Essen. Der RWE-Angreifer hat sich dem 1. FC Saarbrücken angeschlossen. Auch Yesilova soll gehen. Platzek ist für Essens Trainer Demandt kein Thema.

  • Angreifer wechselt in den Südwesten.
  • Auch Yesilova soll RWE verlassen.
  • Ein Platzek-Abgang ist für Demandt kein Thema.

An dem berühmten Einkaufswagen an der Hafenstraße klebt ein Fluch: Im vergangenen Jahr wurde Kevin Freiberger nach dem Niederrhein-Pokalsieg mit dem Gefährt zum Hafenstübchen gerollt. Ende vom Lied: Kurz darauf wechselte er nach Lotte.

In diesem Jahr, nach dem Pokaltriumph über Wuppertal, nahm Marwin Studtrucker im Drahtgeflecht Platz und ließ sich schieben. Man ahnt es schon: Am Montag wurde bekannt, dass der 26jährige Angreifer zum Südwest-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken wechselt. Werden bei RWE im Einkaufswagen die SSV-Schnäppchen feilgeboten?

Zwei Angebote in der Verletzungspause

Dem widerspricht RWE-Coach Sven Demandt vehement: „Wir wollten ihn gerne behalten. Studti ist ein guter Typ und passt eigentlich zu RWE. Wir waren bis zuletzt in Gesprächen, jetzt ist es anders gekommen, dann ist es eben so.“ Und es war keineswegs der Fall, als hätten sich die Verantwortlichen an der Hafenstraße zu spät um ihn bemüht, ganz im Gegenteil. Noch in einer Phase, als der Angreifer langfristig verletzt war, flatterten ihm zwei Angebote ins Haus. Allerdings waren die in ganz anderen Dimensionen als jene, in denen Studtruckers Berater – derselbe übrigens wie damals im Fall Hermes – dachte.

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Nun war die Leistung des Abwanderungswilligen in der Rückrunde auch nicht mehr so, dass man auf das ursprüngliche Angebot noch hätte draufsatteln müssen. „Als ich kam, war er entscheidend an beiden Toren in Ahlen beteiligt, danach hat er sich bis zum Ende unter Wert verkauft, dazu seine vielen Verletzungen“, fällt das Urteil Demandts recht nüchtern aus. Auch wenn der RWE-Coach an seinem Ziel festhält, „keinen großen Schnitt zu machen“, wird es noch weitere Veränderungen geben. Positiv: „Wir werden auf jeden Fall noch eine Verstärkung für die Außenbahn holen, die auch im Zentrum spielen kann“, verspricht Demandt.

Yesilova steht vor dem Absprung

Dafür steht Emre Yesilova, der erst in der Winterpause aus Kray die Stadtfarben wechselte, seitdem wegen Verletzungen aber nicht einmal zum Einsatz kam, schon wieder vor dem Absprung. Auch da sieht der Trainer einen Verbleib des schnellen Angreifers eher skeptisch: „Er war jetzt ein halbes Jahr verletzt, dann zwei Wochen im Training, danach wieder verletzt. Ich habe ihm klar gemacht, dass er auf seiner Position mit Bednarski, Grund, Ivan, Obst und Jesic auf große Konkurrenz treffen wird, das würde schwierig für ihn.“

Hinzu kommen die gehobenen Ansprüche in der nächsten Saison: „Wenn einer in Kray funktioniert, heißt es noch nicht, dass es auch bei uns klappt. Wir sind Rot-Weiss Essen, unser Anspruch sollte sein, ganz oben mitzuspielen“, formuliert Demandt unmissverständlich die Devise für die kommende Spielzeit.

Platzek wird weiter benötigt

Dafür wird auf jeden Fall auch ein Spieler vom Format Marcel Platzeks benötigt, um den sich immer wieder Gerüchte über einen Wechsel zum MSV Duisburg ranken. Demandt schmunzelnd: „Das ist der Vorteil, dass ich nicht in Foren lese. Marcel hat bei uns einen Vertrag, außerdem glaube ich, dass er sich sehr wohl bei uns fühlt – und außerdem kommt der MSV sicherlich nicht mit dem großen Geldkoffer um die Ecke. Damit ist das Thema für mich beendet.“

Übrigens, im Einkaufswagen nach dem diesjährigen Pokalsieg saß noch ein zweiter Spieler. Wer das war? Behalten wir besser für uns, wir wollen keinen auf dumme Gedanken bringen.