Essen. Die beiden Essener Fußball-Regionalligisten RWE und Kray wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und haben das Viertelfinale im Verbandspokal erreicht.

Rot-Weiss Essen hat als hoher Favorit gegen den Landesligisten Sterkrade-Nord locker das Viertelfinale erreicht. Selbstvertrauen tanken vor dem wichtigen Liga-Heimspiel gegen Schalkes U23 wollte der Titelverteidiger im Stadion Niederrhein, Trainer Jan Siewert brachte dafür auch nur die verletzungsbedingt notwendigen Änderungen. Nach langer Bankdrückerei durften die Edel-Reservisten Iyad Al-Khalaf und Amar Cekic mal wieder von Beginn an ran. Doch der Landesligist aus Sterkrade machte seine Sache trotz allem gebotenen Respekt in der ersten Hälfte gut.

Natürlich hatten die Essener ein spielerisches Übergewicht und legten sich den Gegner anfangs geduldig zurecht. Es dauerte immerhin bis zur 33. Minute, bis die schönste Spielkombination zur erwarteten Führung führte: Cekic schickte Kevin Grund auf links lang, dessen Hereingabe drückte Marcel Platzek über die Linie.

RWE verschenkt die Führung

Mühsam erarbeitet, und fünf Minuten später tatsächlich wieder verspielt: Die Abwehr pennte beim langen Ball auf Tobias Biegierz, der völlig frei durchlief und auch vor Torhüter Heller die Nerven behielt: 1:1. Bevor die große Verunsicherung ausbrechen konnte, lag der Favorit vor der Pause aber wieder in Front: Der eigentlich als Pass auf Platzek gedachte Ball von Jeffrey Obst fand über ein Abwehrbein den Weg ins Netz.

Nach dem Wechsel dauerte es genau 13 Minuten, bis das Viertelfinale fest verbucht werden konnte: Wieder ging Grund auf links bis zur Torlinie durch, wieder netzte Platzek in der Mitte ein. Ein bisschen Tor-Therapie für den Mittelstürmer mit Ladehemmung schadet nie. In der letzten halben Stunde schalteten die Gäste in den Schongang und kontrollierten nur noch die Partie. Aber Cekic als bester Essener hatte bis zur Auswechslung großen Spaß an der Partie, seinen Pass nutzte der eingewechselte Cebio Soukou zum 4:1 (75.). Grebe vollendete danach seinen Alleingang (84.), und Cokkosan setzte den Schlusspunkt (90.).

Trainer Jan Siewert war zufrieden. „Ich der ersten Halbzeit mussten wir uns noch den Schock vom Aachen-Spiel aus den Knochen schütteln, aber in der zweiten war es das erhoffte Spiel von uns.“

Sterkrade-Nord - RWE 1:6 (1:2)

RWE: Heller, Cokkosan, Fritz, Weber, Al Khalaf, Rabihic, Baier (46. Grebe), Grund (60. Soukou), Cekic (78. Lucas), Obst, Platzek.
Tore: 0:1 Platzek (33.), 1:1 Biegierz (38.), 1:2 Obst (44.), 1:3 Platzek (58.), 1:4 Soukou (75.), 1:5 Grebe (84.), 1:6 Cokkosan (90.).
Zuschauer: 1013

Gelungener Einstand für Stefan Blank: Der neue Trainer des FC Kray feierte mit seiner Mannschaft den Einzug ins Viertelfinale des Niederrheinpokals, die Essener siegten beim Oberligisten TV Jahn Hiesfeld mit 4:1. „Wir waren das bessere Team, die Jungs haben das über weite Strecken gut gemacht“, bilanzierte Blank nach dem Schlusspfiff zufrieden.

Kray ging aggressiv in die Partie, war wach, verteidigte hoch. „Das hatten wir uns vorgenommen. Wir haben praktisch nichts zugelassen, nur in der ersten Halbzeit hat es einmal gebrannt.“ Ein Traumtor brachte Kray früh auf die Siegerstraße: Nach einer Essener Ecke schienen die Gastgeber die Situation bereits geklärt zu haben, als Philipp Meißner die Kugel vor die Füße fiel. Meißner zog ab, und traf aus rund 30 Metern zum 1:0.

Die Krayer hatten alles im Griff, investierten aber gerade in der zweiten Hälfte einen Tick zu wenig, um eine frühere Entscheidung herbeiführen zu können. Ömer Akman besorgte schließlich in der das 2:0 (77.).Nachdem Hiesfeld verkürzen konnte (83.), machten Erich Yahkem (86.) und Xhino Kadiu (89.) den Deckel drauf. „Wir haben uns eine kurze Phase zu tief aufgestellt“, befand Stefan Blank in der ersten Analyse. „Aber insgesamt war das ein auch in der Höhe absolut verdienter Sieg.“

Jahn Hiesfeld - FC Kray 1:4 (0:1)

FC Kray: Kunz – Meißner (81. Yahkem), Wagner, Mengert, Zimmermann – Akman, Waldoch (57. Aubameyang), Steuke, Grumann, Kehrmann – Dressler (71. Kadiu). Tore: 0:1 Meißner (17.), 0:2 Akman (77.), 1:2 Zwikirsch (83.), 1:3 Yahkem (86.), 1:4 Kadiu (89.).

Schiedsrichter: Tim Pelzer.

Zuschauer: 120.