Duisburg. Der MSV Duisburg bangt um den Klassenerhalt in der 3. Liga. Abseits der sportlichen Situation steht das Lizenzierungsverfahren im Fokus.
Der MSV Duisburg kämpft an zwei Fronten um den Verbleib in der 3. Fußball-Liga. Das kickende Personal muss bis zum letzten Spieltag am 18. Mai bei Dynamo Dresden noch den Nachweis erbringen, auch in der kommenden Saison drittklassig spielen zu dürfen. Aktuell beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer vier Punkte. Die neue Geschäftsführung um Michael Preetz kämpft um die wirtschaftliche Qualifikation. Alle 20 Drittligisten sowie 25 Regionalligisten haben die Lizenzunterlagen für die kommende Spielzeit fristgerecht zum 1. März eingereicht, wie der Deutsche Fußball-Bund mitteilte.
Im Laufe des Aprils wird der Verband, wie der DFB in seiner Pressemitteilung erklärte, die Bescheide an die Vereine senden – gegebenenfalls verbunden mit Auflagen und Bedingungen. Im vergangenen Jahr musste der MSV eine Finanzlücke im „unteren siebenstelligen Bereich“, wie es damals bei den Zebras hieß, schließen. Ex-Geschäftsführer Thomas Wulf sprach seinerzeit von einer „großen Herausforderung“. Im Gespräch mit der Redaktion sagte Präsident Ingo Wald nun im Februar: „Was jetzt schon klar ist: Wir werden eine Liquiditätslücke schließen müssen – auch beim Drittliga-Szenario.“
MSV Duisburg: Sportliche Lage erschwert Sponsorensuche
Die komplizierte sportliche Situation im Zeichen des Abstiegskampfes mit ungewissem Ausgang erschwert das Klinkenputzen für den neuen Geschäftsführer Michael Preetz und den neuen MarketingchefChristian Koke. Die 3. Liga ist für potenzielle Geldgeber deutlich attraktiver als die Regionalliga. Und naturgemäß ist auch die Kaderplanung schwierig. Und auch die Spieler dürften sich Gedanken über ihre berufliche Zukunft machen. Trainer Boris Schommers nimmt in diesen Tagen und Wochen aber keine Unruhe in seiner Mannschaft wahr. „Der Fokus liegt darauf, alles dafür zu tun, über den Strich zu springen“, so Schommers.
In den fünf Regionalligen ist nicht jedes Spitzenteam heiß auf die 3. Liga. Im Norden hat Holstein Kiel, derzeit Vierter, zum Beispiel für seine U 23 keinen Lizenzantrag gestellt. Der punktgleiche Tabellenzweite 1. FC Phönix Lübeck hat hingegen seinen Hut in den Ring geworfen. Allerdings verfügt der Klub aktuell nicht über ein drittligataugliches Stadion. Kurios: Nordost-Spitzenreiter Greifswalder FC würde nach Lübeck umziehen – ins Stadion des aktuellen Drittligisten VfB.
Auch West-Regionalligist 1. FC Bocholt, mit Ex-MSV-Profi Dietmar Hirsch als Trainer derzeit Tabellenzweiter, müsste im eigenen Stadion am Hünting Kräftig Hand anlegen. Die Bocholter haben bei ihrem Antrag das Stadion von Preußen Münster an der Hammer Straße als Alternativ-Spielstätte angegeben.
MSV Duisburg möchte in der nächsten Saison nur ein Derby haben
Mit Spitzenreiter Alemannia Aachen, dem 1. FC Bocholt, Fortuna Köln, dem Wuppertaler SV, Rot-Weiß Oberhausen und dem 1. FC Köln II haben alle Teams aus den ersten Sechs Unterlagen in Frankfurt eingereicht. Die Duisburger möchten es in der kommenden Saison nur mit einem Klub aus diesem Kreis zu tun haben – in der 3. Liga. In der Regionalliga Bayern ist das Interesse an einem Aufstieg gering. Lediglich Spitzenreiter Würzburger Kickers und der FC Bayern München II, der als Siebter 23 Punkte Rückstand auf Platz eins aufweist, haben ihre Bewerbungen beim DFB eingereicht.