Duisburg. Der Duisburger Coach Torsten Lieberknecht trifft am Freitag auf seinen Ex-Klub Eintracht Braunschweig, für den er zehn Jahre tätig war.

Als Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig in der vergangenen Saison in der Schauinslandreisen-Arena spielte, hatten die Schlachtenbummler aus der Löwen-Stadt „ihren“ Torsten Lieberknecht auf den Rängen schnell erspäht – und gefeiert. Die Braunschweiger feierten zudem einen 3:0-Sieg gegen den Gastgeber KFC Uerdingen.

Torsten Lieberknecht, damals bekanntlich schon längst Zweitliga-Trainer beim MSV Duisburg, freute sich auch über den Auswärtssieg der Niedersachsen. Lieberknecht war von 2008 bis 2018 Cheftrainer in Braunschweig gewesen. Nicht nur das: Er lebte und liebte diesen Verein. Im Frühjahr drohte der Eintracht nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga, in die Regionalliga durchgereicht zu werden. Das hätte Lieberknecht nur schwer ertragen.

So ändern sich Zeiten und Stimmungen: MSV-Sportdirektor Ivica Grlic (rechts) im Oktober 2017 im „Austausch“ mit Torsten Lieberknecht, damals Trainer bei Eintracht Braunschweig. Das Zweitligamatch war damals weniger aufregend: Es endete 0:0.
So ändern sich Zeiten und Stimmungen: MSV-Sportdirektor Ivica Grlic (rechts) im Oktober 2017 im „Austausch“ mit Torsten Lieberknecht, damals Trainer bei Eintracht Braunschweig. Das Zweitligamatch war damals weniger aufregend: Es endete 0:0. © dpa | oland Weihrauch

MSV Duisburg feierte Sieg in Braunschweig

Schwer zu ertragen war allerdings auch der Abstieg des MSV Duisburg in die 3. Liga. Torsten Lieberknecht hätte sich das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub unter anderen Umständen gewünscht. In der Hinrunde gab’s das erste offizielle Date nach der Trennung – am alten, bekannten Ort, mit einem Triumph für Lieberknecht. Vor dem Spiel gab es Applaus für ihn aus dem Eintracht-Fanblock, trotzdem nahm er die Punkte mit. Der MSV siegte am vierten Spieltag im August an der Hamburger Straße 3:0 – und legte dabei eine überraschend dominante Vorstellung hin.

Nun trifft der MSV am Freitag im Rückspiel in seiner Arena auf Eintracht Braunschweig. Der MSV erwartet, dass unter den 15.000 Besuchern rund 800 Gästefans sein werden. Vermutlich wird es wieder Nettigkeiten Richtung Lieberknecht aus dem Gästeblock geben. Aber danach werden beide Seiten ihre eigenen Interessen verfolgen. Braunschweig will mit einem Sieg den Abstand zur Spitzengruppe wieder herstellen, der MSV will einen Verfolger abschütteln.

MSV-Stürmer Vermeij kehrt auf den Trainingsplatz zurück

„Für mich zählt jetzt nur Duisburg“, stellt Lieberknecht im Vorfeld der Partie klar. Womöglich ahnt auch der 46-Jährige, dass seine Wunschkonstellation, dass am Ende Duisburg und Braunschweig gemeinsam in die 2. Bundesliga aufsteigen werden, derzeit nicht die wahrscheinliche Variante ist.

Die Vorbereitung auf das Spiel am Freitag ist kurz und knackig: Gerade einmal drei Trainingstage stehen Lieberknecht zur Verfügung. Vincent Vermeij, zuletzt mit einer schweren Grippe außer Gefecht, kehrte auf den Trainingsplatz zurück. Der Stürmer dosiert die Belastung allerdings noch. „Vincent befindet sich im Aufpäppelmodus“, erklärte Lieberknecht am Mittwoch.

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Krempicki vor Rückkehr in den Kader

Vermeij hatte im Zuge seiner Erkrankung fünf Kilogramm Gewicht und viel Kraft gelassen. Nun geht es Schritt für Schritt wieder aufwärts. Der Coach geht davon aus, dass es für den 25-Jährigen für einen Platz im Kader am Freitag reichen wird. Nach der Galavorstellung von Petar Sliskovic am vergangenen Samstag in Münster – der Kroate erzielte zwei Tore – kann der Coach Vermeij auch ohne Bauchschmerzen auf die Bank setzen.

Wenn es hart auf hart kommen würde, könnte auch Connor Krempicki dort wieder sitzen, wie Lieberknecht am Mittwoch verriet. Der Mittelfeldspieler, der im August einen Mittelfußbruch erlitten hatte, stehe kurz vor der Rückkehr in den Kader. Da es nun aber nicht hart auf hart kommen dürfte, muss sich Krempicki noch etwas gedulden. Für die nächste Woche plant Lieberknecht ein Testspiel, um Krempicki einer finalen Belastungsprobe auszusetzen.