Essen. . RWE gab die Weggänge von Binder, Cekic, Nagel, Gulden und Thelen bekannt, weitere könnten folgen. Der Bednarski-Zugang ist nun auch offiziell.

Rot-Weiss Essen hat den erneuten Triumph im Niederrheinpokal ausgiebigst ausgekostet. Nach der schon üblichen Sause im Einkaufswagen rund um die Hafenstraße, ließ man den Abend im „Hüttenzauber“ am Baldeneysee ausklingen, inzwischen sind Großteile der Mannschaft auf „Bildungsreise“: Kultur tanken und einiges mehr am Ballermann....

Für die Daheimgebliebenen hat der nürchterne Alltag längst wieder begonnen. Am Montag wurden die ersten Fakten geschaffen, die Aufräumarbeiten innerhalb des Kaders sind angelaufen. Wie schon berichtet, zieht es Publikumsliebling Leon Binder zum Oberligisten KFC Uerdingen, der 29-Jährige hat dort einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben. Aber auch Amar Cekic, Pascal Nagel, Henrik Gulden und Stefan Thelen werden RWE bereits wieder verlassen.

Kurios: Die drei Letztgenannten, die erst in der Winterpause verpflichtet wurden, haben die Fans in einem Ligaspiel keine Minute am Ball erlebt, darum kann der Verlust auch keine Einordnung erfahren.

Bednarski kommt

Und was längst inoffiziell die Runde machte, wurde am Montag auch hochoffiziell verkündet: Angreifer Kamil Bednarski wechselt vom SC Wiedenbrück an die Hafenstraße und hat dort einen Vertrag bis 2018 unterschrieben. Der Ex-Schwarz-Weiße war in dieser Saison zweitbester Torschütze der Liga, entsprechend froh ist man bei RWE über die Verpflichtung. „Kamil zählt sicherlich zu den herausragenden Spielern seines Vereins, aber damit eben auch zu den begehrtesten Spielern der Liga. Daher freuen wir uns, dass Kamil sich trotz anderer lukrativer Angebote für uns entschieden hat“, so Trainer Sven Demandt, der damit einen Namen auf seinem Wunschzettel abhaken konnte.

Der 30-Jährige, der sich nach seiner viereinhalbjährigen Zeit am Uhlenkrug in Essen bestens auskennt, freut sich auf seine neue Aufgabe: „Ich hatte bei den Gesprächen immer das Gefühl, dass Rot-Weiss mich unbedingt haben wollte, und das hat für mich auch letztendlich den Ausschlag gegeben. Für mich ist es also schon etwas Besonderes, bald für RWE aufzulaufen.“

Damit sind die Veränderungen im Kader nun erst einmal angelaufen. Noch immer nicht geklärt ist die Zukunft von Torhüter Niclas Heimann sowie Marwin Studtrucker, Patrick Huckle und Gino Windmüller, deren Verträge im nächsten Monat auslaufen. „Mit allen gehen die Gespräche weiter“, so Sportdirektor Andreas Winkler, der unkommentiert lassen wollte, welcher dieser Akteure von Vereinsseite gehalten werden soll. Die besten Karten auf eine Verlängerung scheint wohl Huckle aufgrund seiner aufopferungsvollen Spielweise gesammelt zu haben, Windmüller gilt als solide, auch Torhüter Heimann dürfte im Finale Pluspunkte gesammelt haben.

Es gibt noch einige Wechselkandidaten

Darüber hinaus gibt es im Kader noch einige Wechselkandidaten. Wie zu hören ist, sucht der Berater von Joachim Osvold schon eifrig nach Alternativen in der Regionalliga. „Osvold war im Winter als Backup für den verletzten Studtrucker verpflichtet worden. Er hat seine Einsatzzeiten bekommen, konnte seine Chance aber nicht nutzen“, so das Zwischenfazit von Sportdirektor Andreas Winkler.

Auch auf der sportlichen Führungsebene wird noch einiges neu geordnet. So wird es die Dreifachbelastung für Jürgen Lucas aus Hauptberuf, U19-Teamchef und Co-Trainer der Ersten in der neuen Saison wohl nicht mehr geben. „Ich bin jetzt sechs Wochen lang jeden Morgen um Sechs aus dem Haus und abends um Zehn zurückgekehrt“, so der Vielgestresste. Ach ja, und der Posten des Nachwuchsleiters ist seit dem 1. Februar, seit dem Weggang Markus Reiters, vakant. Aber da findet sich die Lösung vielleicht im eigenen Haus...