Duisburg. Der MSV Duisburg hat Malek Fakhro vom 1. FC Bocholt verpflichtet. Der Torjäger soll die Zebras zurück in die 3. Liga schießen.
Öfter mal ein Neuer: Malek Fakhro stürmt in der kommenden Saison für den Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg. Das gaben die Zebras am Dienstagnachmittag bekannt. Der 26-jährige Mittelstürmer wechselt vom 1. FC Bocholt zum Spielverein. Ganz überraschend kommt die Nachricht nicht. Der Torjäger hatte bereits in der vergangenen Woche den Verantwortlichen beim Tabellenzweiten der abgelaufenen Saison wissen lassen, dass er eine neue Herausforderung suche. Wo kann man da besser fündig werden als bei einem Klub, der unbedingt aufsteigen will?
Fakhro folgt damit seinem Trainer Dietmar Hirsch. Blutsbrüderschaft war aber nicht der Grund für den Wechsel, wie die Meidericher ihren Kaderplaner Chris Schmoldt zitieren zum Ja-Wort eines Stürmers: „Das Besondere ist, dass wir ihn gar nicht großartig überzeugen mussten: Er hat uns zu keiner Sekunde daran zweifeln lassen, dass er unbedingt zum MSV will.“
Im Gegenzug hat der MSV zu keiner Sekunde Zweifel daran gelassen, den Torjäger unbedingt nach Duisburg verpflichten zu wollen. In der Pressemitteilung der Meidericher lässt Chris Schmoldt ebenfalls wissen: „Mit Malek holen wir den treffsichersten Mittelstürmer der vergangenen Spielzeit in der Regionalliga West zum Spielverein.“ 15 Treffer erzielte der gebürtige Essener, der über den SV Straelen, den VfB Lübeck und dem 1. FC Bocholt, den Weg zur Westender Straße fand. Fakhro war damit der zweitbeste Torschütze im vergangenen Spieljahr der Regionalliga West. Nur der Linksaußen Anton Heinz vom Aufsteiger Aachen traf häufiger (20 Mal).
MSV Duisburg verpflichtet Bocholts besten Stürmer
Der MSV zitiert den neuen Mann für ganz vorn mit den Worten: „Ich mag den Fußball und die Menschen im Revier und bin stolz, dass ich jetzt diese Herausforderung mit dem Spielverein anpacken darf. Wir haben ein großes Ziel – und dafür werden wir alles geben!“ Das große Ziel ist besagter Aufstieg in die 3. Liga. Schon der Wechsel selbst ist ein Schritt in diese Richtung. Den Vizemeister haben die Meidericher um ihren besten Stürmer gebracht. Immer hilfreich, die Konkurrenz zu schwächen.
Trainer Dietmar Hirsch sieht nach Auskunft des MSV, dass sich Malek Fakhro „in der vergangenen Saison extrem weiterentwickelt hat.“ Er weist aber auch darauf hin, dass der Angreifer „in den Jahren davor bei seinen Clubs immer für eine gute und wertvolle Torquote gestanden hat.“ Im Jahr zuvor waren ihm für Bocholt ebenfalls 15 Tore gelungen. In Lübeck traf er achtmal und davor für den SV Straelen neunmal. Wie auch immer: Den Daten nach passt der Angreifer zu einem Team, das am Ende der Saison ganz vorne stehen will.
Worauf der MSV in seiner Mitteilung zum neuen Mann besonderen Wert legt: Der Angreifer ist ein Mann aus dem Ruhrgebiet. Chris Schmoldt wird so zitiert: „Mit ihm kommt ein echter Junge aus dem Pott, der weiß, wie hart wir hier für den Erfolg arbeiten müssen.“ Dietmar Hirsch kommen die Worte zu: „Malek ist ein Kind des Reviers und weiß, wie der Ruhrpott funktioniert!“ Dazu gehört auch, dass die Fans selbst Katastrophen verzeihen. Die Zebras haben inzwischen knapp 1600 Dauerkarten verkauft. Im Vorjahr waren es zum gleichen Zeitpunkt etwas mehr als 750 Abos. Was hier weniger verzeihlich ist: Wenn Kicker den Fußballplatz als Liegewiese missverstehen.
Dritter Zugang für den Regionalliga-Kader des MSV Duisburg
Nach Moritz Montag aus Oberhausen, Jihad Boutakhrit aus Frankfurt und Alexander Hahn aus Münster ist der Mann aus Bocholt der dritte Neuzugang für den Regionalliga-Kader. Ein paar weitere müssen schon noch kommen. Aus der vergangenen Saison haben lediglich Torwart Max Braune und Rechtsverteidiger Batuhan Yavuz einen Vertrag für die vierte Klasse. Der 19-jährige Jan-Simon Symalla rückte aus dem eigenen Nachwuchs nach. Es werden also bis zum Trainingsauftakt Mitte Juni noch des Öfteren mal ein paar Neue gebraucht. Unklar ist, wer aus dem Abstiegskader bleiben darf oder will. Dem Vernehmen nach sieht Chris Schmoldt nicht alle Kicker aus dem Vorjahr auf der Resterampe. Ahmet Engin könnte zum Beispiel ein Kandidat für „Bleib-bei-uns“-Verhandlungen sein.
Derweil gibt es auch einen weiteren Abschied. Fitnesstrainer Ruben Solis verlässt den MSV nach drei Jahren. Auch diese Nachricht kommt nicht ganz überraschend. Im abgelaufenen Spieljahr ließen die Verantwortlichen gelegentlich anklingen, dass es mit der Ausdauer beim Personal nicht zum Besten bestellt ist. Dietmar Hirsch – so wird gesagt – sieht es aber gerne, wenn seine Jungs 90 Minuten und ein bisschen mehr können. Ob ein „harter Hund“ demnächst bei den Konditionsübungen bellt, ist noch ungewiss.