Essen. Der 1:0-Sieg über die Auf-Asche-Auswahl hat gezeigt, wie hart der Konkurrenzkampf um die Stammplätze wird. Auch „Hinterbänkler“ wie Steffen setzen ein Zeichen.
„Spaß“ war das Zauberwort am Freitag beim Auf-Asche-Spiel von Rot-Weiss Essen, wenn man bei den 2700 Zuschauern angesichts des Backofens an der Bäuminghausstraße überhaupt davon sprechen konnte. Aber was sollten dann erst einmal die Spieler auf dem Feld sagen? Der knappe 1:0-Sieg des Favoriten gegen eine formidable Essener Auswahl war auch der Tatsache geschuldet, dass die Rot-Weissen noch am Vormittag ein schlauchendes Training absolviert hatten und auch unter der Woche mächtig Schweiß gelassen hatten.
Natürlich gab es wieder genug Erbsenzähler, die den knappsten aller Siege am Ende bemängelten, aber in Sachen Technik und Spielfreude machte die Partie mächtig Appetit auf die neue Saison.
Und eines kann man schon jetzt prognostizieren: Es wird ein Hauen und Stechen um die elf Startplätze bis zum Meisterschaftsbeginn Ende des Monats geben – so hatten es sich die Verantwortlichen gewünscht. Fast um jede Position entbrannt mindestens ein Zweikampf. Angefangen beim Torhüter, wo Niclas Heimann diesmal durch eine Schienbeinverletzung zum Zuschauen verdammt war.
Tobias Steffen zeigt Glanzleistung
Und plötzlich blühen auch wieder Kandidaten auf, die man nach den Eindrücken zum Ende der Vorsaison fast schon abgeschrieben hatte: Tobias Steffen erzielte nicht von ungefähr das Tor des Abends, war beweglich und spielfreudig wie lange nicht mehr und zeigte darüber hinaus noch das eine oder andere Kabinettstückchen. „Tobi will es dem neuen Trainer richtig zeigen, er zerreißt sich im Training. Dass er was an der Kugel kann, das wussten wir ja schon immer. Es ist super, dass wir sie alle wieder ranholen, dass wir sie packen können“, freute sich Co-Trainer Stefan Lorenz, in Abwesenheit von Jan Siewert erstmals Chef an der Linie. Darüber hinaus wird er seinem Boss noch einiges zu berichten haben.
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Dass „Rückkehrer“ Cebio Soukou nach seiner Spielsperre wieder brennen wird, war abzusehen. Der Mann für die Eins-zu-Eins-Situationen im Team zeigte in seiner 45-minütigen Einsatzzeit gleich wieder, dass er den Unterschied ausmachen kann. Zumal er den einen oder anderen Mitstreiter an die Seite gestellt bekommt, der ihm seinen Alleinstatus streitig machen könnte. Wie der ungemein schnelle und passsichere Jeffrey Obst die rechte Abwehrseite interpretierte mit seinem Offensivdrang, roch jedenfalls schon nach einer Stammplatz-Garantie. Auch wenn der Gegner natürlich die Überprüfung seiner Defensivqualitäten noch nicht abschließend zuließ. „Aber die Auswahl hat es uns richtig schwer gemacht, das war jedenfalls kein Fallobst“, meinte Obst, und war sich des Wortspiels durchaus bewusst.
Bei aller Vorfreude gab es auch eine Schreckminute, als der zur zweiten Halbzeit erst eingewechselte Marwin Studtrucker nach 55 Minuten verletzt liegen blieb und wieder ausgewechselt werden musste. „Ich habe einen Schlag auf den Fuß bekommen und bin umgeknickt, es gab einen Stich im Außenband“, meinte er geknickt. In diesen Tagen setzt keiner gerne mit dem Training aus.