Essen. Rot-Weiss Essen hat sich von seinem Trainer Jan Siewert getrennt. Das darf aber nicht die einzige personelle Konsequenz bleiben. Ein Kommentar.

  • Rot-Weiss Essen hat sich von seinem Trainer Jan Siewert getrennt.
  • Das darf aber nicht die einzige personelle Konsequenz bleiben.
  • Ein RS-Kommentar.

Es war absehbar, dass auf der Trainerbank des Fußball-Regionalligisten Rot-Weiss Essen noch in dieser Saison ein neues Gesicht erscheinen würde. 32 Punkte aus 28 Spielen sind eine komplette Enttäuschung, angesichts der Möglichkeiten, die der Verein besitzt. Jan Siewert hatte genug Zeit, das Potenzial des Kaders auszuschöpfen. Das hat er nicht geschafft, daher wurde er folgerichtig freigestellt.

Auch auf RWE-Präsident Welling lastet Druck

Merkwürdig mutet allerdings an, dass es der Sportliche Leiter Andreas Winkler war, der diese Freistellung verkünden durfte. Schließlich hat auch er einen großen Anteil an der aktuellen Misere des Vereins. Es wäre ein Hohn, sollte Winkler über den Sommer hinaus seine Position behalten und erneut die Oberhand über die Kaderplanung haben. Von den 20 (!) Spielern, die Winkler in dieser Saison verpflichtet hat, erwies sich der größte Teil als Rohrkrepierer. Ein erstes Armutszeugnis war es bereits, als im Winter mit Kevin Behrens, Iyad Al-Khalaf und Malcom Olwa-Luta drei Sommer-Neuzugänge nach einem halben Jahr wieder weggeschickt wurden. Von den acht Wintertransfers hat bisher einzig Andreas Ivan überzeugen können.

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Winkler hat nicht überzeugt. Bei den Fans ist er zudem spätestens nach seinen unglücklichen Aussagen nach dem Verl-Spiel („Wer heute nicht hier war, soll auch wegbleiben, wenn es sportlich wieder nach oben geht“) unten durch. Kein Zweifel: Der Siewert-Abschied kann nicht das Ende der personellen Veränderungen sein. Soll es für RWE wieder bergauf gehen, muss die neue Saison ohne Winkler geplant werden.

Druck lastet nun auch auf dem Vereinspräsidenten. Michael Welling hat zum wiederholten Male kein glückliches Händchen bei der Auswahl der Verantwortlichen für den sportlichen Bereich bewiesen. Das ist teuer für den Verein, schließlich mussten bereits Marc Fascher und sein Trainerteam abgefunden werden, Siewert besitzt einen Vertrag bis 2018 und je nach Ausgang des Prozesses mit Ex-Sportvorstands Uwe Harttgen könnte weiteres Geld flöten gehen, für das RWE auch sinnvollere Verwendungszwecke hätte. Wellings nächste Entscheidung sollte tunlichst die richtige sein.