Duisburg. Am 15. Spieltag der 3. Liga ist der MSV Duisburg vor heimischer Kulisse nicht über ein 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers hinaus gekommen. Seit vier Spielen in Folge warten die Wedauer damit auf einen Sieg. Erst wenige Minuten vor dem Spielende gelang dem Revierklub der Ausgleich.
Karsten Baumann und Horst Steffen sind seit vielen Jahren befreundet. Doch am Samstag ruhte die Freundschaft zwischen dem Trainer des MSV Duisburg und dem Coach der Stuttgarter Kickers für 90 Minuten. Nach dem Drittliga-Duell durften sich beide Trainer vor 12.019 Zuschauern zu jeweils einem Punkt gratulieren. Phil Ofosu-Ayeh rettete den Zebras mit seinem Treffer zum 1:1 (0:0)-Endstand noch einen Zähler (88.), nachdem Elia Soriano die Gäste-Führung markiert hatte (83.).
MSV hatte in der Anfangsphase mehr vom Spiel
Eine Überraschung hatte es in der MSV-Aufstellung gegeben: Maximilian Güll feierte sein Startelf-Debüt bei den Zebras. Der 18-Jährige besetzte die linke Abwehrseite hinter Sascha Dum, der schon beim 3:3 gegen Saarbrücken auf dem linken Flügel gespielt hatte. Branimir Bajic kehrte derweil nach seiner Gelbsperre in die Anfangsformation zurück. Der MSV-Kapitän agierte im 4-1-4-1-System als Sechser.
Das erste Duisburger Ausrufezeichen setzte Ofosu-Ayeh. Der Linksverteidiger ließ vor dem Stuttgarter Strafraum drei Gegenspieler aussteigen, schoss aus 20 Metern mit dem Außenrist aufs Tor – doch Kickers-Keeper Markus Krauss war zur Stelle (6.). Aus fast identischer Schussposition verfehlte Kevin Wolze das Gäste-Tor zehn Minuten später um zwei Meter.
Der MSV hatte in der Anfangsphase mehr vom Spiel, den meisten Pässen in die Spitze fehlte jedoch die Genauigkeit. Die Meidericher suchten im Mittelfeld spielerische Lösungen, fanden aber in der Abwehr der Schwaben zunächst keine Lücke. Bis zur 27. Minute, als Wolze den Ball flach durch die Mitte zu Sascha Dum spielte, der jedoch im Eins-gegen-Eins mit Torwart Krauss die MSV-Führung verpasste. Auf der Gegenseite parierte Duisburgs Michael Ratajczak einen Distanzschuss von Marcos Alvarez (28.).
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Die Kickers fanden nach einer halben Stunde besser in die Partie, griffen wiederholt über die linke Seite an. Ofosu-Ayeh, der immer wieder weit aufrückte, verlor in der Rückwärtsbewegung Laufduelle. Auch Bajic schaute dabei zu, wie die Gäste kombinierten. Weil Tobias Feisthammel und Matthias Kühne aber in der Innenverteidigung aufpassten, blieb der MSV zunächst ohne Gegentreffer.
MSV von Rückkehr in zweite Liga weit entfernt
Nach dem Seitenwechsel verhinderte das Aluminium einen Duisburger Rückstand: Alvarez köpfte den Ball nach einer präzisen Flanke von Fabian Gerster an die Latte (47.) – Glück für die Zebras.
MSV-Trainer Baumann nahm Wolze (54.) und Dum (58.) aus dem Spiel, brachte Filip Orsula und Athanasios Tsourakis, der direkt nach seiner Einwechslung an einer Duisburger Doppelchance beteiligt war: Kingsley Onuegbu köpfte, Krauss faustete den Ball vor Tsourakis’ Füße, doch auch bei seinem Abschluss behielt der Stuttgarter Torhüter die Oberhand.
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Was dem MSV im Spiel gegen die Kickers aber vorrangig fehlte, war die Einsatzbereitschaft. Baumanns Mannschaft zeigte in entscheidenden Szenen nicht das nötige Engagement in den Zweikämpfen. Die Stuttgarter bestraften die Duisburger Passivität in der 83. Minute, als Soriano nach einer flachen Hereingabe von der rechten Seite am langen Pfosten zur Kickers-Führung abstaubte.
Weil eine Flanke von Ofosu-Ayeh fünf Minuten später am langen Pfosten ins Netz segelte, konnten die Zebras zwar noch einen Punkt verbuchen. Von der Zielsetzung einiger MSV-Spieler, die direkte Rückkehr in die zweite Liga feiern zu wollen, ist Duisburg nach vier sieglosen Partien in Folge aber als Tabellenelfter weit entfernt.