Duisburg. Kosta Runjaic bildet mit Ilia Gruev und Sven Beuckert wohl auch in der kommenden Saison das Trainerteam beim MSV Duisburg - wenn die Zebras die Lizenz für die 3. Liga erhalten. Eine Entscheidung fällt am Donnerstag. “Wir sind gut beraten, am Wochenende mit dem Training zu beginnen“, sagte Runjaic.

Am Mittwoch ging es an der Westender Straße zu wie im Taubenschlag. Seit dem frühen Morgen jagte im Spielerbesprechungsraum eine Unterhaltung die nächste. MSV-Manager Ivica Grlic sieht den Klub bei der Trainerfrage „auf einem guten Weg“. Eine endgültige Entscheidung, ob Kosta Runjaic seine Mission MSV auch in der Dritten Liga fortsetzt, soll am Donnerstagabend fallen.

Heller und Ivana auf dem Markt

Gegenüber der Sportredaktion äußerte sich Runjaic, der zusammen mit Assistent Ilia Gruev und Torwarttrainer Sven Beuckert zum Gespräch mit Ivo Grlic erschien, am späten Mittwochnachmittag positiv. „Das Trainerteam hat seine Bereitschaft erklärt, in Duisburg weiter zu machen. Unter gewissen Voraussetzungen ist das vorstellbar. Wenn wir nicht guter Dinge wären, dann wären wir nicht hier“, so Coach Kosta.

Bei den Gesprächen mit Beratern und möglichen Neuzugängen spürt Runjaic „eine gewisse Restskepsis“. Viel Vertrauen sei durch den Lizenzentzug verloren gegangen. Sobald vom DFB das endgültige Okay für Liga drei kommt, kann der MSV Vollgas bei den Planungen geben.

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Runjaic zur allgemeinen Situation: „In dreieinhalb Wochen steht das erste Meisterschaftsspiel an. Wir sind alle gut beraten, am Wochenende mit dem Training zu beginnen. Der Faktor Zeit spielt eine wichtige Rolle. Die Zusammenstellung des Kaders ist eine Mammutaufgabe.“

Von den verbliebenen Spielern, die nach dem Lizenzentzug auf Eigeninitiative an der Westender Straße trainiert haben, sollen möglichst alle Akteure gehalten werden. Bei Ranisav Jovanovic wird die Sache schwierig, da offenbar Drittliga-Spitzenteam Preußen Münster am Angreifer interessiert ist. Danny Latza, gerade aus Darmstadt an die Wedau gewechselt, dementiert unterdessen eine konkrete Offerte des 1. FC Saarbrücken. „Das ist nur ein Gerücht. Es gab sicherlich ein paar lockere Anfragen, aber eben nichts Konkretes. Die Dritte Liga ist für mich in Duisburg vorstellbar. Ein Spielergrundgerüst soll bleiben. Das sieht ganz gut aus.“

Latza will sich nicht erneut anders orientieren

Latza wollte ursprünglich den nächsten Karriereschritt in der Zweiten Liga machen. Der Lizenzentzug funkte dazwischen. „Die Phase nach dem Schiedsgerichtsurteil war mit erheblichen Bauchschmerzen verbunden. Das war wirklich kein gutes Gefühl. Aber jetzt scheint es ja für den MSV in der Dritten Liga weiterzugehen. Ich sehe es so: Nach einem Tief kommt auch wieder ein Hoch.“

Latza hat keine Ambitionen, sich erneut anders zu orientieren. In Bottrop hat er mit seiner Freundin gerade eine Wohnung bezogen. Die weitere Zusammenarbeit mit Kosta Runjaic ist für ihn wichtig: „Der Coach kennt mich aus der Darmstädter Zeit gut. Ich hatte meinen Zweitliga-Vertrag beim MSV schon vor einiger Zeit unterschrieben.“

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Noch zurückhaltend äußerten sich am Mittwoch derweil Verteidiger Adli Lachheb und Routinier Markus Bollmann. „Ich muss das erst mal etwas sacken lassen und noch weitere Gespräche führen“, so Lachheb. Bollmann, der trotz langer Verletzungsmisere als Spieler mit Führungsqualitäten gilt, ließ eine Tendenz offen: „Jetzt laufen die Sondierungsgespräche. Ich kann noch nichts sagen.“ Torwart Roland Müller vorsichtig: „Vorstellen kann man sich alles. Wir werden nochmal sprechen.“ Alle Kontakte, die gestern an der Westender Straße zwischen Grlic und den Spielern stattfanden, liefen übrigens ohne Berater ab.

Was externe Zugänge angeht, sieht Kosta Runjaic noch genug Alternativen. „Der Markt gibt noch einiges her“, sagt der Trainer. Neben dem Ex-MSVer Marcel Heller (27), der mit Alemannia Aachen aus der Dritten Liga abstieg und nun vereins­los ist, könnte für die Offensive auch Milan Ivana (29) in Frage kommen. Für Wehen Wiesbaden lief der Slowake in 32 Drittligapartien auf, schoss sechs Tore. Ivana hat noch keinen neuen Verein.