Duisburg. Die beiden wichtigsten Jugendteams des MSV Duisburg stecken in der Krise - ein Problem, das sich als schwerwiegend erweisen kann. Ein Kommentar.
Es gibt solche Partys: Das Essen ist gut, die Gäste sind gut drauf – und dann wählt der Discjockey Musik, die nicht ankommt. So etwas trübt die Stimmung. Ähnlich muss es den Verantwortlichen des MSV Duisburg derzeit ergehen. Die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht bekleckert sich auf dem Platz zwar nicht immer mit Ruhm, sammelt aber die notwendigen Punkte ein, um die 3. Fußball-Liga anzuführen. Das ist ein Ausdruck von Stärke. Am Samstag trübte die möglicherweise schwere Verletzung von Mittelfeldspieler Tim Albutat die Freude. Personell wird es immer enger.
Aber: Bei den meisten Verletzungen bleibt die Aussicht auf mittelfristige Genesung. Die Länderspielpause kommt zum richtigen Zeitpunkt – und bis zur Winterpause ist es auch nicht mehr allzu lange hin.
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Aber der MSV hat noch ein anderes Problem, das sich als schwerwiegend erweisen kann. Der Klub läuft Gefahr, dass ihm der Unterbau wegbricht. Die beiden wichtigsten Jugend-Mannschaften stecken in der Krise. Die A-Jugend rangiert in der Bundesliga auf einem Abstiegsrang. Die B-Jugend stieg bereits in der letzten Saison ab, die Mission Wiederaufstieg ist nach der jüngsten Niederlage und nun sechs Punkten Rückstand zum ersten Platz stark gefährdet.
MSV-Konzept eines Ausbildungsvereins stünde auf der Kippe
So hoch die Auszeichnung des DFB, der dem Meidericher Nachwuchsleistungszentrum im Sommer den dritten von drei möglichen Sternen verlieh, einzustufen ist – Punkte können wertvoller als Sterne sein. Sollte der MSV in der kommenden Saison weder mit der U 19, noch mit der U 17 in den höchsten Ligen vertreten sein, stünde das im Sommer vorgestellte Konzept eines Ausbildungsvereins – von einer „neuen Ära“ war da die Rede gewesen – auf der Kippe. Ohne Bundesliga-Mannschaften im Jugendbereich würden Spieler wie Lukas Daschner und Vincent Gembalies, die derzeit den Verantwortlichen und den Fans der Zebras viel Freude bereiten, kaum noch die Möglichkeit haben, sich entsprechend zu entwickeln. Jedenfalls nicht beim MSV.