Essen. RW Essen hat die Lizenz für die 3. Liga beantragt, obwohl der Aufstieg unwahrscheinlich ist. Darüber haben wir mit RWE-Boss Welling gesprochen.

  • Rot-Weiss Essen hat die Lizenz für die 3. Liga beantragt
  • Dabei ist der Aufstieg unwahrscheinlich
  • Darüber haben wir mit RWE-Boss Michael Welling gesprochen

Alle Regionalligisten, die sich um eine Lizenz für die 3. Liga bewerben, müssen ihre Unterlagen bis zum 1. März beim DFB eingereicht haben. Das hat auch Rot-Weiss Essen gemacht, obwohl der Aufstieg in die 3. Liga in diesem Jahr wohl utopisch ist. Wir sprachen mit Essens Präsident Michael Welling über diese Entscheidung, die Abstiegssorgen der U19 und den Auftakt der ersten Mannschaft in das Jahr 2017.

Michael Welling, erklären Sie uns kurz, wie und wann die Entscheidung getroffen wurde, dass RWE die Lizenz für Liga drei beantragt?

Michael Welling: Das ist ein längerer Prozess, wir haben die Entscheidung bereits im November 2016 getroffen. Mehrkosten fallen für uns nicht an, da wir sowieso einen Wirtschaftsprüfer benötigen, um den Jahresabschluss 2016 zu machen. Klar ist auch, dass wir die sportlichen Kriterien derzeit nicht erfüllen, aber das wussten wir damals noch nicht.

Wenn Sie den Jahresabschluss 2016 ansprechen: Wie sind die Zahlen ausgefallen?

Auch interessant

Welling: Viel kann ich dazu noch nicht sagen. Aber durch den Rückzug von innogy als Sponsor wird 2016 sicher nicht als das erfolgreichste Jahr in die Geschichte eingehen. Dennoch haben wir weiter ein positives Eigenkapital und keine schlaflosen Nächte.

Kommen wir zur U19. Hier droht der Abstieg aus der Junioren-Bundesliga nach dem verpatzten Start in das Jahr 2017. Wie erleben Sie die Situation beim Essener Nachwuchs?

Welling: Die Ergebnisse stimmen nicht, keine Frage. Klar ist: Wir wollen in der Bundesliga bleiben, die Chance ist auch weiter vorhanden. Die letzten Spiele waren enttäuschend. Aber wir haben bereits in der Hinrunde gezeigt, dass wir gegen die Gegner, die nun noch kommen, auch punkten können. Trotzdem muss man auch sagen, bisher war das zu wenig.

Kann man das auch über die erste Mannschaft sagen, die mit einem Zähler aus zwei Partien in das neue Jahr gestartet ist? Die Fans waren nach dem 0:0 gegen Düsseldorf II schon wieder bedient.

Welling: Normal gibt es bei RWE ja nicht. Ich kann das in Teilen nachvollziehen, teils ist es auch nervig. Das Spiel bei Viktoria Köln war völlig in Ordnung, da war mehr drin für uns. Gegen Düsseldorf II war die erste Hälfte indiskutabel, das war wirklich schlecht und gefühlt auch ohne Ideen und Leidenschaft. Die zweite Halbzeit aber war OK. Wenn das Tor von Marcel Platzek zählt, reden alle über ein Spiel, in dem sich die Jungs nach schwachem Start zum Sieg gekämpft haben. So ist das im Fußball.

Für den Sommer kündigte der Sportliche Leiter Jürgen Lucas bereits einige Veränderungen im Kader an. Wann kann man mit weiteren Personalentscheidungen rechnen?

Welling: Es ist gut möglich, dass wir schon in Kürze Vertragsverlängerungen verkünden können.