Duisburg. Als Zeichen ihrer Unterstützung haben etwa 3500 Fans des MSV Duisburg am Samstagmittag ein „Band der Solidarität“ geschlossen. Zwischen dem Duisburger Rathaus und der MSV-Arena schlossen sich die Anhänger der Zebras zu einer knapp fünf Kilometer langen Menschenkette zusammen.
Rund 3500 Fans des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg haben am Samstagmittag friedlich gegen den drohenden Zwangsabstieg ihres Klubs demonstriert. Zwischen 11.55 Uhr und 12 Uhr schlossen sich die Anhänger der Zebras zwischen dem Duisburger Rathaus und der MSV-Arena zu einer knapp fünf Kilometer langen Menschenkette zusammen. Obwohl weniger Duisburger als erhofft an der Aktion teilnahmen, gelang es den Fans nach Angaben der Polizei dennoch die Kette für etwa fünf Minuten ohne Unterbrechung zu schließen. Der Trick: Die Zebra-Freunde verknoteten einfach ihre Fanschals miteinander und zogen ihr „Band der Solidarität“ damit in die Länge.
MSV-Manager Grlic von „super Aktion“ begeistert
Auch MSV-Torhüter Felix Wiedwald und Duisburgs Manager Ivica Grlic hatten sich vor der Arena mit in die Kette eingereiht. „Das ist eine eindrucksvolle Aktion. Daran sieht man, wie die Leute hier in Duisburg zusammenhalten, was für großartige Fans der MSV hat“, sagte Wiedwald. Auch Grlic war von der Unterstützung der Anhänger begeistert: „Eine super Aktion, dafür komme ich gerne hierher.“ Via Twitter bekundete selbst MSV-Maskottchen Ennatz seinen Dank!
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de"><p><a href="https://twitter.com/search/%23MSV">#MSV</a> <a href="https://twitter.com/search/%23ZeigStreifen">#ZeigStreifen</a> Duisburg! Ich hab Tränen in den Augen ... Ihr seid alle soooooooo sensationell!!! Nur der MSV!!! <a href="http://t.co/cHTEyUmHI9" title="http://twitter.com/MSVDuisburg/status/343341271944933377/photo/1">twitter.com/MSVDuisburg/st…</a></p>— MSV Duisburg (@MSVDuisburg) <a href="https://twitter.com/MSVDuisburg/status/343341271944933377">8. Juni 2013</a></blockquote>
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Im Vorfeld der friedlichen Demonstration hatte das Aktionsbündnis „Streifen zeigen“ die einzelnen Fangruppierungen aus den Stadtteilen auf bestimmte Punkte der Strecke festgelegt. Die Fans aus Kaßlerfeld, Neuenkamp, aus der Altstadt, aus Duissern und aus Nachbarstädten außer sollten sich im Bereich zwischen Rathaus und der Düsseldorfer Straße postieren. MSV-Anhänger aus Neudorf-Nord, Neudorf-Süd, aus dem Dellviertel und aus Oberhausen waren auf der Düsseldorfer Straße im Bereich zwischen Kö bis Friedrich-Wilhelm-Straße vorgesehen.
Die Ordner auf den einzelnen Streckenposten begannen um 11.15 Uhr, alle Fans zwischen Rathaus und Arena aufzureihen. Eine Stunde später schnappte sich Rona Merda vom Aktionsbündnis das Megafon, um zu verkünden: „Die Polizei ist mit einem Wagen einmal komplett entlang der Strecke gefahren. Unsere Kette war geschlossen!" Die 28-jährige Meidericherin hatte nach dem Lizenzentzug durch die Deutsche Fußball-Liga (DFL) schon mehrere Aktionen der MSV-Fans mitorganisiert. Am Samstag stellte sie fest: „Was hier gelungen ist, war grandios und ganz großer Sport.“
Arena-Aktion beim Rhein-Ruhr-Marathon
Schon für Sonntag hat das Fan-Bündnis die nächste Aktion geplant. Während des 30. Rhein-Ruhr-Marathons, bei dem rund 6.000 Läuferinnen und Läufer an den Start gehen werden, wollen die MSV-Anhänger um 10.30 Uhr gemeinsam in der Duisburger Arena ein Zeichen setzen.
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Die Fans wollen die Athleten am Zieleinlauf im Stadion empfangen und für ihre Leistungen auf der Langstrecke feiern. Bei dem Marathon sollen auch Läuferinnen und Läufer in MSV-Trikots starten. Uwe Busch, Geschäftsführer des Stadtsportbundes, betont, wie wichtig die Unterstützung gerade in der aktuellen Situation ist: „Solidarität unter Sportskameraden in ganz Deutschland kann Duisburg sehr gut gebrauchen.“
Die Meidericher wollen in der kommenden Woche beim Ständigen Schiedsgericht Einspruch gegen die Lizenzverweigerung einlegen. Die DFL wiederum hat dann sieben Tage Zeit für eine schriftliche Stellungnahme. Rona Merda kündigte bereits weitere Aktionen an: „Wir werden für den MSV kämpfen. Wenn der Profi-Fußball aus Duisburg verschwinden würde, wäre das eine Katastrophe.“