Duisburg. Nach der Länderspielpause hat die Mannschaft des MSV Duisburg nicht mehr funktioniert. Problematische Neuwahlsituation. Ein Kommentar.

Die letzten Wochen haben gezeigt: Dem MSV Duisburg mangelt es nicht nur an der Qualität, sondern auch an der Mentalität, um den Kampf um im Klassenerhalt in der 3. Fußball-Liga zu bestehen. Die letzte minimale rechnerische Möglichkeit ausgeklammert: Die Zebras werden verdient den Gang in die Regionalliga antreten. Gerade in der entscheidenden Phase der Saison versagten Mannschaft und Trainer.

Es ist bezeichnend, dass Spieler – Vincent Müller und Marvin Knoll – sowie Trainer Boris Schommers nach der 0:2-Niederlage in Ingolstadt am Samstag anmerkten, dass es Defizite im Zweikampfverhalten gegeben habe. Wenn es spielerisch schon nicht reicht, muss eine vom Abstieg bedrohte Mannschaft zumindest auf dem Platz dokumentieren, dass sie bereit ist, bedingungslos zu kämpfen. Der MSV hat seine Chance auf Rettung nach der Länderspielpause im März weggeworfen.

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Vor der Ligapause hatten der MSV und die Fans mit dem Heimsieg über den 1. FC Saarbrücken neue Hoffnungen auf den Klassenerhalt gewonnen. Während die Nationalmannschaften weltweit am Ball waren, ist der Spirit auf der Trainingsanlage an der Westender Straße allerdings verloren gegangen. In den vier Spielen nach der Pause holte das Team nur noch einen Punkt. In Bielefeld (0:2) verloren die Duisburger Anhänger auf der Tribüne den Glauben daran, dass sich die Mannschaft für den Klassenerhalt zerreißt. In Essen (1:4) scheiterten die Meidericher trotz einer Führung an den eigenen qualitativen Defiziten. Das war beim 1:1 gegen Mannheim ähnlich. Bei der 0:2-Niederlage in Ingolstadt fehlte nun das Aufbäumen. Die Schlachtenbummler erkannten: Den Glauben an ein „Wunder von der Wedau“ hatte Trainer Boris Schommers exklusiv.

MSV Duisburg: Satzungsfristen passen nicht zusammen

Der MSV kann nun noch konkreter für die Regionalliga und für den dringend erforderlichen Neuaufbau planen. In diesem Zuge hängt auch viel von den Neuwahlen zum Vorstand ab. Nach der Ankündigung von Präsident Ingo Wald, neu wählen zu lassen, wurde nun deutlich, dass die Satzung des Vereins eine zügige Umsetzung nicht ermöglicht. Die Einberufungsfrist (drei Wochen) passt nicht mit den Fristen der Konstituierung des Wahlausschusses (zwei Monate) zusammen. Das erschwert die sportliche Neuausrichtung: Der aktuelle Vorstand könnte nun personelle Entscheidungen treffen, die ein möglicher neuer Vorstand im August – nach Beginn der Regionalliga-Saison – nicht tragen möchte.