Essen. RWE erwartet Freitag zum Prestigeduell die Aachener Alemannia, die wieder insolvent ist. Der Kader wird durch den Malura-Ausfall noch kleiner.
- Die erneut insolvente Aachener Alemannia kommt Freitag vor großer Kulisse zur Hafenstraße
- Rot-Weisse wollen den Schwung aus dem Niederrheinpokal mitnehmen in den Liga-Alltag
- Neben den Langzeitverletzten Grund, Löning und Rabihic gesellt sich nun auch noch Dennis Malura hinzu
Zwar hatte RWE-Trainer Sven Demandt nach dem Pokaltriumph eine kleine Feierstunde genehmigt, aber tags darauf machte Timo Brauer als Gast beim Oberliga-Spitzenspiel am Schettersbusch einen sehr nüchternen Eindruck. Gefeiert habe man nicht, schließlich stünde schon das nächste Highlight ins Haus.
Man rechnet mit einer Kulisse von 8000 plus X
An diesem Freitagabend kommt Alemannia Aachen zum Traditionsduell an die Hafenstraße (19.30 Uhr). Und da schwingt schon ein bisschen Wehmut mit, gerade bei Brauer: „Das ist ein Prestigeduell, leider sind die Aachener wieder insolvent, was schade für den Verein ist, ich habe da selbst mal gespielt. Deswegen hoffe ich, dass wir alle es noch einmal zu einem großen Spiel machen.“
Das Zuschauerinteresse jedenfalls ist nach dem Erreichen des Niederrheinpokal-Finales wieder neu entflammt, Sportdirektor Jürgen Lucas rechnet mit einer Kulisse von „8000 plus x“. Weniger optimistisch ist er allerdings beim Blick auf die Verletztenliste.
Dennis Malura ist kein Thema für das Spiel
Bei Kasim Rabihic, Kevin Grund und Frank Löning rechnet ja niemand mit einer schnellen Rückkehr. Grund hatte sich in Rödinghausen einen Bänderriss im Zeh zugezogen, bei Lönings anhaltenden Fersenproblemen sieht es so aus, als würde man ihn gar nicht mehr im RWE-Trikot wiedersehen, zumal der Vertrag im Sommer ausläuft.
Neueste Hiobsbotschaft nach den intensiven Pokalminuten: Dennis Malura hatte zweimal einen Schlag aufs Knie bekommen, er biss bis zum Schlusspfiff auf die Zähne, aber nun steht ein MRT in Wuppertal an, der Außenbahnläufer ist für Aachen auf keinen Fall ein Thema. Nico Lucas (Fußprellung), der zuletzt stark aufsteigende Form zeigte, hatte vor dem WSV-Spiel Schmerztabletten genommen, wird aber wohl ebenso wieder dabei sein wie Tolga Cokkosan, der ebenfalls angeschlagen aus dem Bergischen heimkehrte.
Die Brust der Rot-Weissen ist breiter geworden
Trotz des knappen Kaders wollen die Rot-Weissen ihren Heimfans dennoch eine ansprechende Leistung abliefern und zeigen, dass sie auch in der Liga begeistern können. „Die Grundstimmung seit Dienstag ist natürlich eine ganz andere, die Brust ist noch breiter geworden, jetzt wollen wir die Euphorie mitnehmen und uns vor toller Kulisse entsprechend präsentieren“, verspricht Jürgen Lucas.
Natürlich schwinge beim Besuch des Gegners auch dessen Probleme mit: „Mit Aachen gab es immer tolle Duelle, die Alemannia ist ein traditionsreicher Verein, die leider wieder in Schieflage geraten ist. Auch wenn man als sportlich Verantwortlicher natürlich immer das Letzte aus dem Budget herauskratzen möchte, muss man bei dem Beispiel natürlich froh sein, dass es bei uns anders gehandhabt wird und wir kein Risiko eingehen“, bemerkt der Sportdirektor und sieht das Weiterkommen im Pokal natürlich ebenfalls mit einem positiven Aspekt aus finanzieller Hinsicht. Damit habe sich der Spielraum in den Verhandlungen für die kommende Saison sicherlich wieder ein kleines Stück vergrößert – nach Abzug der wohl anfallenden Pyro-Sanktionen, versteht sich.