Duisburg. . Gino Lettieri, Trainer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg, muss sich vor der Partie gegen die Gäste aus Sachsen-Anhalt viele Gedanken über die Aufstelllung machen. Sehr fraglich ist der Einsatz von Kapitän Steffen Bohl. Für Branimir Bajic kommt eine Rückkehr zu früh.

Die Aufstellung, die am Ende dieses Artikels zu finden ist, trägt ihre Überschrift am Samstag mit noch mehr Recht als sonst: „So wollen die Zebras spielen.“ Ja, Trainer Gino Lettieri möchte gern mit Zlatko Janjic, Christopher Schorch, Dennis Grote und Kingsley Onuegbu im Spiel gegen den Halleschen FC auflaufen. Eigentlich sogar am liebsten auch noch mit Steffen Bohl, doch der Einsatz des am Mittwoch in Mainz mit einer leichten Gehirnerschütterung ausgewechselten MSV-Kapitäns ist wohl der unwahrscheinlichste von allen.

Wer am Samstag um 14 Uhr auf dem Rasen der Schauinsland-Arena stehen wird, dürfte sich höchst kurzfristig entscheiden. Am Freitag gab es diesbezüglich noch keine sichere Tendenz.

"Von Spiel zu Spiel gesteigert"

Apropos Tendenz: Die zeigt bei den Zebras aktuell nach oben. Auftaktniederlage in Regensburg, dann das Remis gegen Neuling Großaspach, schließlich der Sieg in Mainz am vergangenen Mittwoch. Doch der wurde halt auch mit einer langen Lazarettliste recht teuer erkauft. Der Ausfall von Bohl wäre dabei womöglich der schwerwiegendste, denn der 30-Jährige hat in seinen ersten Spielen gleich bewiesen, welchen Wert er für die Zebras als Führungsperson haben kann – aber auch durch seine Vielseitigkeit. In Mainz rückte er von der Rechtsverteidigerposition auf die Doppelsechs neben Tim Albutat, weil es für Pierre De Wit aufgrund von Leistenproblemen nicht reichte. Nach 22 Minuten war aber dann wegen eines Zusammenpralls Schluss, bei dem sich Bohl eine leichte Gehirnerschütterung zuzog.

Auch interessant

Wenn für ihn kein grünes Licht erfolgt und auch Pierre De Wit – wovon ebenfalls auszugehen ist – nicht in den Kader zurückkehrt, wird es schon ein wenig knapp. Erster Anwärter auf einen Startplatz wäre dann wohl auf jeden Fall Erik Wille, der schon in Mainz für Bohl eingewechselt wurde und seine Sache sehr gut machte. Mit ihm und Tim Albutat – beide 21 – wäre das defensive Mittelfeld dann freilich blutjung besetzt. „Wir versuchen dann, die fehlende Erfahrung durch den läuferischen Einsatz zu kompensieren“, sagt Albutat. Der Freiburger Leihspieler stand bislang dreimal in der Anfangsaufstellung und weiß: „Wir haben uns insgesamt von Spiel zu Spiel gesteigert.“

Gäste mit starker Offensive

Das wird auch gegen Halle wieder notwendig sein. Der HFC hat einen Start im Wellental hingelegt: daheim 0:3 gegen den Chemnitzer FC, dann auswärts ein 5:1-Erfolg auf der Bielefelder Alm, anschließend eine 0:2-Heimpleite gegen Fortuna Köln. „Das zeigt wieder, dass man nicht von den letzten Ergebnissen auf das Leistungsvermögen einer Mannschaft schließen sollte. Es ist alles einfach eine Frage der Tagesform“, so Gino Lettieri, der bei den Ostdeutschen vor allem die Offensive als stark einschätzt: Sascha Pfeffer und Akaki Gogia sind hier die Leistungsträger, aber auch dem in Bielefeld zweimal als Joker treffsicheren Osayamen Osawe (ehemals Blackburn Rovers) gilt die Aufmerksamkeit.

Auch interessant

Im Deckungsverband, der sich um Halles Angreifer kümmern soll, wird Branimir Bajic noch nicht wieder anzutreffen sein. Der Ex-Kapitän hat zuletzt mehrere Testspiele in der U 23 absolviert, signalisierte aber auch schon, dass er noch Zeit braucht, um wieder auf gewohntes Niveau zu kommen. „Das ist nach sechs Wochen, in denen er praktisch gar nichts machen konnte, auch kein Wunder“, so Lettieri.

So wollen die Zebras spielen:

Tor: Michael Ratajczak.

Abwehr: Matthias Kühne, Christopher Schorch, Thomas Meißner, Kevin Wolze.

Mittelfeld: Tim Albutat, Nico Klotz, Erik Wille, Zlatko Janjic, Dennis Grote.

Angriff: Kingsley Onuegbu.