Duisburg. . Fußball-Drittligist MSV Duisburg schaffte im Duell mit dem Zweitligisten 1. FC Nürnberg die große Überraschung und setzte sich durch das Elfmetertor von Zlatko Janjic aus der elften Minute mit 1:0 durch. Trainer Gino Lettieri sah eine „Topleistung“ seiner Mannschaft.

Was im bisherigen Saisonverlauf der 3. Liga noch fehlt, klappte am Freitagabend für den MSV Duisburg umso besser: Mit dem ersten Heimsieg unter Trainer Gino Lettieri haben die Zebras den Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals geschafft. Durch eine couragierte Leistung setzte sich das Team um Kapitän Steffen Bohl mit 1:0 (1:0) gegen den Zweitligisten 1. FC Nürnberg durch – überraschend, aber gleichwohl nicht unverdient. Neben dem sportlichen Erfolg tun auch die 268 000 Euro, die an Fernsehgeldern in die Kasse fließen, dem Verein äußerst gut. „Das war eine Topleistung von uns“, lobte Trainer Gino Lettieri.

Zwei Änderungen gab es in der Startelf im Vergleich zum 1:1 vor Wochenfrist gegen den Halleschen FC. Tim Albutat kehrte anstelle von Matthias Kühne ins defensive Mittelfeld zurück, während Michael Gardawski auf dem rechten Flügel den Platz von Nico Klotz einnahm. Doch es war wohl weniger die Aufstellung als vielmehr die Einstellung auf Seiten der Gastgeber, die dem Club Probleme bereitete. Ganz offensichtlich wollten die Zebras die bei den Nürnbergern herrschende Verunsicherung nach der 1:5-Derbypleite in Fürth ausnutzen und versuchten von Beginn an Dominanz auszustrahlen.

Das führte schon nach zehn Minuten zum gewünschten Resultat. Nachdem zunächst der deutlich verbesserte Kingsley Onuegbu einen schwachen Klärungsversuch von FCN-Keeper Raphael Schäfer erzwungen hatte, erkämpfte sich Dennis Grote an der linken Außenlinie den Ball und passte in den Lauf von Zlatko Janjic. Der fiel über den ausgestreckten Fuß von Niklas Stark – und weil der Duisburger Offensivmann schon im Strafraum angekommen war, zeigte Schiedsrichter Christian Dingert zurecht auf den Elfmeterpunkt. Janjic selbst schnappte sich das Leder und verwandelte halbhoch rechts präzise – keine Chance für Schäfer.

Das war für die Franken ein Wirkungstreffer. Nürnberg brauchte merklich lange, um sich von dem Gegentor zu erholen, und schaffte es in der ganzen ersten Hälfte nicht, Michael Ratajczak zwischen den MSV-Pfosten in Bedrängnis zu bringen. Ganz anders auf der Gegenseite: Nach 40 Minuten hätte Janjic sogar den Doppelpack schnüren können, als er nach exakter Flanke von Michael Gardawski frei zum Kopfball aus fünf Metern kam. Er drückte den Ball aber genau in die Tormitte – wo Raphael Schäfer stand und gerade noch klären konnte.

Nürnberger brachten MSV-Keeper Ratajczak nicht in Bedrängnis

Es war klar, dass es so aus Gästesicht nicht weitergehen konnte. Trainer Valérien Ismaël baute um und hatte nach einer Stunde bereits sein Wechselkontingent erschöpft. Der gewünschte Effekt hielt sich jedoch in Grenzen, denn Nürnberg erspielte sich nun zwar eine optische Überlegenheit, doch gefährliche Szenen blieben auch weiterhin Mangelware. Der MSV wurde zunehmend in die eigene Hälfte gedrängt, hielt aber mit enormem Kampfgeist dagegen. Allerdings musste auch Gino Lettieri schon früh seine Wechseloptionen nutzen: Michael Gardawski war gelbbelastet, Kingsley Onuegbu und Zlatko Janjic konnten schlichtweg nicht mehr.

Auch ihren Teamkollegen ging es kaum besser, doch sie mussten durchhalten. In der Schlussphase nahm der Druck weiter zu, ohne dass Chancen der Gäste heraussprangen. Nach fünf langen Nachspielminuten war das Zittern endlich vorbei: Der MSV ist in Runde zwei!

Das Spiel in der Statistik

MSV Duisburg: Ratajczak Note 3 – Wille 3, Schorch 2, Meißner 3, Wolze 3 – Bohl 3, Albutat 2, Gardawski 3 (52. Klotz 3), Janjic 2 (74. Dum), Grote 2 – Onuegbu 3 (65. Schnellhardt).

1. FC Nürnberg: Schäfer – An­gha, Stark, Pinola, Ramirez (46. Bulthuis) – Mössmer, Petrak, Evseev (61. Gebhart), Schöpf, Füllkrug (61. Sylvestr) – Mlapa.

Schiedsrichter: Dingert (Lebecksmühle).

Tor: 1:0 Janjic (11., Foulelfmeter).

Zuschauer: 18 108.

Gelbe Karten: Gardawski, Wolze, Dum – Evseev, Angha.

So geht’s weiter: Niederrheinpokal, 1. Runde: Duisburger FV 08 – MSV (So., 17 Uhr, Leichtathletikstadion); 3. Liga: Chemnitzer FC – MSV (So., 24. August, 14 Uhr).