Essen. Zehn Jahre lang arbeitet Jürgen Lucas bei Rot-Weiss Essen. Er kennt den Klub und das Geschäft, doch nun betritt er Neuland als Sportdirektor.

  • Zehn Jahre lang arbeitet Jürgen Lucas bei Rot-Weiss Essen.
  • Er kennt den Klub und das Geschäft.
  • Nun betritt er Neuland als Sportdirektor.

Zehn Jahre lang arbeitet Jürgen Lucas bei Rot-Weiss Essen. Er kennt den Klub und das Geschäft, ist mit Leib und Seele dabei. Doch nun beginnt er etwas Neues, wird Sportdirektor. Und daran wird er sich wohl auch erst gewöhnen müssen. Der leidenschaftliche, temperamentvolle Fußballtrainer, eine Institution in der Nachwuchsabteilung an der Seumannstraße, ist nun Sportlicher Leiter bei den „Großen“. Ein Büro-Job ist das zwar auch nicht, aber das Aufgabengebiet ein grundsätzlich anderes. Deshalb musste Lucas auch überlegen, als er gefragt wurde. Aber nur kurz. Zu reizvoll ist die Aufgabe mitzuhelfen, diesen Verein auf die Erfolgsschiene zu setzen. Die 3.Liga ist und bleibt mittelfristiges Ziel.

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Natürlich sei es eine Umstellung für ihn, gesteht Lucas. „Die Aufgabe nicht leicht, aber eine große Herausforderung. Dass ich in den letzten beiden Jahren oben ausgeholfen habe, macht es aber ein bisschen leichter für mich. Dadurch kenne ich ja einen Großteil der Mannschaft.“ Und geklärt ist auch, dass er in neuer Funktion künftig ebenfalls unten bei den Spielern auf der Bank sitzen wird. Den Job des Co-Trainers übernimmt aber ein anderer. „Wir werden diese Position neu besetzen“, sagt Lucas. Zwei externe Kandidaten habe man bereits in der engeren Wahl genommen. „Aber da stehen wir ja nicht so unter Zeitdruck.“

Neuer Co-Trainer kommt

Als feststand, dass RWE nach einer bitteren Saison strukturell etwas verändern wollte, wurde viel und intensiv miteinander gesprochen an der Hafenstraße. Und natürlich stand auch der Name Jürgen Lucas zur Disposition. Ein Mann mit Stallgeruch, der Erfolg hat und dazu sympathisch rüberkommt. Die Fans mögen ihn, und einen Draht zu dem Spielern findet er auch.

Ab diesem Mittwoch gibt es die Dauerkarten

Die Dauerkarten für die Regionalliga-Saison 2016/17 sind ab diesem Mittwoch im Fanshop im Verkauf. Alle Fans, die sich ihren Stammplatz bis 1.Juli (Reservierungsfrist) sichern, haben Vorverkaufsrecht für die Tickets zum DFB-Pokalspiel am 20.August.

Diejenigen Anhänger, die bislang keine Dauerkarte hatten, können die Tickets vorbestellen im Fanshop oder unter
ticketing@rot-weiss-essen.de.

Zweimal in den vergangenen zwei Jahren hat der neue „Direktor Sport Senioren“ oben ausgeholfen, als die Karre feststeckte. Als Marc Fascher 2014/15 entlassen wurde, packte Lucas gemeinsam mit Markus Reiter an. Als Jan Siewert gehen musste, unterstützte Lucas den neuen Chefcoach Sven Demandt. Und immer gelang es mit Hilfe des damaligen U19-Trainers, die Lage sportlich zu stabilisieren.

Aus Erfahrung gut. Doch vor dem Zuschlag gab es wichtige Dinge zu klären. Da war zum einen der Beruf. Jürgen Lucas arbeitet für ein Unternehmen in der Zahnmedizin-Branche. Und wird es auch weiterhin tun. „Das ist mir sehr wichtig, dass die Aufgabe mit meinem Beruf weiterhin vereinbar ist.“ Mindestens ebenso wichtig ist ihm, dass das Team funktioniert und vor allem harmoniert. Mit Chefcoach Demandt funkt er auf einer Wellenlänge, das haben beide bereits festgestellt. Mit Vorgänger Andreas Winkler, der nun wieder die Nachwuchsarbeit dirigiert, gibt es ebenfalls keinerlei Probleme, wie Lucas betont. „Ich kenne Andy ja schon sehr lange. Wir haben uns natürlich ständig ausgetauscht und haben nach wie vor ein sehr persönliches und enges Verhältnis zueinander. Und an der Seumannstraße werde ich mich ganz sicher weiterhin regelmäßig sehen lassen.“

Keine öffentliche Aufarbeitung

Die Saison wurde intensiv analysiert, doch eine öffentliche Aufarbeitung der Probleme wird es wohl nicht geben. Jürgen Lucas hat bereits den Schlussstrich gezogen. Er wolle sich nicht mehr mit den negativen Dingen beschäftigen, sondern nach vorne schauen. Und sagt, was sie alle Rot-Weissen hören wollen: „Wir müssen sportlich besser werden, keine Frage. Wir wollen mutigen und attraktiven Fußball spielen und viele Tore schießen. Am Ende der letzten Saison ist uns das phasenweise gelungen. Ich finde, das ist ein Signal für unsere künftige Ausrichtung.“