Essen. Rot-Weiss Essen wartet weiter vergeblich auf rund 100.000 Euro vom türkischen Drittligisten Kayseri Erciyesspor. Die Hoffnung schwindet weiter.

  • Rot-Weiss Essen wartet weiter vergeblich auf rund 100.000 Euro vom türkischen Drittligisten Kayseri Erciyesspor
  • Die Hoffnung schwindet weiter
  • RWE wird das Geld wohl nicht mehr sehen

Es wäre ein passendes Geburtstagsgeschenk gewesen. Am Mittwoch feierte der Traditionsverein Rot-Weiss Essen von der Hafenstraße sein 110-jähriges Bestehen. Beim Blick auf die Kontoauszüge blieb die erhoffte positive Überraschung jedoch aus. Noch immer ist kein Geld aus der Türkei geflossen. Konkret geht es um einen Betrag in Höhe von rund 100.000 Euro, der den Essenern als Ablösesumme für ihren Ex-Spieler Kerim Avci zusteht. Der Mittelfeldspieler wechselte im Sommer 2013 zum damaligen Süper-Lig-Vertreter Kayseri Erciyesspor. Die vereinbarte Summe ist jedoch nie auf dem RWE-Konto eingegangen.

Fifa schaltete sich ein

Vor dem Jahreswechsel kam noch einmal Hoffnung im Lager des Essener auf, weil sich der Weltverband Fifa in den Fall einschaltete. Kayseri ließ ein Ultimatum ohne Reaktion verstreichen. Ein angedrohter Punktabzug von sechs Zählern oder im schlimmsten Fall ein Zwangsabstieg löste bei den Verantwortlichen des türkischen Klubs offenbar keine Panik mehr aus. Der Verein ist inzwischen an das Tabellenende der dritten Liga abgerutscht. Ohne Hoffnung auf den Klassenerhalt. Den Punktabzug von drei Zählern zu Saisonbeginn hat der Verein auch nach 20 Spielen nicht aufholen können. Einen Minuspunkt hat der ehemalige Avci-Klub noch auf dem Konto. Eine schockierende Bilanz, die bei Rot-Weiss Essen ebenfalls keine Jubelstürme auslöst.

Welling streicht die 100.000 Euro aus der Bilanz

Der rasante Abstieg des Vereins hat bei RWE die Hoffnung auf das fehlende Geld schwinden lassen. "Wir haben den Betrag bilanziell abgeschrieben", betont Essens Vereinspräsident Michael Welling. "Sanktionen schrecken Kayseri Erciyesspor offenbar nicht mehr ab. Es macht keinen Sinn, mit dem Geld zu planen. Denn wir haben es nicht selbst in der Hand."

Zu den Akten legen wolle er den Fall aber nicht. Die nötigen Schritte hat der Verein längst in die Wege geleitet. Sollte tatsächlich noch ein Wunder geschehen, dürfte dieses allerdings noch lange auf sich warten lassen. "Wir haben von sämtlichen Gerichten recht bekommen, aber die Mühlen der Fifa mahlen langsam", weiß Welling.