Duisburg. Branimir Bajic und Uwe Schubert sollen die Wogen beim MSV Duisburg glätten. Über den Nachfolger ab Sommer wird schon spekuliert.

Am Montagabend zeichnete es sich bereits ab. Einen Vormittag später kam die Bestätigung: Der Fußball-Drittligist MSV Duisburg trennt sich vier Spieltage vor Saisonende von Trainer Boris Schommers. Die Mannschaft des Tabellenachtzehnten betreuen am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen den SV Sandhausen der Leiter Lizenzmannschaft Branimir Bajic sowie der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, Uwe Schubert. Beide sollen bis zum Saisonende das Team führen.

Bis zum Sommer nun in der Verantwortung: Branimir Bajic.
Bis zum Sommer nun in der Verantwortung: Branimir Bajic. © firo Sportphoto | Max Ellerbrake

Michael Preetz, Geschäftsführer der Zebras, begründete die Entscheidung, sich von dem 45-jährigen Boris Schommers zu trennen: „Wir müssen jetzt die Weichen für die neue Spielzeit stellen und den Neuaufbau offensiv starten. Dazu gehört die Entscheidung, nicht mit Boris Schommers in die Saison 2024/25 zu gehen.“ Beim MSV musste am Dienstag nicht nur der Cheftrainer gehen. Der Verein trennte sich auch von den beiden Co-Trainern Philipp Klug und Sidney Sam.

Wir müssen jetzt die Weichen für die neue Spielzeit stellen und den Neuaufbau offensiv starten.
Michael Preetz - Geschäftsführer des MSV Duisburg

Die Entscheidung ist nicht mit Hoffnung auf Rettung vor dem Abstieg verbunden. Bevor die Saison in die Zielgerade einbiegt, haben die Meidericher acht Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Bereits an diesem Wochenende kann der Absturz in die Regionalliga auch rechnerisch feststehen. Die Entlassung verbindet sich offenbar mit der Hoffnung, die Wogen im Umfeld zu glätten. Nach dem 0:2 in Ingolstadt und vier Partien mit nur einem Zähler hatten die Anhänger ihrem Unmut Luft gemacht. „Ihr seid eine Schande für Duisburg“, hatten sie nach dem Schlusspfiff am vergangenen Samstag gesungen.

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Vor dem Heimspiel setzte Geschäftsführer Preetz nun ein Friedenszeichen. Bei der Mitgliederversammlung am 10. April hatte der Mann in der Verantwortung bei den Meiderichern noch gesagt: „Schommers bleibt unser Trainer bis zum Saisonende.“ Die enttäuschenden Leistungen der Mannschaft – darunter das 1:4 im Derby gegen Rot-Weiss Essen und das 1:1 im Kellerduell gegen Waldhof Mannheim – kassierten offenbar diesen Plan.

Uwe Schubert und Branimir Bajic hatten die Profis des MSV bereits in der Vergangenheit übergangsmäßig betreut und besitzen hohe Sympathiewerte bei den Fans. „Sie haben sich jetzt bereiterklärt, die Mannschaft für diese vier Spiele zu übernehmen. Sie werden auch in der kommenden Saison ihre wichtige Rolle beim MSV einnehmen“, zitiert der MSV seinen Geschäftsführer Michael Preetz.

Schommers führte den MSV nie auf einen rettenden Platz

Boris Schommers, den die Meidericher vom Regionalligisten Düren loseisten, stand als bereits dritter Trainer beim dem von Saisonbeginn kriselnden MSV in diesem Spieljahr an der Seitenlinie. Nach der Entlassung von Torsten Ziegner am sechsten Spieltag übernahm der U-19-Trainer Engin Vural. Der bei den Fans beliebte Coach musste dann nach vier Spielen gehen. Boris Schommers übernahm am 9. Oktober und verlor gleich das erste Spiel im Niederrheinpokal gegen den Fünftligisten KFC Uerdingen 0:1. Erst in der siebten Ligapartie während seiner Amtszeit gelang ein Sieg (1:0 gegen VfB Lübeck). Schommers konnte die Mannschaft nie über „den Strich“ führen.

Nach einem Zwischenhoch Ende Februar, Anfang März mit vier Siegen aus sechs Spielen verlor der Spielverein in den wichtigen Partien gegen die direkte Konkurrenz den Abstiegskampf. Schommers verlor seinen Arbeitsplatz.

Trainerkandidat beim MSV Duisburg hat Regionalliga-Erfahrung

Der MSV strebt in der neuen Saison den direkten Wiederaufstieg an. Dem bisherigen Trainer (Punkteschnitt: 0,92) traute Preetz diese Aufgabe nicht zu. Wer die Mannschaft führen wird, ist ungewiss. Ein Name, der genannt wird, ist Dietmar Hirsch. Der 52-Jährige ist derzeit für den Tabellendritten in der Regionalliga, den 1. FC Bocholt, tätig und hat eine MSV-Vergangenheit.

Hirsch und Preetz spielten nicht zusammen beim MSV. Der aktuelle Geschäftsführer trug von 1992 bis 1994 das Streifenhemd. Dietmar Hirsch war von 1995 bis 2000 ein Zebra. Damals kickte der Verein in der Bundesliga. Jetzt geht es ab in die vierte Klasse.