Duisburg. Der MSV Duisburg rettet sich wieder einmal finanziell in letzter Minute - jedenfalls für ein halbes Jahr. Im Winter geht's im Profifußball um die Nachlizenzierung. Auf Dauer werden die ständigen Not-Klimmzüge nicht reichen. Ein Kommentar.

Und wieder auf den letzten Drücker geschafft. Jedenfalls für ein halbes Jahr. Dann ist Winter, dann geht’s im Profifußball um die Nachlizenzierung, und man muss dem MSV Duisburg nichts Böses wollen, um sich das Szenario zum Jahreswechsel vorzustellen: Dann werden sie in Duisburg eine neue Liquiditätslücke entdeckt haben und einen neuen Klimmzug machen, um das Überleben im Profifußball zu sichern.

Der MSV muss sein strukturelles Problem lösen

Abgesehen davon, dass das ständige Stopfen irgendwelcher Löcher auf die Dauer mürbe macht: Es verhindert, dass der Verein die ersehnte Rückkehr in die Bundesliga in Angriff nehmen kann. In dieser Saison ist den Zebras mit Trainer Kosta Runjaic ein Glücksgriff gelungen, er das Team nahezu im Alleingang vor dem Sturz in die 3. Liga gerettet. Aber Glück ersetzt weder ein Konzept noch die fehlenden wirtschaftlichen Möglichkeiten.

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Der MSV wird nicht umhin kommen, sein strukturelles Problem zu lösen. Die Arena, in der Ära des Präsidenten Walter Hellmich gebaut und stürmisch bejubelt, hängt dem Verein wie ein Mühlstein um den Hals. Fünf Millionen Euro Stadionmiete sollen es pro Saison sein – in Duisburg ist das in der 2. Liga nicht zu machen. Und wie das mit den dauernden Klimmzügen so ist: Irgendwann geht einem endgültig die Luft aus.