Essen. . Die Serie ist gerissen. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen hat sein Nachholspiel bei Fortuna Düsseldorf II mit 1:2 verloren.
- Nach zehn Spielen ohne Niederlage hat Regionalligist Rot-Weiss Essen verloren
- Gastgeber Fortuna Düsseldorf II war überaus effizient und trifft zweimal aus dem Nichts
- RWE-Trainer Sven Demandt sah eine verdiente Niederlage für seine Mannschaft
Schöne Bescherung. Zehn Spiele lang war Rot-Weiss Essen in der Regionalliga ohne Niederlage geblieben, doch ausgerechnet die letzte Vorstellung des Jahres wurde ein Flop. RWE unterlag beim Tabellenfünfzehnten Fortuna Düsseldorf II mit 1:2 (0:1). Entsprechend enttäuscht bilanzierte RWE-Trainer Sven Demandt: „Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir das nicht gut gemacht. Der Düsseldorfer Sieg ist verdient.“
Noch einmal ein Erfolgserlebnis und dann mit einem guten Gefühl in die verdiente Winterpause. So der Plan der Rot-Weissen vor dem Anpfiff dieses Nachholspiels. Doch schon früh kamen den mitgereisten Fans am Flinger Broich leise Zweifel, ob das gelingen würde.
Auf dem Papier wurde der Tabellenvierte RWE gegen den abstiegsgefährdeten Gastgeber erst einmal als Favorit geführt. Und natürlich signalisierte man Selbstvertrauen und Stärke. Demandt vertraute der Elf, die zuletzt in Bonn und gegen Wuppertal jeweils einen Dreier eingefahren hatte. Doch die guten Vorsätze wurden früh erschüttert. Es war noch nicht viel passiert, als es den ersten Nasenstüber gab. Nach einer Düsseldorfer Ecke lenkte Tobias Lippold am kurzen Pfosten stehend den Ball über RWE-Keeper Heller hinweg ins Netz zur 1:0-Führung. Glücklich und aus dem Nichts, sagt man wohl.
Es war ein früher Dämpfer, den man aber mit einem stabilen Selbstbewusstsein eigentlich wegstecken sollte. Doch weit gefehlt. Die Rot-Weissen waren schwer beeindruckt und bekamen einfach keinen richtigen Zugriff auf die Partie. Es fehlten wieder einmal Ideen und Esprit, um einen Weg durch die kompakte gegnerische Deckung zu finden. Und die Düsseldorfer? Die waren natürlich gut drauf, riskierten nicht allzu viel, versuchten es mit langen Pässen auf die schnellen Stürmer. Gefahr zog allerdings nur selten auf vor dem Gehäuse von Robin Heller.
Zur Pause reagierte Demandt, nahm Rechtsverteidiger Timo Becker vom Feld, dessen Job übernahm Dennis Malura, der offensiv kaum Akzente setzen konnte. Vorn sollte nun Roussel Ngankam die rechte Außenbahn beackern. Doch bei allem Bemühungen, die Rot-Weissen blieben unterm Strich harmlos. Mal versprang der Ball, mal wurde er abgeblockt. Und schließlich fiel der Ausgleich ebenso überraschend wie zuvor die Führung für die Fortunen. Nach einem schönen Angriff hatte Platzek ein Riesending aus kurzer Entfernung, scheiterte jedoch eher kläglich. Immerhin, es gab Ecke. Der Ball flog auf den zweiten Pfosten, wo Malura, der schon gegen Wuppertal getroffen hatte, den Ball über die Linie stocherte zum 1:1.
„Da geht noch was“, dachten sich die RWE-Fans. Zwanzig Minuten waren es ja noch. Doch das Feuer loderte nicht lange. Und es kam, wie es kommen musste. Duman schlug die Kugel per Freistoß aus dem Halbfeld mit viel Effet in den Essener Strafraum, ein Kopf verlängerte auf Rüzgar, der aus der Nahdistanz zum 2:1 traf (84.). Es war die Entscheidung.
Zwei Gegentore nach Standardsituationen. „Eigentlich ungewöhnlich für uns“, meinte Sven Demandt. Aber selbst die ansonsten zuverlässige Defensive hatte nicht alles im Griff.
Die Statistik - Fort. Düsseldorf II - Rot-Weiss Essen 2:1 (0:1)
RWE: Heller - Becker (46. Ngankam), Meier, Zeiger, Grund - Malura, Baier, Lucas Rabihic (85. Windmüller) - Platzek, Bednarski.
Schiedsrichter: Koj (Heinsberg)
Zuschauer: 850.
Tore: 1:0 Lippold (11.), 1:1 Malura (70.), 2:1 Rüzgar (84.).