Duisburg. . Auch bis Freitag warteten die Verantwortlichen des MSV Duisburg noch auf das Lizenz-Okay aus der DFB-Zentrale in Frankfurt. Deshalb hängt bei den Zebras alles am seidenen Faden. Die Sportredaktion beantwortet die wichtigsten Fragen rund um den Traditionsklub.
Am Freitag terminierte der Deutsche Fußball-Bund die ersten beiden Spieltage in der Dritten Liga. Der MSV Duisburg tritt demnach am 20. Juli (14 Uhr) gegen den 1. FC Heidenheim und am 27. Juli (14 Uhr) beim SV Wacker Burghausen an. Doch auch bis Freitag warteten die Verantwortlichen in der Geschäftsstelle der Schauinslandreisen-Arena noch auf das endgültige Lizenz-Okay aus der DFB-Zentrale in Frankfurt.
Kirmse & Co. warten auf Nachricht
„Wir haben noch keinen Bescheid bekommen“, so MSV-Chef Udo Kirmse (52). Ursprünglich war die Führungscrew nach der Neuaufstellung mit Investor Schauinsland, dem 80-prozentigem Gläubiger-Schuldenschnitt und einer nahenden Stadionmiet-Lösung davon ausgegangen, im Laufe des Donnerstags „grünes Licht“ zu erhalten. Für den Positivfall war der Start des Dauerkartenvorverkaufs geplant. Doch jetzt hängt bei den Zebras alles am seidenen Faden. Die Sportredaktion beantwortet die wichtigsten Fragen rund um den Traditionsklub.
1) Wie viele Spieler hatten bis zum gestrigen Freitag ihre Zusage gegeben?
Für den Fall der Lizenzerteilung hätte Manager Ivica Grlic 16 Personalien wasserfest unter Dach und Fach bringen können. Neben Kapitän Branimir Bajic, Ersatzkeeper Marcel Lenz, Defensivspieler Tanju Öztürk und Mittelfeldantreiber Kevin Wolze war auch Stürmer Ranisav Jovanovic trotz anderweitiger Angebote (unter anderem Preußen Münster) bereit, mit den Zebras in die Dritte Liga zu gehen. Dazu hätte Torwart Michael Ratajczak, der im vergangenen Halbjahr bei White Star Woluwe in Belgien spielte, als neue Nummer eins einen Vertrag beim MSV unterschrieben. Zudem wären mehrere externe Neuzugänge mit Zweitligaformat an die Westender Straße gekommen.
2) Wie sicher ist der Verbleib der Trainer Kosta Runjaic, Ilia Gruev und Sven Beuckert?
Das Trainerteam ist in die Planungen eingebunden, sitzt aber auf brennend heißen Kohlen. Mit jedem verstrichenen Tag wird die Perspektive, einen schlagkräftigen Kader festzuzurren, schlechter. Und somit auch die Aussicht auf erfolgreiches Arbeiten für Runjaic & Co.
3) Mit welchem Etat plant der MSV für die Saison 2013/2014 in der 3. Liga?
Das Budget beläuft sich auf rund 3,5 Millionen Euro. Damit kann der MSV nur kleine Brötchen backen und spielt in der Spitze keinerlei Rolle.
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4) Mit welcher Kaderstärke will der MSV in die neue Spielzeit starten?
Angedacht ist ein Kader von 20 oder 21 Spielern. Dazu stoßen die beiden Talente Julien Rybacki und Maximilian Güll.
5) Wie sieht der Plan für den Testspiel- und Trainingsablauf aus?
Auch Freitag lautete das Stichwort „Eigeninitiative“. Wolze & Co. kickten in der Soccerhalle. Das Testspiel gegen Fortuna Köln (Sonntag, 17 Uhr) steht auf der Kippe. Ohne Lizenzentscheid kein Trainerteam und keine Spieler. Somit auch kein Test. Das Trainingslager in Fulpmes (Stubaital) vom 3. bis zum 10. Juli ist ebenfalls von der Streichung bedroht. Vor Ort würden dann zwei Tests gegen internationale Spitzenmannschaften storniert.
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6) Wer soll künftig die U 23 des MSV Duisburg in der Oberliga trainieren?
Derzeit wird die interne Lösung mit Scout Uwe Weidemann (50) favorisiert. Für den Fall des Runjaic-Absprungs könnte Weidemann sogar zur ersten Mannschaft „aufrücken“.
7) Was passiert, wenn die Lizenzfrage erst bei Fristablauf am 5. Juli geklärt wird?
In dem Fall stünde der MSV ohne einen einzigen Spieler vor einem Scherbenhaufen. Der Griff in die „Resterampe“ wäre unvermeidbar. Zum Ligastart wäre das dann zusammengewürfelte Team nicht konkurrenzfähig.