Duisburg. . Die Zebras sind Außenseiter gegen den 1. FC Nürnberg, wollen aber einen heißen Kampf liefern. Dennis Grote hat mit Preußen Münster Erfahrungen damit gesammelt, wie es gegen Favoriten im DFB-Pokal laufen kann. Der Neuzugang verspricht: “Wir werden bis zur letzten Sekunde kämpfen.“

Nürnbergs Trainer Valérien Ismael hat vor dem DFB-Pokalspiel beim MSV Duisburg am Freitagabend (20 Uhr, Schauinslandreisen-Arena, LIVE bei uns im Ticker) durchaus Respekt vor dem vermeintlichen Außenseiter. „Der Gegner wird uns alles abverlangen“, ahnt Ismael, dass auf seine neuformierte Mannschaft ein hartes Stück Arbeit wartet. Der frühere Bundesligaprofi hat nach der 1:5-Packung in Fürth die Marschrichtung ausgegeben, „schnell wieder in die Erfolgsspur zu kommen“ und für „positive Schlagzeilen“ zu sorgen.

Das hat der MSV ebenfalls vor. Ein Pokaltriumph über den Club könnte den Zebras Flügel für die nächsten Ligapartien verleihen und vieles einfacher machen. „Wir hätten“, stellt Offensiv-Neuzugang Dennis Grote fest, „gerne zwei bis vier Punkte mehr auf unserem Konto, wissen aber, woran es gelegen hat, dass die Ausbeute eben nicht so nach Wunsch lief. Wir arbeiten daran, dass es besser wird. Jetzt freuen wir uns aber auf das Highlight Nürnberg.“

Allgemein gilt das Duell mit dem fränkischen Altmeister als Zusatzpartie für den MSV. „Für uns ist das Pokalspiel ein Riesenbonus“, stellt Verteidiger Erik Wille fest, „der FCN gehört eigentlich in die erste Liga. Wir können ohne Druck aufspielen.“ Bei den „Clubberern“ trifft Wille einen alten Bekannten aus gemeinsamen Frankfurter Zeiten: Verteidiger Özgür Özdemir wechselte zu Saisonbeginn an die Noris, gilt aber zunächst als Backup.

Münster warf St. Pauli raus

Wie Überraschungen funktionieren, weiß Duisburgs Dennis Grote aus seiner Zeit bei Preußen Münster. Mit den Westfalen kegelte er am 4. August 2013 den FC St. Pauli aus dem Wettbewerb. Grote bereitete das 1:0-Siegtor von Matthew Taylor vor. In der Saison 2012/2013 gewann Grote mit den Preußen gegen Werder Bremen 4:2 nach Verlängerung. „Um so etwas zu schaffen“, fasst der Blondschopf zusammen, „sind viele Faktoren wichtig. Du brauchst elf Leute plus die drei Einwechselspieler, die wirklich alles reinhauen. Und dann benötigst du natürlich die Portion Glück, um gegen ein klassenhöheres Team zu gewinnen.“

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Trainer Gino Lettieri wird auf über die Schulter geworfene Hufeisen, vierblättrige Kleeblätter oder das Berühren eines Schornsteinfegers als Glückssymbol verzichten und sich stattdessen auf sein taktisches Gespür verlassen. „Ich habe mir die Nürnberger in Fürth selbst vor Ort angeschaut. Wenn man nicht im Stadion war, dann wirkte dieses Spiel wie eine klare Sache. Aber der FCN war nach dem Anschlusstor am Drücker. Ich erwarte hier einen hochmotivierten Gegner, der dieses 1:5 gegen uns wiedergutmachen möchte.“

"Wir werden bis zur letzten Sekunde kämpfen“

Lettieri möchte mit seinen Jungs „keineswegs in die Rolle des Sparringspartners“ schlüpfen, sondern einen heißen Fight liefern. „Wir werden alles dagegensetzen, dass Nürnberg die Wut nicht an uns auslässt. Wir werden bis zur letzten Sekunde kämpfen.“ Ob die „letzte Sekunde“ in der 90. oder 120. Minute anbricht, ist schwer zu prognostizieren. Für den Fall eines Elfmeterkrimis scheinen die Zebras aber gerüstet. „Ich würde mir in so einer Situation zutrauen, zum Punkt zu gehen und einen Elfmeter zu schießen. Da kneife ich nicht“, sagt Dennis Grote und zwinkert: „Wenn ich überhaupt 120 Minuten durchhalte.“ Der frühere Bochumer weiß allerdings: „Man kann vieles im Training simulieren. Aber die Drucksituation, die in einem Elfmeterschießen vorhanden ist, nicht.“ Lächelnd schiebt Grote nach: „Ich glaube übrigens, dass wir eher fertig sind.“