Duisburg. Der Trainer des MSV Duisburg glaubt weiter an die Chance, den Klassenerhalt zu schaffen. Am Samstag spielen die Zebras beim SC Verl.
Boris Schommers ist beeindruckt. Über 1300 Fans begleiten den Fußball-Drittligisten MSV Duisburgam Samstag zum Auswärtsspiel beim SC Verl (14 Uhr, Sportclub-Arena). Die Tageskasse öffnet 90 Minuten vor dem Anpfiff. Demnach kann der Support noch weiter wachsen. „Das ist Wahnsinn“, freut sich der Trainer der Zebras. Beim letzten Heimspiel der Verler gegen den 1. FC Saarbrücken (0:0) waren 1903 Zuschauerinnen und Zuschauer an der Poststraße zugegen. Zumindest an der Unterstützung von den Rängen sollte es nicht scheitern.
Für den MSV Duisburg schließt sich mit der Partie in Ostwestfalen ein Kreis. Das Hinspiel im September hatten die Zebras mit 2:3 verloren. Die Verantwortlichen zogen am Folgetag die Reißleine und feuerten Trainer Torsten Ziegner. Der klassische Hebel klemmte aber fest. Weder Nachfolger Engin Vural, noch der aktuelle Coach Boris Schommers konnten eine nachhaltige Wende einleiten. Die Situation der Meidericher hat sich trotz eines leichten Aufschwungs im Spätherbst weiter verschärft.
MSV Duisburg fehlen acht Punkte
Im Zuge des verpatzten Re-Starts nach der Winterpause mit nur einem Punkt aus vier Spielen kleben die Zebras weiter auf Tabellenplatz 19 fest. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt acht Punkte. Nach den zwei Nachholspielen unter der Woche ist die Tabelle im Keller nun glattgezogen. 1860 München verschaffte sich mit dem 2:0-Sieg gegen Rot-Weiss Essen am Dienstag Luft. Der Hallesche FC bleibt nach der 0:2-Niederlage bei der SpVgg Unterhaching am Mittwoch weiter dick im Geschäft. Oberhalb des abgeschlagenen Schlusslichts SC Freiburg II gehören dem Kreis der Regionalliga-Kandidaten derzeit neben dem MSV (17 Punkte) noch der VfB Lübeck (22), der SV Waldhof Mannheim (24), der Hallesche FC und Arminia Bielefeld (jeweils 25) an.
MSV-Präsident Ingo Wald hat in dieser Woche im Interview mit dieser Zeitung betont, dass die Duisburger trotz der misslichen Situation weit davon entfernt seien, im Kampf um die Klasse aufzugeben. Auch Boris Schommers, der die Tabelle erst einmal ausblenden will, glaubt weiterhin an die Chance, die Wende zu schaffen. Der 45-Jährige spricht die letzten acht Spiele an. Mit Ausnahme der Partie bei 1860 München – Schommers: „Das war grauenvoll“ – habe die Mannschaft Chancen gehabt, zu gewinnen. Ist es Trotz, Zweckoptimismus oder Überzeugung? Schommers sagt: „Ich habe tatsächlich die Zuversicht, in jedem Spiel etwas zu holen.“
MSV-Gegner Verl holte mit Effektivität fünf Punkte
In Verl erwartet der Fußball-Lehrer nun einen Gegner, der den Ansatz hat, die Aufgabe spielerisch zu lösen. Schommers will dem mit Druck und Pressing entgegenwirken. Er hofft, dass sich seine Mannschaft an der Poststraße mehr Torchancen als zuletzt gegen Tabellenführer Regensburg erspielen wird. Immerhin stellt der Jahn mit nur 19 Gegentreffern die stärkste Abwehr der Liga. Verl kassierte hingegen bereits 35 Buden. Zudem hat der Sportclub mit Ex-Zebra Mael Corboz (fünf Treffer und drei Assists), der im Hinspiel dreifach traf, und Topscorer Oliver Batista Meier (neun Treffer und neun Assists) zwei Schlüsselspieler und viel Durchschlagskraft verloren. Nach der Winterpause verbuchte der SC Verl nur drei Torerfolge, war damit aber durchaus effektiv: Fünf Punkte sammelte das Team von Trainer Alexander Ende damit ein.
Beim MSV Duisburg kehrt Joshua Bitter nach verbüßter Rotsperre in die Innenverteidigung zurück. Linksverteidiger Baran Mogultay, der im neuen Jahr noch keinen Einsatz hatte, ist nach auskurierter Knöchelverletzung zumindest wieder ein Kandidat für einen Platz im Kader. Im defensiven Mittelfeld hat sich die personelle Situation mit der Knieverletzung von Caspar Jander weiter zugespitzt. Auch Niclas Stierlin und Marvin Bakalorz stehen verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Damit steht Neuzugang Erik Zenga, der gegen Regensburg im zweiten Durchgang am Ball war und einen überzeugenden Vortrag ablieferte, vor seinem Startelfdebüt.
MSV Duisburg: Erik Zenga fehlt Praxis
Boris Schommers spricht bei Erik Zenga von einem „guten Eindruck“, verweist aber auch auf die fehlende Wettkampfpraxis in den letzten Monaten. Dem 31-Jährigen steckt aber kein Abstiegskampffrust in den Knochen. „Er bringt eine mentale Thematik mit. Das hat mir sehr gut gefallen“, so Trainer Schommers.