Duisburg. Die Situation beim letzten Heimspiel des MSV eskaliert in der Schlussphase. Eine Stunde Unterbrechung, mehrere Verletzte.

Es stand zu befürchten, in der 84. Minute passierte es. Der MSV Duisburg hatte im letzten Drittliga-Heimspiel der Saison vor dem Abstieg in die Viertklassigkeit gerade einen Angriff des FC Erzgebirge Aue abgewehrt, da stürmten plötzlich mehrere Personen aus einem geöffneten Tor vor dem Fanblock in der Schauinsland-Reisen-Arena. Der Platzsturm, den viele erwartet hatten, wurde von einem kleinen Grüppchen von etwa 20 Menschen versucht.

Maskottchen Ennatz beobachtete die Situation fassungslos.
Maskottchen Ennatz beobachtete die Situation fassungslos. © firo Sportphoto | Ralf Ibing

Sofort reagierten die bereitstehenden Ordner in ihren gelben Westen, stürmten herbei, sperrten den Block ab. Ein Zugang zum Platz, um womöglich sogar Spieler anzugreifen, wurde verhindert. Auch die Polizei kam sofort zur Hilfe, bildete hinter den Ordnern eine Reihe, um für Sicherheit zu sorgen.

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Die beiden Mannschaften wurden vom Schiedsrichter sofort in die Kabine geschickt. Das Spiel blieb erst einmal längere Zeit unterbrochen, es wurde Pyrotechnik auf die Ordnungskräfte geworfen.

Die Störer aus dem Fanblock warfen auch Pyrotechnik.
Die Störer aus dem Fanblock warfen auch Pyrotechnik. © Funke | Martin Schroers

Die Randalierer wurden von Polizei und Ordnern zurückgedrängt. Die Polizisten wurden hinter die Tribüne gerufen, wo es offenbar weitere Ausschreitungen gab. Stadionsprecher Stefan Leiwen gab über die Arena-Mikrofone durch, dass die Verletzten sich zum Michael-Tönnies-Platz begeben sollten. Ein offizieller Abbruch erfolgte (Stand 15.40 Uhr) noch nicht.

Zuvor war der Protest friedlich geblieben und hatte sich lediglich in Transparenten sowie Pfiffen und Buhrufen ausgedrückt.

Nach 20 Minuten Unterbrechung versuchte MSV-Trainer Uwe Schubert beschwichtigend auf die Anhänger einzuwirken. An der Gesamtsituation änderte sich zunächst aber nichts. Derweil verließen viele Menschen an anderen Stellen bereits die Arena. Am Mikrofon von Magenta-Sport erklärte Schubert: „Es geht hier nicht um Gewalt, wir wollen Fußball spielen. Es muss gehen, dass wir dieses Spiel zu Ende bringen.“

Die Ordner hatten Schwerstarbeit zu verrichten.
Die Ordner hatten Schwerstarbeit zu verrichten. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Wenig später war zu beobachten, dass MSV-Chef Ingo Wald sich in den Innenraum begab. Zusammen mit Kapitän Marvin Knoll besprach er sich mit zwei Personen, die offenbar zum Kreis der MSV-Fans zu zählen waren.

Um 15.48 Uhr leerte sich plötzlich der Fanblock in großer Eile. Die Ordnungskräfte beobachteten den Abzug vom Spielfeld aus. Es war zu sehen, dass sich zwei Gruppen auf dem Parkplatz vor der Arena aufstellten, eine schwarz, die andere weiß gekleidet. Derweil wurde weiter in den Katakomben darüber diskutiert, ob das Spiel nun fortgesetzt oder abgebrochen wird. Schließlich wurde tatsächlich beschlossen, dass die Partie um 16.15 Uhr wieder angepfiffen werden soll, was schließlich auch passierte.