Duisburg. MSV-Rückkehrer Julian Koch ist beim Aufttakttraining des MSV Duisburg am Sonntag besonders herzlich empfangen worden. Der Publikumsliebling soll wieder vorsichtig an sein altes Leistungsniveau herangeführt werden. Die lange Leidenszeit möchte Koch vergessen.

Der Einmarsch hatte etwas Triumphales: Bei Ekelwetter standen die Fans am Trainingsgelände des MSV Duisburg Spalier, um die neuen und alten Zebra-Profis willkommen zu heißen. Besonders herzlich fiel der Empfang für Publikumsliebling Julian Koch aus. Noch während er auf dem Platz die ersten Übungen absolvierte, wurde via Internetplattform Facebook bereits freudig verkündet: „Da ist er wieder!“

Julian Koch zeigte sich nach dem warmen Empfang durchaus gerührt. „Es kommt mir vor als wäre ich nie weg gewesen. Es war ein schönes Gefühl, mit der Mannschaft zu trainieren. Ich kenne viele Jungs ja noch durch meine erste Saison in Duisburg. Und die vier Neuzugänge machen es mir auch leicht. Da muss ich mir nicht viele Namen merken“, lacht Koch.

MSV-Rückkehrer Julian Koch will seine Leidenszeit vergessen

Der Aufgalopp war für den von Borussia Dortmund ausgeliehenen Allrounder absprachegemäß früh beendet. „Natürlich hätte ich das Trainingsspiel noch gerne mitgemacht, aber ich darf jetzt nicht überdrehen. Lieber langsam anfangen, anstatt unbewusst alles kaputt zu machen“, sagt der 21-Jährige, auf dessen rechten Bein sich eine lange Narbe schlängelt.

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Von Dirk Retzlaff und Thomas Tartemann

Die Erinnerung an eine schlimme Leidenszeit mit Kreuzbandriss und Kompartmentsyndrom, die sich über ein Jahr hinzog. Koch: „Wenn ich auf mein Bein schaue, dann sehe ich die Narbe gar nicht mehr. Ich möchte das alles einfach hinter mir lassen.“

Und nach vorne blicken. „Die nächsten Wochen sind entscheidend“, sagt der Blondschopf, „ich werde viel Rücksprache mit unseren Physiotherapeuten und Fitnesstrainer Karim Rashwan halten. Sobald ich etwas merke oder mich nach den Belastungen schlapp fühle, werde ich das Pensum herunterschrauben.“

Ex-Dortmunder Koch fühlt sich nur bedingt als Deutscher Meister

Trainer Oliver Reck beobachtet die Einheiten mit Julian Koch ganz genau. „Wir müssen ganz feinfühlig mit Jule umgehen. Wir wissen, dass Koch belastbar ist, dürfen aber nicht vergessen, dass er ein Jahr und vier Monate kein Spiel mehr absolviert hat.“ Als Deutscher Meister fühlt sich Koch, der bei den BVB-Feierlichkeiten mitten drin war, nur bedingt: „Ich war mehr Fan der Borussen-Truppe als ein Teil der Mannschaft. Aber sie haben mir das Gefühl gegeben, dabei gewesen zu sein.“ Beim MSV will „Jule“ bald wieder mittendrin sein.