Duisburg. . Die Mittelfeldspieler Kevin Wolze und Pierre De Wit, den zuletzt Kniebeschwerden plagten, müssen unter dem neuen Trainer Gino Lettieri beim Fußball-Drittligisten MSV Duisburg zulegen. Im Angriff soll eine Alternative für oder zu Kingsley Onuegbu her.

Was der SV Darmstadt 98 mit einem Etat unter der Drei-Millionen-Eurogrenze in der dramatischen Relegation gegen Arminia Bielefeld schaffte, war dem MSV Duisburg in der 3. Liga nicht vergönnt. Die Zebras trabten nach dem Zwangsabstieg und einem in Windeseile zusammengetüftelten Kader, der in der Winterpause ergänzt, aber nicht verstärkt wurde, als Tabellensiebter über die Ziellinie. 20 Punkte fehlten zu Platz drei, 27 Zähler zum direkten Aufstiegsrang.

„Wir haben angedeutet, dass wir für Großes bestimmt sein können und jetzt eine gute Vorarbeit für die Saison 2014/2015 geleistet. Die MSV-Mannschaft bleibt zum Großteil bestehen. Das wird in der neuen Saison ein sehr gutes Team“, legt sich Außenverteidiger Phil Ofosu-Ayeh fest. Der Verlust des 22-Jährigen, der für zwei Spielzeiten beim Zweitligisten VfR Aalen unterschrieb, wiegt schwer. Ofosu-Ayeh entpuppte sich von Beginn an als Volltreffer, absolvierte 33 Einsätze und wurde bei seiner Verabschiedung beim Niederrheinpokalfinale gegen Jahn Hiesfeld (5:2) mit besonders viel Beifall bedacht.

MSV will am Mittwoch die Installation von Lettieri bekanntgeben

Auch Kingsley Onuegbu (14 Tore, drei Vorlagen) erwies sich für die Zebras als gewinnbringende Verpflichtung. Der Angreifer steigerte seinen Marktwert laut Internetportal transfermarkt.de von 250 000 auf 400 000 Euro. Allerdings ging der „King“ in der Endphase der Saison auf dem Zahnfleisch. „Irgendwann war Kingsley einfach aufgebraucht, aber er hat immer versucht, sich voll reinzuhauen. Bevor er nach Duisburg kam, ist er lange verletzt gewesen. Auch im nächsten Jahr wird er eine gewisse Zeit brauchen, um voll da zu sein“, meint der scheidende Trainer Karsten Baumann, der momentan den Markt sondiert, während der MSV am Mittwoch die Installation von Neu-Coach Gino Lettieri bekanntgeben will.

Der 47-jährige Schweizer muss versuchen, mehr aus dem Zebra-Kader herauszuholen, um das Ziel Aufstieg realisieren zu können. Vor allem Kevin Wolze, der als Führungsspieler vorneweg marschieren sollte, tauchte zu oft ab. Seiner Zwei-Tore-Gala beim 3:1 in Erfurt folgten zu viele ernüchternde Auftritte. „Ich weiß, dass ich mehr kann, als ich manchmal gezeigt habe und bin dann auch unzufrieden mit mir selbst“, gibt sich Wolze selbstkritisch. In den letzten Wochen bewies der Ex-Wolfsburger aufsteigende Tendenz und beendete die Saison mit einer starken Leistung im FVN-Pokal.

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Auch Pierre De Wit zählt zu den Mittelfeldkräften, die verstärkt im Fokus stehen. Der 26-Jährige büßte innerhalb eines Jahres eine halbe Million Euro an Marktwert ein. Seine Statistik: 35 Spiele, zehn Vorlagen, zwei Treffer. Allerdings muss dem früheren Leverkusener angerechnet werden, dass er trotz Knieproblemen immer auf die Zähne biss. „Der Trainer hatte ein gutes Gespür, wann er den einen oder anderen Spieler aus der Belastung herausnehmen musste. Dass meine Knie nach zig Operationen nicht mehr jungfräulich sind, ist bekannt“, sagt De Wit. Sein Saisonfazit: „Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft, was sie in der gerade beendeten Saison geleistet hat. Über weite Strecken hat es unheimlich viel Spaß gemacht. Ich freue mich unglaublich auf die kommende Spielzeit.“ Dann will De Wit dem Duisburger Spiel noch stärker seinen Stempel aufdrücken.

Taylor wird beim MSV gehandelt

Das können die beiden Innenverteidiger Markus Bollmann und Tobias Feisthammel, der den Status des Unsicherheitsfaktors nie ganz abschütteln konnte, nicht mehr. Für das Duo sollen neue Abwehrkräfte verpflichtet werden. Auf der linken Außenbahn wird Verletzungspechvogel Sascha Dum im Juni voller Tatendrang zurückerwartet.

Im Angriff soll eine Alternative zu oder für Kingsley Onuegbu her, falls der Nigerianer ein konkretes Wechselangebot vorlegt. Mit Patrick Zoundi (fünf Tore, vier Assists) verabschiedete sich zudem der zweitgefährlichste Offensivmann. Gehandelt wird im Zebrastall der Name Matthew Taylor (32/Preußen Münster). Allerdings ist auch Energie Cottbus am Stürmer interessiert. Taylor will in Duisburg zunächst die Entwicklung abwarten . . .