RWE hat mit der Verpflichtung von Torwart Marcel Lenz einen weiteren Punkt im Plan abgearbeitet. Doch noch fehlt ein torgefährlicher Stürmer.
- Auf der Torwartposition hat Viertligist Rot-Weiss Essen mit einem Neuzugang die Planung abgeschlossen
- Stürmer-Suche gestaltet sich schwierig, weil vor allem Spieler, die viele Tore machen, heiß begehrt sind
- Nach Kollaps beim Zweitligisten 1860 München träumt mancher RWE-Fan von Sascha Mölders Rückkehr
Knapp drei Wochen haben die Rot-Weissen noch Urlaub, zumindest gilt das für die Fußballer. Auf der Geschäftsstelle und in der „Chefetage Sport“ wird eifrig verhandelt und für die nächste Saison geplant. Am 24. und 25. Juni wird sich die Mannschaft des Viertligisten zum Leistungscheck treffen, am Montag danach geht es erstmals zum Training auf den Platz. Bis dahin wollen Sportdirektor Jürgen Lucas und Trainer Sven Demandt natürlich den Kader möglichst beisammen haben.
Neuer Keeper hat professionelle Ausbildung genossen
Nach dem Weggang von Torwart Niclas Heimann in Richtung Rödinghausen haben die Essener die Lücke mit der Verpflichtung von Marcel Lenz (26) wieder geschlossen, der vom MSV Duisburg kommt und nicht verwandt ist mit RWE-Torwarttrainer Manuel Lenz. „Marcel hat eine professionelle Ausbildung genossen und kann auch einige Einsätze in den Junioren-Nationalteams vorweisen. Er kommt aus dem Ruhrgebiet und kennt sich hier deshalb bestens aus“, begründet Sportdirektor Lucas die Entscheidung.
Der 1,90 Meter große Schlussmann, dessen Vertrag beim MSV ausgelaufen ist, spielte seit der Saison 2010/11 für die „Zebras“ und kommt dort auf 113 Einsätze für die 1. und 2. Mannschaft. Als Jugendlicher wurde er bei Schalke 04 ausgebildet. In der Vorsaison lief der gebürtige Duisburger einmal in der 3. Liga auf und viermal im Niederrheinpokal-Wettbewerb. Als dritter Torhüter stößt möglicherweise nun noch Stefan Jaschin aus der U19 zum Kader.
Ein torgefährlicher Angreifer ist noch nicht in Sicht
16 Feldspieler hat Rot-Weiss unter Vertrag, 20 sollen es werden. „Noch drei Spieler sind Pflicht, ein vierter wäre optimal“, sagt Lucas, dem bekanntlich nur ein begrenztes Budget zur Verfügung steht. Ganz oben auf der Liste steht ein Torjäger und ein weiterer flexibel einsetzbarer Offensivmann. Eine Alternative für die Defensive steht ebenfalls auf dem Wunschzettel. Ob es eine weitere Zusammenarbeit mit Innenverteidiger Gino Windmüller geben wird, könnte sich am Wochenende entscheiden. Der vierte Neue würde dann ein junger Mann sein, den man noch, so Lucas, an das Leistungsniveau heranführen müsste.
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Bei der Suche nach einem „Knipser“ sei man in guten Gesprächen, sagt Jürgen Lucas. Ein Abschluss ist aber offenbar noch immer nicht in Sicht. „Ich bin da vorsichtig, weil manchmal über Nacht einiges passieren kann.“ Schon zweimal hatte RWE einen Stürmer an der Angel, doch beide Male grätschte ein höherklassiger Konkurrent dazwischen. „Und wenn man den Jungs erklären muss, dass sie für weniger Geld eine Liga tiefer spielen sollen, da wird bei allen Vorteilen, die Rot-Weiss Essen zu bieten hat, die Argumentation schon dünn.“
Manche RWE-Fans träumen von Mölders-Rückkehr
Das ist normalerweise auch im Fall Sascha Mölders (32) so. Nach dem Kollaps bei 1860 München zieht es den gebürtigen Essener nach sechs Jahren in Bayern möglicherweise wieder zurück ins Ruhrgebiet. Der MSV soll interessiert sein. Auf die Anfrage von „Reviersport“ antwortete Mölders: „Ich bin ablösefrei und da ist Vieles möglich. Grundsätzlich kann ich mir alles vorstellen – von der 1. Bundesliga bis zur Regionalliga.“
Die RWE-Fans sind natürlich hellhörig geworden und träumen von Mölders’ Rückkehr. Und was sagt RWE? „Sportlich und emotional wäre das eine große Geschichte“, gibt Lucas zu. „Aber wir sollten damit realistisch umgehen. Ehrlich gesagt, mir fehlt die Fantasie, wie wir so etwas realisieren könnten.“