Essen. Tolga Cokkosan hat nicht nur mit seinem Solo gegen Viktoria Köln gezeigt, dass er mehr als ein “Azubi“ bei Rot-Weiss Essen ist.

Platz zehn nach elf Spieltagen, sicher keine berauschende Zwischenbilanz bei Rot-Weiss Essen. Dennoch gibt es den einen oder anderen Gewinner: Tolga Cokkosan ist einer von ihnen. Eigentlich hatte man ihn als „Azubi“ aus dem benachbarten Lohrheidestadion auf dem Schirm, doch mit der Rolle gab sich der 1,75 Meter große Außenverteidiger nicht zufrieden. Im internen Duell mit dem erfahrenen Patrick Huckle hat er den älteren Kollegen inzwischen abgehängt. Und dass, obwohl der gebürtige Gelsenkirchener wegen einer Herzbeutel-Entzündung zwei Wochen pausieren musste. Typisch für Cokkosan: Die wurde nicht aufgrund abfallender Leistung, sondern bei einem Routine-Check des Blutes eher zufällig festgestellt. Inzwischen hat er sich seine Position wieder zurück erkämpft. In den letzten drei Begegnungen durfte er über die komplette Spielzeit ran. Und als er gegen Viktoria Köln in der zweiten Halbzeit zu einem rasanten Sololauf ansetzte, dessen Schussversuch am Ende vom Kölner Markus Brzenska soeben von der Torlinie gekratzt wurde, da ging manchem auf der Tribüne das Herz auf, und er fühlte sich an die Wrobel-Zeiten erinnert, als Roberto Guirinio und Kevin Grund mit doppelten Doppelpässen die linke Angriffsseite unsicher machten.

Auch interessant

Keinen überrascht der schnelle Erfolg mehr als Cokkosan selbst: „Wenn man vom VfL Bochum II kommt, rechnet man nicht unbedingt damit, sofort Stammspieler zu werden“, bekannte er nach der Köln-Partie, die wohl seine bislang beste im rot-weissen Dress war. Eine Erklärung für den Leistungsanstieg hat er aber auch gefunden: „Wenn man aus einer U23 hierhin kommt und mit erfahrenen Spielern im Training zusammenkommt, das pusht einen noch höher, so kann man die einen oder anderen Prozente noch herausholen.“ Und im Spiel heißt es dann bei ihm: „Für den Verein gebe ich alles und haue mich in jeden Zweikampf rein.“

Cokkosan fordert mehr Kommunikation auf dem Feld

Dass dabei noch nicht alles reibungslos funktioniert, hat auch er gegen Viktoria Köln erkennen müssen: „In der ersten Halbzeit hat die Zuordnung gefehlt und der Mut, offensiver zu verteidigen. Wir sollten mehr reden miteinander, dann ist die Arbeit für uns Abwehrspieler auch einfacher.“ Kein schlechter Ansatz.