Duisburg. Der MSV Duisburg hat sein Heimspiel gegen den TSV 1860 München mit 1:3 verloren. Duisburg war durch Jovanovic in Führung gegangen, musste danach allerdings Treffer von Wood, Bülow und Stoppelkamp hinnehmen. Bitter: Brosinski scheiterte beim Stand von 1:1 per Handelfmeter an Keeper Kiraly.
Der MSV Duisburg hatte sich für das Heimspiel gegen 1860 München etwas Besonderes einfallen lassen: eine Rettungsaktion für den finanziell bedrohten FCR Duisburg. Es gab in der Arena Retter-Shirts zu kaufen, alle Dauerkarten-Besitzer beim Frauenfußball-Bundesligisten hatten zudem freien Eintritt für die Zweitliga-Partie des Stadtnachbarn. Der aber musste nach einem Aufwärtstrend mit zuvor vier Spielen ohne Niederlage – darunter drei Siege – wieder eine Niederlage hinnehmen. Die „Zebras“ vermochten die „Löwen“ nicht zu zähmen, unterlagen den Gästen aus Bayern 1:3 (1:2).
„Wir sind nicht mehr der MSV von vor ein paar Monaten“, hatte Kosta Runjaic noch vor der Begegnung selbstbewusst erklärt. Allerdings musste der MSV-Trainer gegen 1860 auf zwei Stammkräfte verzichten: Kapitän Branimir Bajic und Co-Kapitän Goran Sukalo fehlten gelbgesperrt.
Ibertsberger kam zu seinem Debüt
Während Adli Lachheb für Bajic in die Innenverteidigung rückte, begann Timo Perthel im defensiven Mittelfeld statt auf der gewohnten linken Abwehrseite. Hier gab der Ex-Hoffenheimer Andreas Ibertsberger sein Debüt bei den Zebras. Wieder fit, aber nur auf der Bank saß nach seinem Mittelhandbruch Torhüter Felix Wiedwald. Runjaic schenkte erneut Roland Müller, der zuvor beim 0:0 „in Dresden viel Ruhe ausgestrahlt“ habe, das Vertrauen.
Wiederholt hatte der MSV-Coach vor dem Start ins neue Pflichtspieljahr betont, dass er auch Ranisav Jovanovic vertraue. Die intensiven Bemühungen der Duisburger, einen Angreifer in der Winterpause zu verpflichten, waren zwar gescheitert, doch Jovanovic stellte in der 9. Spielminute seine Stoßstürmer-Qualitäten unter Beweis. Nach einem weiten Abschlag von Torwart Müller konnte der Münchener Daniel Bierofka die Situation nicht entscheidend klären. Jovanovic übernahm den Ball, zog von rechts diagonal in den Strafraum und bezwang 1860-Keeper Gabor Kiraly aus zehn Metern mit einem Flachschuss.
Müller patzt beim Ausgleich
Die Duisburger Freude über die frühe Führung sollte allerdings nicht lange währen. Denn nur fünf Minuten nach dem MSV-Treffer fiel schon der Ausgleich. Müller patzte, als er bei einer Freistoß-Flanke von Bierofka danebengriff, Shou Bobby Wood nutzte die verloren gegangene Ordnung im MSV-Sechzehner, um mit einem artistischen Linksschuss vom Elfmeterpunkt das 1:1 zu markieren (14.).
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Die Gäste, bei denen Torjäger Benjamin Lauth rotgesperrt fehlte, zeigten sich in der Folge offensivfreudiger als noch zu Beginn der Partie. Das Team von Trainer Alexander Schmidt setzte die Meidericher unter Druck, allerdings fehlten den „Löwen“ noch die zündenden Ideen. Auch das MSV-Spiel litt unter mangelnder Kreativität. Zudem schaltete die Runjaic-Elf nach Ballgewinnen häufig zu langsam um. Hinzu kamen Abspielfehler, wie beispielsweise der von Benjamin Kern in der 39. Minute, als Daniel Halfar von der linken Seite quer auf Moritz Stoppelkamp flankte, dessen Schuss aber über das Tor segelte.
Auf der Gegenseite vergab dann Daniel Brosinski gleich doppelt die Riesenchance zur erneuten MSV-Führung. Nach einem Handspiel von Ola Kamara hatte Schiedsrichter Marcek Unger völlig richtig auf Strafstoß entschieden. Kiraly wehrte Brosinskis Elfmeter mit den Fäusten nach vorne ab, doch der MSV-Flügelspieler setzte auch den Nachschuss am 1860-Gehäuse vorbei (41.). Die Duisburger durften sich mächtig ärgern, die Münchener indes noch vor der Pause jubeln: Halfar hielt in der Nachspielzeit der ersten Hälfte aus der zweiten Reihe einfach flach drauf, Kai Bülow einfach aus fünf Metern Tordistanz seinen Fuß dazwischen – 2:1 für 1860.
Münchens Halfar treibt die Münchener an
Runjaic reagierte mit einer personellen Veränderung in der Pause, nahm den schwachen Benjamin Kern aus dem Spiel, schickte Maurice Exslager aufs Feld. Dennoch waren es die Gäste, die weiter den Ton angaben. Gefahr ging vor allem von Halfar aus, der das 1860-Spiel immer wieder durch die Mitte ankurbelte und auch den Abschluss suchte (59.). Die Duisburger Defensivzentrale gab dabei keine gute Figur ab.
Nachdem der eingewechselte MSV-Winterzugang Sascha Dum nur den Pfosten getroffen hatte, brachte Stoppelkamp die Gäste im direkten Gegenzug mit seinem Treffer endgültig auf die Siegerstraße (81.). Daran konnte auch der nach seiner Herzmuskelentzündung wiedergenesene MSV-Spielmacher Jürgen Gjasula, der ab der 83. Minute seinen ersten Saisoneinsatz bestritt, nichts mehr ändern. So fuhren die ambitioniert in die Saison gestarteten Münchener nach zuvor fünf Spielen ohne Dreier wieder einen Sieg ein, während die Zebras im Kampf um den Klassenerhalt einen Rückschlag hinnehmen mussten.
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