiegsregelung bleibt aber ein heikles Thema
  • Darüber sprach Welling mit WDFV-Präsident Hermann Korfmacher

Im Vorfeld des Starts der Regionalliga West trafen sich RWE-Präsident Michael Welling und WDFV-Präsident Hermann Korfmacher zum Gespräch. Sie sind sich einig, dass die Regionalliga sich als Marke etabliert hat. Aber wenn es um den Aufstieg geht, scheiden sich die Geister.

Einig sind sich beide Parteien, wenn es um den Reiz der Regionalliga West geht. Korfmacher betont: "Mit der Regionalliga West ist eine Marke geschaffen worden, die durch einzigartige Aspekte überzeugt. Bei uns im Westen ist eine Fülle von Vereinen vertreten, die zu Recht den Anspruch haben, zu den Top 50 in Deutschland zu gehören. Mit ein bisschen Stolz kann der WDFV darauf verweisen, dass auf Initiative unseres Regionalverbandes 2012 die Live-Berichterstattung mit einem Spiel aus der Regionalliga West bei Sport1 gestartet wurde."

Regionalliga nimmt Platz der 2. Bundesliga ein

In der neuen Saison wird Sport1 sogar an jedem Montag ein Spiel aus den fünf Regionalligen ausstrahlen. Die Regionalliga nimmt den Platz ein, den vorher die 2. Bundesliga eingenommen hat, da Sport1 ab der neuen Saison die Rechte an den Montagsspielen der 2. Liga verloren hat.

Welling RWE.jpg
© Socrates Tassos

Während Einheit besteht bei der Attraktivität der Liga, gehen die Meinungen bei der aktuellen Aufstiegsregel der Regionalligen etwas auseinander. Vom Grundsatz her vertreten Korfmacher und Welling eine Meinung, nämlich die, dass Aufsteiger aufsteigen sollten. Allerdings sind die Herangehensweisen etwas anders. Korfmacher berichtet: "Die Haltung der 21 Landes- und fünf Regionalverbände ist, dass auch kleinere Vereine die Chance haben müssen, mit einem vergleichsweise geringen Etat in dieser viertklassigen Regionalliga zu spielen. Daher die Aufteilung in fünf Staffeln. Ich glaube, dass es für eine vierte Profiliga in der breiten Masse der Vereinslandschaft keine Mehrheit gibt. Aber natürlich sind konstruktive Lösungsvorschläge wichtig und werden gehört."

Gegenvorschlag von Welling

Gehört ja, aber mit wenig Aussichten auf Erfolg. Unter anderem hatte Welling bereits einen Gegenvorschlag zur aktuellen Lösung erarbeitet, weil er die derzeitige Ligenstruktur für "die schlechteste aller denkbaren Alternativen" hält. Demnach könnte man über eine zweigleisige 4. Liga nachdenken. Welling im Gespräch mit dem WDFV: "Das ist für die Klubs der 3. Liga vertretbar, weil der Abstieg weniger dramatisch ist, das ist für die ambitionierten Klubs der Regionalligen, also die Klubs, die auch aufsteigen wollen, eine sinnvolle Lösung, und das ist auch im Sinne der Talentausbildung für die Klubs der DFL-Bundesligen ein zweckmäßiges Modell. Ich wundere mich, dass dieses Modell nicht stärker in der öffentlichen Diskussion ist."

Klar ist nur: Die Aufstiegsregel bleibt ein Streitfall, der in absehbarer Zeit eher keine Änderung erfahren wird. Die Fans werden damit leben müssen. Vorerst gibt es einen Aufstieg in die 3. Liga nur über die Meisterschaft und den anschließenden Erfolg in der ungeliebten Relegation.