Duisburg. Mit der Ankündigung von Neuwahlen konnte Ingo Wald seine Position beim MSV Duisburg zumindest vorübergehend festigen. Ein Kommentar.

Da hat Ingo Wald, Präsident des MSV Duisburg, bei der Mitgliederversammlung seines Vereins am Mittwoch einen Coup gelandet. Mit der Ankündigung, dass der Spielverein eine außerordentliche Versammlung mit Neuwahlen zum Vorstand einberufen werde, hat der angeschlagene MSV-Chef zumindest vorübergehend seine Position gestärkt. Und nicht nur das: Die Ankündigung, die sich zunächst nach einem Rückzug angehört hatte, erwies sich im Theater am Marientor schnell als Kampfansage. Ingo Wald ist gewillt, erneut mit einem Team anzutreten.

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Mit der Ankündigung konnte Ingo Wald Kritikern in der Mitgliederversammlung Wind aus den Segeln nehmen, Rücktrittsforderungen waren weitgehend überflüssig. Und auch, wenn trotz letzter Hoffnungen der Abstieg in die Regionalliga bald feststehen sollte, wird der Präsident bei dann einsetzender Kritik darauf verweisen können, dass er die Möglichkeit für einen Neuanfang mit neuem Personal ja geschaffen hat.

MSV-Präsident Ingo Wald: Die Bühne im Theater am Marientor ist sein Terrain.
MSV-Präsident Ingo Wald: Die Bühne im Theater am Marientor ist sein Terrain. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

MSV Duisburg benötigt eine Alternative

Auch wenn der 66-Jährige weiterhin die Last des sportlichen Niedergangs der letzten Jahre mit sich herumträgt, auch wenn externe Ränkespiele seine Position in den letzten Monaten schwächten, auch wenn er am Mittwoch die prägnanten Aufbruchsignale schuldig blieb: Es wurde deutlich, dass die Mitgliederversammlung seit Jahren das Terrain des Präsidenten ist – trotz vereinzelter kritischer Fragen. Auf die Barrikaden stiegen die Menschen auf der Bühne an der Plessingstraße aber nur bei Les Misérables.

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Das erschwert das Geschäft für potenzielle Gegenkandidaten. Trotzdem wäre es auch im Interesse des MSV Duisburg wichtig, wenn sich in den nächsten Wochen zumindest eine Mannschaft finden würde, die eine Alternative bietet und dafür dann auch ins Rampenlicht tritt. Gemessen an der vermeintlichen Unzufriedenheit in der Stadt bezüglich des Geschehens beim MSV war es am Mittwoch im TaM sehr ruhig.

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