Essen. Genug gejubelt! Der FC Kray hat den nachträglichen Aufstieg in die vierte Liga ausgiebig gefeiert. Jetzt wartet die Arbeit, das zweite Abenteuer in der Regionalliga auf solide Füße zu stellen. Wir werfen einen Blick auf das Selbstverständnis, die Finanzen, die Mannschaft und den Trainer des FC.

Das Selbstverständnis

Dem ersten Viertliga-Jahr 2012/13 hätte man getrost das Motto „Dabei sein ist alles“ verpassen können. Zu überraschend war der Klub von der Buderusstraße aufgestiegen, der keine zwei Jahre zuvor noch in der Landesliga auf Asche gekickt hatte. Doch der sportliche Erfolg hatte den Verein mit seinen Strukturen weit abgehängt: Ex-Trainer Dirk Wißel hatte damals immer wieder das Bild vom „gallischen Dorf“ bemüht. Es durften schließlich auch „nur“ einige Höhepunkte gefeiert werden wie die Siege gegen RWO und Fortuna Köln, oder ein 0:0 gegen RWE. Die Rückkehr geht man in Kray nun aber selbstbewusster an. Der FC Kray hat sich breiter aufgestellt, ist um die Erfahrung einer bereits absolvierten Regionalliga-Saison reicher. Teammanager Fabian Decker stellt klar: „Wir wollen die Klasse halten und stellen einen entsprechenden Kader zusammen.“

Die Finanzen

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Dafür braucht man Geld. „Der Etat ist noch nicht errechnet“, so Fabian Decker. „Aber wir sind in dieser Hinsicht sicher nicht viertliga-tauglich.“ Es sind also schwierige Bedingungen, unter denen der Teammanager eine Mannschaft formen muss, die eine Chance haben soll. Der Philosophie, auf junge Spieler zu setzen, will man daher nicht abschwören. Vor diesem Hintergrund werden Leistungen in der zweiten Mannschaft und in der A-Jugend auf jeden Fall zur Kenntnis genommen. „Die Türen nach oben sind offen.“ Dass externe Spieler mit Regionalliga-Erfahrung Geld kosten, weiß auch Decker. „Sie müssen aber ins Gehaltsgefüge passen.“ So soll auch der innere Mannschaftsfrieden bewahrt werden, der – aus unterschiedlichen Gründen – in der vergangenen Saison schon mal bedroht war. „Wir werden das zu vermitteln wissen“, so Decker.

Die Mannschaft

Der Verein hat einige Abgänge zu verkraften, beispielsweise Soufian Rami (Hiesfeld), Julian Bluni (VfL Bochum U23), Benjamin Jacobs oder Felix Clever (beide Wattenscheid 09). „Auf der anderen Seite konnten wir bislang nur Spieler verpflichtet, die bereit waren, auch Oberliga zu spielen“, berichtet Fabian Decker. Dazu gehören Zakarias Elouriachi, Markus Wolf, Marvin Grumann oder Halil Hajtic. Decker stellt in Aussicht: „Wir werden sicher noch zwei oder drei Jungs mit Regionalliga-Erfahrung holen, dazu noch zwei Spieler mit großem Potenzial. Wir können in Kray ja eine Perspektive bieten.“

Zweck und Noumov bleiben in Kray

Ricardo Zweck und Kirill Naoumov haben ihre Verträge in Kray um zwei Jahre verlängert. Teammanager Fabian Decker bestätigte zudem das Interesse an Aykut Türk vom ETB, der Transfer sei aber noch nicht fix.

Stürmer Timur Karagülmez wird den FC Kray wohl verlassen. „Timur hat einige Angebote, da können wir finanziell nicht mithalten.“

Der Trainer

Die größte Baustelle: Es muss noch ein Coach gefunden werden. Besser: Es muss der „richtige“ Coach gefunden werden. In der gerade abgelaufenen Saison standen gleich vier (!) Trainer in der Verantwortung, „wir brauchen jemanden, der in Kray etwas aufbauen möchte und nicht beim erstbesten Angebot wieder weg ist“, formuliert es Fabian Decker, der Kontakte zu André Pawlak (zuletzt Wattenscheid 09) bestätigte. „Aber wir sprechen auch mit anderen.“ Spätestens in der nächsten Woche soll Klarheit herrschen.