Essen. Die Rot-Weissen empfangen an diesem Freitag Viktoria Köln, einen der Titelfavoriten. Und weil die Hausherren in dieser Saison sich ebenfalls vorgenommen haben, oben mitzuspielen, könnte es eine Regionalliga-Partie auf hohem Niveau mit höchstem Unterhaltungswert werden.

Die Rot-Weissen empfangen an diesem Freitag Viktoria Köln, einen der Titelfavoriten (19.30 Uhr, Hafenstraße). Und weil die Hausherren in dieser Saison sich ebenfalls vorgenommen haben, oben mitzuspielen, könnte es eine Regionalliga-Partie auf hohem Niveau mit höchstem Unterhaltungswert werden. Die Ausgangslage jedenfalls ist spannend: Die Kölner auf Rang vier wollen nach drei Siegen in Serie in Sichtweite bleiben zu Spitzenreiter Lotte. Der Zehnte RWE liegt wiederum fünf Zähler hinter den Kölnern und sollte am Freitag punkten, will man allmählich die Fährte nach oben aufnehmen. Der Oktober könnte für Rot-Weiss der Monat der Wahrheit werden, denn es geht demnächst gegen Lotte, Ahlen und Aachen.

Oktober - Monat der Wahrheit

Auch wenn die Viktoria noch nicht in Gänze die hohen Erwartungen erfüllt hat, so besitzt dieses Team „enorme Qualität“, wie RWE-Trainer Jan Siewert sagt. Aber langfristig fehlte dem Gast bisher die Konstanz. Zu was das Ensemble vom Rhein in der Lage ist, zeigt der furiose 2:1-Sieg im DFB-Pokal über den Zweitligisten Union Berlin. Dass die Kölner zuweilen aber auch Mühe haben, deutete das 2:2 beim FC Kray an. „Wir hatten vier, fünf gute Chancen, um mindestens mit 2:0 in die Pause zu gehen. Die zweite Hälfte verlief dann nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Die Durchschlagskraft hat gefehlt.“ Sagte Viktorias Trainer Tomasz Kaczmarek, hätten aber durchaus auch Worte von Jan Siewert sein können.

Alle Mannschaften in dieser 4.Liga haben offenbar ihre Problemchen. „Die bisherigen Spieltage haben gezeigt, wie ausgeglichen die Liga ist“, sagt Andreas Winkler, der Sportliche Leiter von RWE, der dem Auftritt gegen Köln zuversichtlich entgegen blickt: „Ich glaube, uns liegen diese Gegner mehr als Mannschaften, die sich extrem hinten reinstellen. Klar kommt da Qualität auf uns zu, aber die haben auch wir in unseren Reihen. Wenn wir dann noch mit dem richtigen Selbstvertrauen in die Spiele gehen, muss uns nicht bange sein.“

Nur eine Essener Niederlage

Sollte es auch nicht. Zumal die Zahlenjongleure längst kundgetan haben, dass die Bilanz aus sechs gemeinsamen Treffen drei Siege und nur eine Niederlage für Essen ausweist. Auch vor einem Jahr gewann RWE. Und wie spektakulär. Viktoria war damals im September Liga-Primus und ungeschlagen. Über weite Strecken waren die Gäste überlegen und führten. Doch in der Schlussphase schlug RWE zu: 1:1 Tobias Steffen (86.) 2:1 Sven Kreyer (90.). So kann es gehen. Die Essener haben es gerade erst selbst während der Nachspielzeit in Verl (1:1) schmerzlich erfahren.

Und was erst so alles im Laufe einer Spielzeit passieren kann! In der Vorsaison lohnte es sich nicht, zu wetten, so unberechenbar entwickelten sich die Dinge. Als die Kölner damals nach Essen reisten, hatte sie 22 Punkte, RWE lag satte elf Zähler dahinter. Das Spiel an der Hafenstraße war eine Zäsur. Die Viktoria verlor den Rhythmus, RWE setzte an zum Gipfelsturm. Zur Winterpause waren die Essener Tabellenführer (38 Punkte), neun Zähler dahinter die Viktoria (29/ ein Spiel weniger). Gleichwohl hätten die Kölner beinahe doch noch den Titel geholt. RWE hingegen war am Ende abgeschlagen, lag 13 Punkte hinter Meister Gladbach und zehn hinter Köln.