Essen. In Aachen gab es beim Regionalliga-Spiel gegen Rot-Weiss Essen hässliche Bilder - 200 RWE-Chaoten stürmten den Tivoli. Ein Kommentar.

Die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze der Polizei (ZIS) rühmt sich gerne ihrer ausgeklügelten Terminpläne. Kein Spiel in der Regionalliga wird angepfiffen, bevor es nicht die strenge ZIS-Stelle durchlaufen hat. So werden Partien wochentags um 13 Uhr angepfiffen, damit auch garantiert kein normaler Fan anwesend sein kann. Oder Vereine werden zum Umzug vom Norden in den Süden der Stadt gezwungen, weil sich „Horden“ der Gäste angekündigt haben, wo sich am Ende 44 von ihnen im weiten Gästeblock verirren.

Und trotzdem gibt es Vorfälle wie in Aachen. Frage eins: Warum sind zwei Hundertschaften von Polizisten nicht in der Lage 200 Gäste-Chaoten am gewaltsamen Stadion-Einzug zu hindern? Chaoten, die schon auf der Hinfahrt den Sonderzug komplett zerlegt haben und so nachdrücklich auf sich aufmerksam machten.

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Frage zwei: Warum sind zwei Hundertschaften nicht in der Lage, das sich minutenlang anbahnende gewaltbereite Aufeinanderprallen beider Gruppierungen in einem leeren Teil der Tribüne schon im Keim zu ersticken? Oder präventiv einen „Grüngürtel“ aufzuziehen, um dieses von vornherein auszuschließen?

So gibt es wieder die üblichen hässlichen Bilder aus den Stadien, die kein wirklicher Fußballfan sehen will. Und das alles live und in Farbe bundesweit übertragen. Man kann dem WDR als übertragendem Sender nur dankbar sein, dass er die Bilder kaum transportierte, sondern sich meist mit Schilderungen des Reporters begnügte.

Aber man kann die Herren beim DFB schon verstehen, die immer drei Kreuzzeichen machen, dass Vereine mit diesem Hintergrund den drei Profiligen fern bleiben, wo sie durch TV-Präsenz ein wöchentliches Forum vorfänden.