Essen. . RWE-Trainer Sven Demandt zeigt sich zum Start zufrieden mit der Auswahl in seinem Kader. Kapitän Benjamin Baier eröffnet den Torreigen.
- RWE-Coach Sven Demandt begrüßt zum Trainingsauftakt alle 23 Spieler
- Schreckmoment um Neuzugang Daniel Engelbrecht, der das Abschlussspiel vorzeitig abbrechen muss
- Die Rekonvaleszenten Nico Lucas und Roussel Ngankam absolvieren noch ein reduziertes Programm
Rolf Mink ist ständiger Trainingsgast bei Rot-Weiss Essen, natürlich war der Auftakt am gestrigen Montag in Karnap ein „Pflichttermin“ für den Rentner. Und der Bottroper gehört in der großen Fanschar zu den „Realos“, sein Urteil zum Verein fällt stets ausgewogen aus. Was er beim Trainingsauftakt zu sehen bekam, gefiel ihm durchaus: „Ich bin bisher sehr zufrieden, wie die vakanten Positionen besetzt worden sind. Wir brauchen keinen Mölders, der Star ist die Mannschaft. Und was man jetzt schon sehen kann, ist: Der Kader hat durch die Neuen wie Kai Pröger und Robin Urban die Geschwindigkeit gewonnen, die uns die ganze letzte Saison gefehlt hat“, glaubt er erkannt zu haben.
Neue Offensivkräfte sollen Torflaute beheben
Überhaupt wirkte der Auftakt vor rund 100 Schaulustigen irgendwie entspannter als in den Jahren zuvor, offensichtlich hat man allgemein die Erwartungen etwas zurück geschraubt. Erwartungen, die der Trainer an seine 23 Schützlinge aber formuliert hat, die Begrüßungsansprache von Sven Demandt auf dem Rasen dauerte eine geschlagene Viertelstunde. „Echt, solange habe ich geredet?“, zeigte der sich von der erstaunlich langen Ansprache überrascht, ehe er ein wenig vom Inhalt preisgab: „Wir haben nochmal verdeutlicht, was wir in dieser Saison uns vorgenommen haben, und ich habe dabei die vergangene Rückserie nicht unerwähnt gelassen, in der wir nur zwei von 17 Partien verloren haben, so wenig wie kein anderes Team. Daran wollen wir natürlich anknüpfen. Wir haben unsere besseren Spiele auswärts gemacht, das sind Dinge, die wir in der neuen Saison verbessern wollen.“
Mit dem Personal, was ihm für die neue Spielzeit zur Verfügung steht, zeigte sich Demandt durchaus zufrieden: „Wir haben sehr viele für die Offensive geholt und im Endeffekt keinen offensiven Spieler abgegeben, da sieht man ja, wo der Schwerpunkt lag. Wir wissen, wir haben zu wenig Tore gemacht.“
Auch beim ersten Trainingsspiel zum Abschluss der Einheit, unterbrochen vom kurzen Schreckmoment um Neustürmer Daniel Engelbrecht (siehe auch Bericht im Hauptteil) dauerte es gefühlte 20 Minuten, ehe der erste Treffer fiel: Wieder einmal war es Kapitän Benjamin Baier, der seinen Vorderleuten zeigen musste, wo das gegnerische Tor steht. Der Ausgleich für die „Gegenmannschaft“ zeigte dann, wie es in Zukunft laufen könnte: Kamil Bednarski, der zuvor schon das Lattenkreuz zum Klingen brachte, flankte butterweich auf Neuzugang Kai Pröger, der halb in der Luft liegend die Kugel in die Maschen drosch. Da gab es doch das ein oder andere Paar glänzende Augen auf den Zuschauerrängen.
Trainer Demandt gibt sich nun zufrieden mit dem Spielermaterial, das ihm zur Verfügung steht: „Als Trainer hat man natürlich immer Wünsche, auf der anderen Seite bin ich auch Realist und weiß, was noch machbar ist. Machbar ist nichts mehr.“
Samstag das erste Testspiel in Rhede
Der Kader sei nun mal bewusst klein gehalten. „Im Augenblick hat man das Gefühl, dass jeder hier eine Rolle spielen kann, das müssen sie auch, weil viele Ausfälle können wir nicht verkraften“, so Demandt. Darum hoffte der Coach auch, dass Neuzugang Daniel Engelbrecht möglichst schnell wieder in den Trainingsbetrieb zurückkehrt.
Von den 20 Feldspielern absolvierten die beiden Rekonvaleszenten Nico Lucas (Kniescheibenbruch) und Roussel Ngankam ein individuelles Programm mit Ball, sie sollen in der nächsten Woche wieder voll einsteigen. Der Rest tritt Samstag in Rhede (15 Uhr) zum ersten Testspiel an.