Duisburg. . MSV Duisburg gastiert am Samstagnachmittag beim aktuellen Spitzenreiter der 3. Liga. Karsten Baumann hat Respekt vor der Offensive der Gastgeber. Erinnerungen an das Hinspiel werden wach. Dum, Aycicek und Ratajczak sind wohl fit.
Fünf Monate war es am Freitag auf den Tag genau her, dass der MSV Duisburg Neuland betrat. Eine nach der endgültigen Lizenzerteilung eilig zusammengestellte Mannschaft mit einem ebenso kurzfristig verpflichteten Trainer Karsten Baumann bestritt ihr erstes Pflichtspiel in der 3. Liga gegen den 1. FC Heidenheim – und rund 18 000 Zuschauer sorgten in der Schauinsland-Reisen-Arena für eine dort in dieser Form lange nicht mehr erlebte Atmosphäre. Am Ende war die knappe 0:1-Niederlage gegen den Ligafavoriten fast nebensächlich. Am Samstag nun steigt das Rückspiel in Heidenheim – bei jener Mannschaft, der angesichts von zwölf Punkten Vorsprung auf Platz drei der Aufstieg in die 2. Bundesliga kaum noch zu nehmen sein dürfte.
Karsten Baumann denkt auch noch gern zurück an den Kaltstart gegen Heidenheim, wie seine weitgehend völlig unbekannte Mannschaft von den Fans gefeiert wurde, wie die Spieler ihre konditionellen Defizite über Bord warfen und sich mit vollem Einsatz in jeden Zweikampf schmissen. „Das war sicherlich außergewöhnlich, aber man darf dieses Spiel jetzt auch nicht verklären. Letztendlich hat Heidenheim das trotz des späten Siegtores souverän und verdient gewonnen.“ Vieles wird am Samstag anders sein, wenn um 14 Uhr der Anstoß erfolgt – nach Möglichkeit auch das Ergebnis. „Es wird sicherlich kein so offener Schlagabtausch werden wie im Hinspiel“, so Baumann, der auf beiden Seiten eine eher geduldige Taktik erwartet. Dass die Gastgeber die stärkste Offensive der Liga mit Smail Morabit, Florian Niederlechner, Patrick Mayer und vor allem Marc Schnatterer aufbieten, ist hinlänglich bekannt; auf der Gegenseite hat sich die Auswärtsstärke der Zebras zweifellos auch bis zum Spitzenreiter herumgesprochen.
Der richtige Zeitpunkt für den "King"
Passiert nichts Außergewöhnliches, könnte Karsten Baumann zum zweiten Mal in Folge die gleiche Startformation aufbieten. Das heißt: weiter ohne Michael Gardawski (Muskelfaserriss), dafür aber mit Sascha Dum und Deniz Aycicek, die sich in dieser Woche mit leichten Blessuren herumplagten. Sie dürften letztendlich ebenso auf dem Platz stehen wie Keeper Michael Ratajczak, der eine kleine Fingerverletzung erlitt. „Ich glaube, dass die Jungs gewillt sind, einen guten Jahresabschluss hinzulegen“, sagt der Trainer, der mit der Vorstellung gegen Wacker Burghausen trotz des mageren Endergebnisses gar nicht unzufrieden war.
Freilich denkt er auch noch an jene Szene in der ersten Halbzeit zurück, als Kingsley Onuegbu beim Stand von 0:0 neben das leere Tor zielte. „Als wir das in der Video-Analyse noch einmal gezeigt haben, hat er die Augen zugemacht“, berichtet Baumann. „Aber ernsthaft: Natürlich ärgert er sich selbst am meisten darüber. Doch er ist halt auch nicht der erste und einzige Stürmer, dem so etwas schon einmal passiert ist.“ Grundsätzlich wäre für den „King“ der richtige Zeitpunkt, um sich aus einer eigenen kleinen Flaute zu schießen: In den letzten sechs Einsätzen gelang ihm lediglich ein Treffer.
Ein Punkt reicht für Sprung in obere Tabellenhälfte
Mit einem Punkt würde sich der MSV zum Jahresende wieder in die obere Tabellenhälfte zurückschieben, aus der die Zebras unter der Woche durch den Dortmunder 2:1-Sieg im vorgezogenen Spiel beim VfB Stuttgart II gerutscht sind. Froh wäre darüber gewiss auch Manager Ivica Grlic: „Grundsätzlich können wir in Heidenheim nur gewinnen. Ich hoffe, dass die Mannschaft zeigt, was in ihr steckt.“