Essen. . RWE spielt am Dienstagabend gegen den Wuppertaler SV. Frank Löning ist noch angeschlagen. Trainer Sven Demandt lobt die Moral des Aufsteigers.
- Ausgerechnet beim kleinen Derby in Wuppertal bangt RWE um seinen Stürmer
- RWE-Trainer Sven Demandt lobt die Moral der Wuppertaler
- Bei über 10000 Zuschauern macht OB Mucke demnächst den Balljungen
Für Rot-Weiss Essen geht das Testen der Aufsteiger weiter, aber welch ein Unterschied in der Wahrnehmung, wenn es im Wuppertaler Stadion am Zoo am Dienstagabend (19.30 Uhr) mal wieder um Meisterschaftspunkte geht. Gefühlt ist es für das Team von der Hafenstraße ein Derby, und auch die Gastgeber drehen ordentlich am Rad: So hat man beim WSV das Motto „10 000 Zuschauer plus X“ ausgerufen. Im Erfolgsfall will Wuppertals Oberbürgermeister Andreas Mucke im kommenden Heimspiel gegen Aachen als Balljunge fungieren. Die Aussichten auf seinen Einsatz stehen nicht schlecht.
In solch einer Atmosphäre heißt es kühlen Kopf zu bewahren und darin ist Sven Demandt ja Spezialist. Der Essener Coach hat die Auftaktpartie der Wuppertaler gegen Viktoria Köln live verfolgt, auch im zweiten Spiel wurde der Eindruck bestätigt: „Zweimal hat der WSV nun einen Rückstand wettgemacht, das spricht für die Moral der Truppe. Hinzu kommt, dass die Aufsteiger zu Anfang mit einer großen Euphorie aufspielen, meine Jungs wissen, was sie erwartet“, bleibt Demandt gelassen.
Aber auch RWE hat sich in den ersten beiden Partien den Respekt des Gegners schon erarbeitet: „Rot-Weiss Essen hat eine Mords-Qualität und zählt für mich neben Dortmund II zu den Top-Favoriten auf den Aufstieg“, gab WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen zurück, der zum „Gegenbesuch“ im Spiel der Rot-Weissen gegen Bonn an der Hafenstraße weilte.
Die gegenseitigen Erkenntnisse werden sicherlich Einfluss auf die Spieltaktik haben, und da erwartet Sven Demandt Platzherren, die erst einmal ein bisschen abwarten, um dann blitzschnell bei Ballbesitz ihre Offensivqualitäten abzurufen. Besonders der fast 37-jährige Ercan Aydogmus, vor gut zwei Monaten im Niederrhein-Pokalfinale an der Hafenstraße noch Mister Chancentod, hat zur Zeit einen Lauf vor dem Tor. Hinzu kommt im Mittelfeld mit Manuel Grebe noch ein ehemaliger RWE-Akteur, der vor Ehrgeiz nur so sprühen wird. „Wir müssen mit allem rechnen“, warnt Demandt.
Löning klagt über muskuläre Probleme
Etwas mehr Sorgen bereitet dem Essener Coach momentan das eigene Offensiv-Personal. Frank Löning hatte gegen Bonn einen Tritt in die Wade bekommen und klagt seitdem über muskuläre Probleme. Nichts Schlimmes, beschwichtigte Demandt, dennoch steht für das heutige Spiel ein kleines Fragezeichen hinter dem Routinier. „Wenn von drei Topstürmern zwei ausfallen, wäre das schon ein kleines Problem“, erinnert er dezent an den längerfristigen Ausfall Kamil Bednarskis, den es ja schon zu kompensieren gilt. Dennoch würde Demandt gerne an seinem 4-3-3-System festhalten. Als Kandidaten für die vorderste Reihe könnten sich Vojno Jesic und Tolga Cokkosan anbieten, auch Kasim Rabihic habe nach seiner Einwechselung „richtig gute zehn Minuten“ gehabt und war am Siegtor beteiligt. Auch Andreas Ivan könnte wieder eine (kurzzeitige) Alternative darstellen. „Er hat jetzt fünf, sechs Einheiten absolviert und ist wieder einen Schritt weiter“, so der Trainer.
Im übrigen sei wichtiger als die Aufstellung doch die innere Einstellung: „Die Mannschaft hat ein großes Selbstvertrauen und Selbstverständnis gewonnen, ich denke, dass wird sie zeigen“, so Demandt.