Essen. Kurz vor Ladenschluss versuchen die Verantwortlichen von Rot-Weiss Essen, ein Schnäppchen zu landen. Ex-Profi Cidimar würde nicht sofort weiterhelfen.

  • Zwei Kandidaten im Sturm haben die Verantwortlichen ihr Angebot unterbreitet und warten auf die Antwort.
  • Probespieler Cidimar da Silva ist zu lange ohne Wettkampfpraxis und würde nicht sofort weiterhelfen.
  • Auch für das Heimspiel gegen Rödinghausen am Freitag muss RWE ohne Kevin Grund auskommen

Stell Dir vor, es ist Sommerschlussverkauf – und RWE geht leer aus. Am Mittwochabend schließt das Transferfenster in der Regionalliga-Hinrunde, von da an sind nur noch Verpflichtungen von vertraglosen Spielern möglich. Die Verantwortlichen von Rot-Weiss hoffen aber noch, kurz vor Ladenschluss ein Schnäppchen zu landen: „Bei ein, zwei Kandidaten haben wir unser Angebot abgegeben, nun liegt es an der anderen Seite“, umreißt Sportdirektor Jürgen Lucas die passive Lage. Und lässt nachklingen, dass es für das Angebot keine finanzielle Nachbesserung geben wird. Das war auch der Grund für manche Absage in der Vergangenheit, bei der man sich schon am Zuge wähnte, letztlich von einem anderen Klub doch überboten wurde. Aber die Rot-Weissen trauen dem nicht nach: „Wenn es letztendlich nur um das Geld ging, müssen wir uns fragen, ob es der Richtige für uns gewesen wäre.“ Denn das Gesamtpaket halten die RWE-Verantwortlichen schon für attraktiv.

Die noch offenen Sturm-Kandidaten sind 22 und 26 Jahre alt, einer steht in der Dritten Liga unter Vertrag, der andere in einer anderen Regionalliga-Gruppe. Also beides Spieler mit Perspektive, die sofort weiterhelfen könnten.

RWE-Kandidat Cidimar hat die halbe zweite Liga im Reisepass stehen

Was im Umkehrschluss gegen eine Verpflichtung von Cidimar da Silva spricht. Der 32-jährige Deutsch-Brasilianer hatte sich vergangene Woche im Probetraining vorgestellt und hatte in der Vergangenheit ja die halbe zweite Liga im Reisepass stehen. Zuletzt war er in der Schweiz beim FC Biel-Bienne unter Vertrag, das ist aber auch schon fast ein Jahr her. „Cidimar war lange nicht im Wettkampf, er würde uns folglich nicht sofort weiterhelfen, wir bleiben aber in Kontakt“, so das Zwischenfazit von Jürgen Lucas.

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Wenn alle Stricke reißen, müssen die Essener in den kommenden Wochen mit dem vorhandenen Personal auskommen und auf den einen oder anderen Rückkehrer aus dem Krankenstand hoffen. Als erstes dürfte sich Kevin Grund nach seiner Innenband-Dehnung im Knie zurückmelden, er ist aber noch keine Option für das kommende Heimspiel gegen den SV Rödinghausen (Freitag, 19.30 Uhr). Etwas länger wird es noch bei Kamil Bednarski dauern: „Ich denke, er wird im Laufe der nächsten Woche wieder einsteigen und Teile des Mannschaftstrainings wie Passfolgen mitmachen können“, so der Sportdirektor, der mit einem Liga-Einsatz des Neuzugangs „eher in drei Wochen“ rechnet.

Für Kai Druschky, dem Pechvogel dieses Jahres, gibt es überhaupt noch keinen Zeitpunkt, da hofft die sportliche Leitung wie auch bei Jeffrey Obst auf ein Comeback noch in diesem Kalenderjahr.

So muss es wohl bis auf weiteres das verfügbare Personal richten. Und bei allen individuellen Fehlern, die in den vergangenen Partien im Abwehrverbund wichtige Punkte und das Pokal-Weiterkommen gekostet haben, richtet sich der Fokus auch auf die Herrschaften im Sturm: „Fakt ist, dass wir seit drei Regionalliga-Partien kein Tor erzielt haben. Aber ich habe Vertrauen in unsere Spieler, sie werden auch wieder treffen“, gibt sich Lucas optimistisch. „Wenn man sich fünf, sechs, sieben Chancen herausspielt, ist das ja auch Qualität“, hatte Frank Löning nach dem Gladbach-Spiel bemerkt. Jetzt sollte sie nur noch jemand nutzen.