Essen. Rot-Weiss Essen und der ehemalige Sportvorstand Uwe Harttgen treffen sich am Donnerstag vor Gericht. RWE hatte Harttgen im März 2015 gekündigt.
- Rot-Weiss Essen und Ex-Vorstand Uwe Harttgen treffen sich am Donnerstag vor Gericht.
- RWE hatte Harttgen im März 2015 gekündigt.
- Harttgen pocht auf die Fortzahlung seiner Bezüge bis zum eigentlichen Vertragsende am 30. Juni 2017.
Am Donnerstag wird es spannend am Essener Amtsgericht. Dann treffen sich Rot-Weiss Essen und der ehemalige Sportvorstand Uwe Harttgen vor Gericht. Der Ex-Profi hatte gegen seine fristlose Kündigung bei Rot-Weiss Essen Klage beim Landgericht in Essen eingereicht. Harttgen pocht auf die Fortzahlung seiner Bezüge plus Prämien bis zum eigentlichen Vertragsende am 30. Juni 2017. Das wären in der Summe rund 250.000 Euro - eine stattliche Summe für einen Regionalligisten.
RWE hatte Harttgen im März 2015 wegen eines vermeintlichen Verstoßes gegen den Dienstvertrag die fristlose Kündigung ausgesprochen. Zuvor hatte der ehemalige Bremer den Vertrag von Ex-Trainer Marc Fascher eigenmächtig verlängert. Präsident Michael Welling und der Essener Aufsichtsrat wurden über diesen Schritt nicht informiert. Vielmehr hatte der Aufsichtsrat in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Vorstand die Verlängerung explizit abgelehnt. Dies bestreitet Harttgen. Er behauptet, den Vertrag unverzüglich an Claudia Gerig, Assistentin der Geschäftsführung von RWE, weitergeleitet zu haben.
Am Donnerstag muss er nun ab 11.30 Uhr vor Gericht aussagen, da er als Zeuge geladen wurde. Welling betont mit Blick auf die Verhandlung: "Ich kann mir vorstellen, dass am Donnerstag ein Urteil gesprochen wird." Und die Essener sehen gute Chancen, dass die hohe sechsstellige Summe nicht gezahlt werden muss. Welling: "Die Forderung ist aus unserer Sicht weder in der Höhe noch dem Grunde nach gerechtfertigt. Aber das ist meine subjektive Sicht der Dinge. Trotzdem sind wir sehr optimistisch, denn das Verhalten von Herrn Harttgen stellt aus unserer Sicht einen klaren Verstoß dar."
Klar ist: Es gibt nur noch schwarz oder weiß, denn ein Vergleichsangebot der Essener wurde zurückgezogen. Aufgrund der Entwicklungen in diesem Fall sind die Essener davon überzeugt, die besseren Argumente auf ihrer Seite zu haben. Auf der Mitgliederversammlung der Essener am letzten Wochenende erklärte Welling zu den bisher zurückgestellten Geldern aufgrund der unklaren Situation im Fall Harttgen: "Sollte der Prozess gewonnen werden, wäre das ein Benefit. Wir haben sein Gehalt bisher als Rückstellung gebucht. Ich bin nach Rücksprache mit unseren Anwälten aber sehr positiv gestimmt."