Duisburg. Der MSV Duisburg meldete sich mit dem 3:1 gegen Kaiserslautern stark zurück. Moritz Stoppelkamp verglich die Zebras mit den Bayern.
Mit dem FC Bayern München wollte MSV-Mittelfeldspieler Moritz Stoppelkamp die Drittliga-Kicker des MSV Duisburg nicht vergleichen, tat dies nach dem 3:1-Sieg über den 1. FC Kaiserslautern dann aber doch. Auch der Branchenprimus habe im Saisonverlauf Phasen, in denen er Punkte liegen lasse, merkte der 32-Jährige an und dürfte sich am Samstag bestätigt gesehen haben, als der FC Augsburg in letzter Sekunde gegen die Bayern noch zum Remis kam.
Den Zebras geht es aktuell besser als dem Deutschen Meister, sie haben fürs Erste ihren Durchhänger erfolgreich hinter sich gelassen. „Das war ein absoluter Stresstest“, gab Trainer Torsten Lieberknecht zu Protokoll. Sein Team hat diesen Stresstest bestanden, es hat die erste ernste Drucksituation der Saison gemeistert.
Zurück zu alten Tugenden
Der Zweitliga-Absteiger fand zu alten Tugenden zurück. Auch wenn sich das Krisenteam vom Betzenberg am Freitag als ein dankbarer Gegner erwies, zeigten die Gastgeber, dass sie verstanden haben, dass es in dieser Liga nur mit Leidenschaft, Wille und Einsatz geht. Auch wenn Trainer Lieberknecht im Vorfeld der Partie gesagte hatte, dass die Pokal-Blamage in Velbert „nicht zu entschuldigen“ sei, betonte Kapitän Moritz Stoppelkamp am Freitag: „So eine Phase muss man verzeihen.“
Die Fans nahmen die Entschuldigung an – das fiel auch nicht sonderlich schwer, war das Team zumindest für kurze Zeit auf den ersten Tabellenplatz gesprungen. Mittlerweile stehen die Zebras „nur“ noch auf dem dritten Rang, das spielt aktuell aber keine Rolle. „Entscheidend ist, wenn wir im Frühjahr auf die Tabelle schauen“, merkte MSV-Torhüter Leo Weinkauf nach der Partie treffend an.
Der Sieg über die Roten Teufel löste bei allen Beteiligten eine große Erleichterung aus. „Dieser Sieg war extrem wichtig. Er war richtungsweisend und hat gezeigt, wohin es gehen kann“, so Moritz Stoppelkamp, der gemeinsam mit Lukas Daschner und Leroy-Jacques Mickels in der offensiven Dreierkette die Lauterer schwindelig spielte.
MSV-Präsident Ingo Wald, der „so eine Delle nicht erwartet“ hatte, freute sich, dass „die Mannschaft endlich wieder gezeigt hat, wozu sie in der Lage ist.“
Sein Drittliga-Debüt feierte am Freitag Vincent Gembalies, der für den verletzten Marvin Compper in der Innenverteidigung eingesprungen war. Der 19-Jährige, der in der vergangenen Zweitliga-Saison auf drei Einsätze kam und dabei am letzten Spieltag im Match beim Hamburger SV 90 Minuten durchspielte, wird auch im nächsten Auswärtsspiel bei den Würzburger Kickers am Samstag in der Verantwortung stehen.
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Marvin Compper laboriert an einem leichten Muskelfaserriss in der Wade, ein Einsatz in Franken ist nahezu ausgeschlossen. Drei Tage später spielt der MSV im DFB-Pokal gegen Comppers Ex-Klub TSG 1899 Hoffenheim. Es wäre bitter für den Routinier, ausgerechnet dieses Spiel zu verpassen.
Ein Lob für Gembalies
Seinem Vertreter Vincent Gembalies stellte Torsten Lieberknecht am Freitag ein gutes Zeugnis aus. „Ich bin sehr zufrieden“, so der Coach, der dem 19-Jährigen attestierte, seine Lektion gelernt zu haben. Lieberknecht: „Er hatte keine einfache Zeit. Er hat sich nun so gezeigt, wie er sich in den letzten Wochen nicht gezeigt hatte.“ Gembalies sei zuletzt unter anderem zu fahrig gewesen.
Das war am Freitagabend anders. „Er hat das auch fußballerisch gut gelöst und hat sich auch nicht davon beeindrucken lassen, wenn der Gegner gepresst hat. Auch er hat den Stresstest bestanden“, freute sich Lieberknecht, dass Gembalies das Vertrauen, das er in ihm gesetzt hat, bestätigen konnte.