Duisburg. . Für den neuen Duisburger Trainer Gino Lettieri geht es nach dem Abstieg mit Arminia Bielefeld Schlag auf Schlag. Zeit, um im Urlaub den Kopf frei zu bekommen, hat der 47-Jährige nicht. „Wir stecken aktuell in den Planungen, besprechen viele Dinge. Die nächsten drei, vier Tage werden noch einmal richtig stressig“, sagt Zebra-Manager Ivica Grlic.
Für Gino Lettieri ist es die wohl emotionalste Woche des Jahres 2014. Der Deutsch-Italiener, der am Mittwoch offiziell als neuer Trainer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg verkündet wurde, stürzte noch zu Wochenbeginn als Co-Trainer von Arminia Bielefeld ins Tal der Tränen. Die Ostwestfalen flogen im Relegations-Thriller gegen den SV Darmstadt 98 mit 2:4 nach Verlängerung aus der 2. Liga.
Ursprünglich sollte Lettieri am Tag danach als neuer Duisburger Coach vorgestellt werden. Doch nach dem Drama mit der Arminia wurde das Ganze um einen Tag verschoben. Zeit, um im Urlaub den Kopf frei zu bekommen, hat der 47-Jährige nicht. „Wir stecken aktuell in den Planungen, besprechen viele Dinge. Die nächsten drei, vier Tage werden noch einmal richtig stressig“, sagt Zebra-Manager Ivica Grlic.
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Der Duisburger Sportchef hatte drei Kandidaten als Nachfolger für Karsten Baumann auf seinem Radar. „Ich habe mit allen intensiv gesprochen, aber Gino Lettieri war mein Favorit. Mit ihm bin ich schon in den letzten Wochen relativ weit gewesen.“
Da Lettieri mit Arminia Bielefeld am letzten Zweitligaspieltag durch einen Sieg in Dresden den Sprung auf den drittletzten Platz schaffte, verzögerte sich die Personalie durch die Relegationsspiele. Grlic: „Wir waren mit Arminias Geschäftsführer Marcus Uhlig im Austausch. Er wusste von Beginn an Bescheid, dass wir ihn als neuen Trainer verpflichten wollen. Wir haben Stillschweigen vereinbart, um die Konzentration nicht zu gefährden. Medial wäre das nicht einfach gewesen, die Verpflichtung schon vor den Relegationsspielen bekannt zu geben. Wir wollten einfach fair sein.“
Der neue Duisburger Hoffnungsträger hat zunächst ein Arbeitspapier bis zum 30. Juni 2015 unterzeichnet. Danach besteht per Option die Möglichkeit, die Zusammenarbeit bis 2016 auszuweiten. Ivo Grlic ist vom Coach überzeugt: „Gino Lettieri passt von der ganzen Art und Weise optimal zum MSV Duisburg. Er ist zielstrebig, ein harter Arbeiter und will den Erfolg.“
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Der ehemalige Wehener fiebert seiner neuen Aufgabe an der Westender Straße, an deren Ende der Aufstieg in die 2. Liga stehen soll, entgegen. „Ich freue mich auf die Herausforderung MSV, auf außergewöhnliche Fans, die Fußball genauso leben, wie ich es tue und auf unser gemeinsames Ziel, diesen Traditionsverein wieder dorthin zu führen, wo er hingehört.“ Lettieri will intensive Maloche mit taktischer Disziplin und Spaß am Beruf verbinden. Seinen ersten offiziellen Auftritt hat der gebürtige Züricher am kommenden Mittwoch, wenn er im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt wird.
Keine Verkaufsvorgabe von „oben“
Einen Tag zuvor läuft für den MSV die Frist zur Lizenz-Bedingungserfüllung beim Deutschen Fußball Bund ab. Ivica Grlic sieht den gewählten Termin nicht im Zusammenhang mit der Entscheidung über die Vereinszukunft: „Wir haben jetzt einfach unheimlich viel zu tun, deswegen haben wir die Vorstellung auf den 28. Mai gelegt.“
Im Kader haben Grlic und Neu-Coach Lettieri noch reichlich offene Planstellen. Die Vorgabe, Zusatzeinnahmen durch Transfererlöse zu erzielen, hat der Manager von höchster Stelle nicht. Ohnehin wäre mit Stürmer Kingsley Onuegbu und Keeper Michael Ratajczak nur wenig Tafelsilber vorhanden, um höhere Ablösesummen zu erzielen. Grlic: „Bisher gibt es keine Anfragen für Kingsley. Stand jetzt gehen wir mit ihm in die neue Saison.“ In Sachen Neuzugänge sollen bald weitere Namen präsentiert werden. Dabei könnten auch Hochkaräter auftauchen: So war der MSV auch an Braunschweigs Linksfuß Timo Perthel dran. Der wechselte allerdings lieber zum VfL Bochum. Einen Tag, nachdem der MSV seine Finanzsorgen öffentlich gemacht hatte...