Essen. Beim Regionalliga-Derby zwischen Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen blieb es ruhig. Die Fans müssen dafür gelobt werden. Ein Kommentar.
Seit mehreren Jahren tummeln sich Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen nun schon gemeinsam in der Regionalliga. Und die letzen Jahre haben gezeigt, dass es nicht mal ein direktes Derby geben muss, damit die Fanlager beider Vereine sich gegenseitig an die Wäsche gehen wollen. Im Oktober 2019 gerieten Fans beider Klubs noch aneinander. 70 bis 100 Personen sollen damals laut Aussage der Polizei Oberhausen an der Auseinandersetzung am Bahnhof Sterkrade beteiligt gewesen seien.
Dementsprechend gab es auch vor diesem Duell wieder die Ängste, dass es im oder um das Stadion Essen rund gehen könnte. Zumal sportlich viel auf dem Spiel stand, denn RWE und RWO mussten beim 1:0-Sieg der Essener eigentlich gewinnen, um den Abstand auf den SC Verl erträglich halten zu können. Allein beim Abschlusstraining der Essener am Samstag waren knapp 300 Zuschauer, es gab eine Ansage der Ultras an die Mannschaft. Jeder konnte spüren. Das ist kein normales Derby, weil sportlich viel auf dem Spiel stand.
Polizei ist zufrieden mit dem Derby-Sonntag
Umso bemerkenswerter, dass es ruhig blieb: Trotz der Ausgangslage, trotz der Rivalität: Es wurden keine Rauchbomben gezündet, kein Pyromaterial abgebrannt, es gab keine körperlichen Auseinandersetzungen. Auch die Polizei war richtig zufrieden mit dem Derby-Sonntag vor 13.256 Zuschauern an der Hafenstraße. Das sollte eigentlich normal sein, ist es aber leider nicht. Gegenüber RevierSport betonte die Polizei Essen: "Es war ein ruhiger Verlauf. Ein paar Problemfans gab es, aber insgesamt keine zehn Straftaten. Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis."
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Daher muss auch das Verhalten beider Fanlager an dieser Stelle einmal gelobt werden. Im Stadion war es emotional, die Stimmung war für ein Spiel in der 4. Liga überragend. Viele Zweit- und Drittligisten träumen von so einer lautstarken Kulisse.
Umso schöner, wenn es keine negativen Randerscheinungen zu beklagen gibt. Der Sport stand im Vordergrund, so soll es sein. Bleibt die Hoffnung, dass es kein einmaliger Ausrutscher war. Das werden die kommenden Derbys zeigen.