Duisburg. Der MSV Duisburg hat Trainer Peter Neururer beurlaubt. Als Nachfolger im Gespräch sind bei den "Zebras" nun die ehemaligen Bundesligatrainer Klaus Augenthaler und Frank Pagelsdorf.
Klaus Augenthaler und Frank Pagelsdorf sind die Top-Favoriten auf die Nachfolge von Peter Neururer beim Zweitligisten MSV Duisburg. "Beides sind erfahrene Trainer, von denen ich eine Menge halte und die immer in meinem Fokus waren", sagte MSV-Boss Walter Hellmich dem Sport-Informations-Dienst (SID) am Freitag, rund zwölf Stunden nach der Trennung von Neururer. Neben diesen beiden renommierten Trainern seien aber auch weitere Kandidaten im Gespräch, wie Hellmich und Sportdirektor Bruno Hübner unisono bestätigten.
"So schnell wie möglich neuen Trainer präsentieren"
"Wir wollen so schnell wie möglich einen neuen Trainer präsentieren. Die Sondierungsgespräche haben bereits begonnen", berichtete Hübner, der gemeinsam mit Hellmich ein klares Anforderungsprofil erstellt hat. "Der Trainer sollte sich in der zweiten Liga auskennen, möglichst über Erfahrung verfügen, schonmal eine Spitzenmannschaft trainiert haben und ein Disziplinfanatiker sein", erklärte der Sportdirektor, der am Vorabend noch mit Neururer sowie dem Aufsichtsrat beim Abendessen zusammengesessen und die aktuelle Situation beim selbsternannten Aufstiegsanwärter analysiert hatte.
Anschließend wurde die Trennung von Neururer verkündet, der nun noch bis Saisonende auf der Gehaltsliste der Meidericher steht. "Die sportliche Leistung hat nicht ausgereicht, das Vertrauen war nicht mehr da. Peter ist ein netter Kerl, mit dem man Pferde stehlen kann, aber so ist das in diesem Geschäft. Wenn die Ergebnisse nicht stimmen, muss man etwas verändern", sagte Hellmich, der nach der 0:5-Blamage im DFB-Pokal beim FC Augsburg keine andere Lösung für den Tabellenneunten der 2. Liga gesehen hatte.
Neururer von Entscheidung "überrascht"
Neururer hatte erst am 17. November vergangenen Jahres das Traineramt an der Wedau übernommen und nach schwachen Leistungen seines Teams zwischenzeitlich selbst mit Rücktritt gedroht, was beim Aufsichtsrat nicht gut ankam. "Die Entscheidung kam für mich dennoch überraschend, denn wir liegen trotz allem nur sechs Punkte hinter dem Relegationsplatz. Aber nach dem 0:5 im Pokal war der Frust wohl zu groß", sagte Neururer am Freitagmorgen dem SID. Der 54-Jährige betonte aber ebenso wie Hellmich, dass es eine "einvernehmliche und saubere Trennung" war.
Dies bestätigte auch Hübner, der nach eigenen Angaben gerne mit Neururer weiter zusammengearbeitet hätte: "Ich schätze seine Arbeit, er ist ein geradliniger Typ. Schade, dass wir die Zusammenarbeit nicht fortsetzen konnten." Nichtsdestotrotz müssen man nun schnell einen Nachfolger finden, denn das Ziel Aufstieg habe man trotz nur vier Siegen in den ersten zehn Saisonspielen noch nicht abgehakt.
Der Aufstieg bleibt das Ziel
"Wir haben nach wie vor das Ziel, in die Bundesliga aufzusteigen", sagte auch Klubchef Hellmich. Der Baunternehmer kündigte an, dass er zunächst mal mit dem früheren HSV-Coach Frank Pagelsdorf telefonisch Kontakt aufnehmen wolle, der zurzeit in den Vereinigten Arabischen Emiraten beim Al Nasr Sports Club Dubai unter Vertrag steht. "Es ist kein Geheimnis, dass ich ihn sehr schätze. Mal sehen, was möglich ist", sagte Hellmich. Aber auch Augenthaler sei eine "interessante" Option, wie Hübner ergänzte. Der Weltmeister von 1990, dessen bislang letzte Trainerstation in der Bundesliga 2007 der VfL Wolfsburg war, war bereits vor der Verpflichtung von Neururer ein Thema bei den Meiderichern.
Das Training beim MSV wird vorübergehend Co-Trainer Uwe Speidel leiten, der auch am Sonntag als Interimstrainer beim Spiel bei der TuS Koblenz (13.30 Uhr/live im DerWesten-Ticker) für die Mannschaft verantwortlich sein wird.