Essen. . Rot-Weiss Essen musste sich zu Hause Viktoria Köln mit 0:4 geschlagen geben. Anders als das Ergebnis, war der Spielverlauf nicht so eindeutig.

  • Rot-Weiss Essen musste sich zu Hause Viktoria Köln mit 0:4 geschlagen geben.
  • Anders als das Ergebnis, war der Spielverlauf nicht so eindeutig.
  • Philipp Zeiger sah die Rote Karte.

0: 4 verloren - Mann oh Mann, das ist bitter für die Rot-Weissen. Sie mussten am vierten Spieltag eine ganz bittere Pille schlucken gegen den direkten Konkurrenten um einen Spitzenplatz. Das ist Viktoria Köln nach diesem Spiel auf jeden Fall. Die Kölner hatten sicher auch Glück, aber gepaart mit Klasse und Cleverness endete die Partie eindeutig, angesichts des Spielverlaufs aber zu eindeutig. Denn RWE nutzte die eigenen Chancen nicht. Und zu allem Überfluss gab es auch noch in der Schlussphase Rot gegen Philipp Zeiger, der im Zweikampf mit dem eingewechselten Sven Kreyer das Bein zu hoch hatte. Eine wirklich harte Entscheidung.

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RWE-Trainer Sven Demandt hatte sich etwas einfallen lassen, oder besser, musste sich etwas einfallen lassen. Frank Löning (Wadenprobleme) fehlte auch diesmal auf dem Spielberichtsbogen, so dass sich RWE eine andere Angriffsvariante ausdenken musste. Und die sah dann so aus: Timo Brauer besetzte die rechte Verteidigerposition, Dennis Malura, der ehemalige Viktorianer, rückte nach vorn. Außerdem mischte Andreas Ivan von Beginn an mit. Und siehe da, die taktische Variante funktionierte wirklich gut.

Allerdings entwickelte sich die erste Chance der Rot-Weissen auf der anderen Seite. Der Ball lief wie an der Schnürchen gezogen, Marcel Platzek, Ivan und Malura, der rechts ziemlich frei stand. Doch sein Schuss wurde im letzten Moment von Sascha Eichmeier abgeblockt.

Platzek hatte Ausgleich auf dem Fuß

Es war von Beginn an ein flottes Spiel auf hohem Niveau. Die Gastgeber gaben Gas und erhielten des öfteren Applaus für ihre engagierte und erfolgreiche Zweikampfarbeit. RWE versuchte Druck zu machen, suchte den Weg nach vorn, allerdings behielt der Gegner die Übersicht und blieb gefährlich. Tim Golley prüfte RWE-Keeper Niclas Heimann aus der Distanz (11.). Und dann war es plötzlich passiert. Ecke für Viktoria, und der Ball zappelte im langen Eck. Kevin Holzweiler stand an der Eckfahne in Siegerpose und wartete auf die Glückwünsche. Er hatte irgendwie die Kugel direkt zum 1:0 ins Essener Tor bugsiert.

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Die Rot-Weissen waren nicht beeindruckt, zeigten, dass sie mental durchaus stabil sind und sich nicht gleich nach einem solch unglücklichen Rückschlag irritiert abducken. Fast im Gegenzug hatte Platzek den Ausgleich auf dem Fuß, traf nur das Außennetz. Gino Windmüller nahm einen langen Pass von Brauer wunderbar mit der Brust an und zielte aber aus spitzem Winkel übers Gebälk (18.). Und Huckles Hechtkopfball entschärfte Keeper Philipp Kühn. Und noch einmal verzog Platzek (36.). Die Chancen waren da trotz geschwächter Offensive.

Was Hoffnung machte für Durchgang zwei. Doch die hielt nicht lange. Wieder hatte RWE die erste Chance nach einem Fehler von Torhüter Kühn, der den Ball nach einem Schuss von Kevin Grund nach vor abklatschte, doch Platzek scheiterte erneut (46.). Und dann ging es ruckzuck. Die Kölner zeigten ihre ganze Klasse und Erfahrung, konterten den Gastgeber klassisch aus. Mike Wunderlich flankte und Lukas Nottbeck verwandelte im Fünfmeterraum cool und problemlos. Windmülller war zu spät dran und ins Leere gerutscht. Nur zwei Minuten später das gleiche Bild eine Etage höher. Tim Golley flankte unbedrängt von links, Philipp Zeiger hielt ein Nickerchen, sodass der ebenso lange David Jansen sich aus fünf Metern die Ecke aussuchen konnte.

Zwei Tore innerhalb von 120 Sekunden

Da hatten sich die Fans vor dem Anpfiff einen Kopf um den Angriff gemacht, und dann so etwas. Ein Tor hatten die Essener in den ersten drei Spielen kassiert, jetzt waren es gleich zwei innerhalb von gut 120 Sekunden. 3:0 hieß es nach diesem Doppelschlag. Das sollte reichen, zumal nun auch die Chancen bei Rot-Weiss trotz aller Bemühungen ausblieben. Und der ehemalige Essener Mike Wunderlich setzte noch einen drauf. Er spielte die gesamte Essener Abwehr schwindelig, passte nach innen und Golley ließ die Kugel nur ins Netz abtropfen zum 4:0. Bitter. Sekunden zuvor hatte Jesic auf der anderen Seite nur den Pfosten getroffen.

Rot-Weiss - Viktoria Köln 0:4 (0:1)

RWE: Heimann - Malura (67. Jesic), Zeiger, Windmüller, Huckle - Baier (85. Weber), Meier, Brauer - Platzek, Ivan (76. Becker), Grund.

Schiedsrichter: Steffens.

Zuschauer: 8140.

Tore: 0:1 Holzweiler (12.), 0:2 Nottbeck (51.), 0:3 Jansen (53.), 0:4 Golley (73.).

Bes. Vorkommnis: Rot gegen Zeiger (84., gefährliches Spiel).