Essen. Neu-Krayer soll nur gegen Strafe gegen RWE auflaufen dürfen. Kevin Freiberger wechselt auf Leihbasis vom Drittligisten Osnabrück an die Hafenstraße.

Was RWE-Coach Marc Fascher am Samstag nach dem Spiel in Hüls noch als „herrrliches Gerücht“ abtun wollte, wurde am Montag herrliche Gewissheit, mit Unterschrift und Trikot: Kevin Freiberger kommt vom Drittligisten VfL Osnabrück für den Rest der Saison an die Hafenstraße und hofft auf mehr Einsatzzeiten in der Regionalliga als zuletzt an der Bremer Brücke, wo er in der Hinserie nur auf 183 Minuten kam.

Mit dem letzten eingetüteten WSV-Schnäppchen kann sich Sportvorstand Uwe Harttgen nun entspannt zurücklehnen und die restliche Rückrunde erwarten: „Wir haben immer gesagt, dass wir Augen und Ohren offen halten. So ergeben sich manchmal auch kurzfristige Möglichkeiten einer Verpflichtung. Das war nun auch bei Kevin der Fall, mit dem wir in der Offensive nun noch variabler auf Gegner und Spielsituationen reagieren können.“

Der gebürtige Essener war immer wieder mal Diskussionsthema an der Hafenstraße, bislang ließ sich eine Verpflichtung aus finanziellen Gründen nicht realisieren. Nun war die Gelegenheit da: „Es ist kein Geheimnis, dass ich mit meiner Situation in Osnabrück nicht zufrieden war. Als gebürtiger Essener freue ich mich besonders darauf, bald an der Hafenstraße zu spielen“, meinte der 26-Jährige. Und die Essener hoffen natürlich, dass der Stürmer dort weitermacht, wo er in der Regionalliga in zwei Spielzeiten bei Sportfreunde Lotte aufhörte: In 52 Regionalligaspielen erzielte er für den damaligen Meisterschaftsfavoriten 20 Tore.

Limbasan soll FCK-Sturmprobleme lösen

Als Freiberger Montag an der Hafenstraße unterschrieb, war eine andere Tinte gerade erst getrocknet: Wie gewünscht unterschrieb Samuel Limbasan seinen Auflösungsvertrag und bereichert, oh Wunder, eine RWE-Filiale: Der 20-jährige Rumäne soll ab sofort das Stürmerproblem beim FC Kray beheben, was FCK-Manager Fabian Decker natürlich vorsichtiger formuliert: „Mit Limbasan haben wir noch eine weitere gute Option für den Angriff hinzugewonnen, von daher sind wir glücklich. Jetzt muss er nur noch die erhoffte Verstärkung werden.“

Obwohl ihm Rot-Weiss Essen zum Abschied alles Gute wünschte, musste Limbasan beim Auflösungsvertrag noch eine dicke Kröte schlucken: Gegen eine saftige Konventionalstrafe ist sein Einsatz für Kray in den Spielen gegen den großen Bruder in der Meisterschaft wie im Pokal-Halbfinale ausgeschlossen, was wiederum seinen Berater Franjo Vranjkovic mächtig erzürnte: „Wir haben das zähneknirschend unterschrieben, aber damit ist die Sache nicht ausgestanden. So etwas ist sittenwidrig, wir werden vor ein Zivilgericht ziehen.“