Die Zebras liefern über weite Strecken eine Gala ab. Lukas Daschner erzielt einen Treffer und bereitet zwei Tore vor.
Wo liegt Velbert? War da was? Fußball-Drittligist MSV Duisburg präsentierte sich am Freitag nach zwei Niederlagen und der Blamage im FVN-Pokal, so, wie ihn die Fans im Sommer nach dem ärgerlichen Zweitliga-Abstieg wieder lieb gewonnen hatten. Die Zebras meldeten sich gegen den 1. FC Kaiserslautern mit einer Gala zurück. Der MSV siegte 3:1 (2:0) und steht nun sogar zumindest bis zum Samstag-Nachmittag an der Tabellenspitze.
Nach langer Zeit schaute Ex-Trainer Rudi Bommer mal wieder beim MSV vorbei. Der 62-Jährige, der mit den Zebras 2007 den – bislang letzten – Aufstieg in die 1. Bundesliga feierte, war als Fernseh-Experte im Einsatz. Bommer konnte den Zuschauern nur Gutes über den MSV berichten.
Der aktuelle MSV-Trainer Torsten Lieberknecht vertraute in der Innenverteidigung auf Youngster Vincent Gembalies als Ersatz für den verletzten Marvin Compper. Der Routinier verriet vor der Partie übrigens, dass es sich bei seiner Wadenverletzung um einen Muskelfaserriss handelt. Der 34-Jährige hofft, in zwei Wochen wieder dabei zu sein. Die Rolle des verletzten Yassin Ben Balla im defensiven Mittelfeld nahm Max Jansen ein.
Lieberknecht-Team war präsent, scheute die Zweikämpfe nicht
Die Zebras zeigten von Beginn an, dass sie die letzten frustrierenden Vorstellungen und Ergebnisse hinter sich lassen wollten. Das Lieberknecht-Team war präsent, scheute die Zweikämpfe nicht. „Das war das Gesicht der ersten sieben, acht Spiele“, freute sich MSV-Präsident Ingo Wald.
Die erste Chance verbuchten die Gastgeber in der neunten Minute, als Joshua Bitter in Anschluss an eine Stoppelkamp aus kurzer Distanz den Ball verpasste.
Zwei Minuten später durften die Meidericher jubeln. Leroy-Jacques Mickels setzte sich auf der rechten Seite stark durch und flankte in den Strafraum. Lukas Daschner war mit dem Kopf zur Stelle und brachte den MSV mit seinem fünften Saisontreffer mit 1:0 in Führung.
Eine frühe Führung durch Daschner – das gab es auch schon gegen Meppen, als kurze Zeit später das Duisburger Spiel aus den Fugen geriet. Diesmal machten es die Zebras besser.. Schon in der 24. Minute erlebte Daschner seinen zweiten großen Moment in diesem Spiel. Diesmal war er in der ständig rotierenden offensiven Dreierkette im Mittelfeld der Mann für die rechte Seite. Er bediente im Zentrum Moritz Stoppelkamp, der von der Strafraumgrenze aus zum 2:0 traf. Der Kapitän feierte seinen zehnten Saisontreffer.
In der 31. Minute hätte Stoppelkamp nachlegen können, doch FCK-Torwart Lennart Grill entschärfte den Schuss aus 16 Metern mit einer Glanzparade. Kaiserslautern fiel in dieser Phase wenig ein. MSV-Torwart Leo Weinkauf war erstmals in der 38. Minute gefordert, als Florian Pick einen Stellungsfehler von Joshua Bitter ausnutzte, aber am Duisburger Keeper scheiterte. Drei Minuten später kam Christian Kühlwetter fünf Meter vor dem Tor frei zum Kopfball – gut für den MSV, dass der FCK-Stürmer schlecht zielte.
Mickels trifft zum 3:0
Kurz nach dem Seitenwechsel hätte Vincent Vermeij für die Vorentscheidung sorgen könnten. Der Lauterer Verteidiger Kevin Kraus war in der 48. Minute nicht bei der Sache, Vermeij knöpfte ihm den Ball ab und lief alleine auf das Gästetor zu. Der Niederländer schoss mittig aufs Tor – da hatte Torwart Lennart Grill keine Probleme.
Aber vier Minuten später rappelte es dann aber doch zum dritten Mal in der Pfälzer Kiste. Erneut war Lukas Daschner beteiligt. Er bediente Leroy-Jacques Mickels, der Gegenspieler Gino Fechner frech tunnelte und mit einem Flachschuss rechts unten zum 3:0 traf.
Danach hätte sich das Spiel für Kaiserslautern zu einem Debakel entwickeln können. Der MSV machte weiter Druck und erspielte sich weitere Chancen. Die besten Möglichkeiten zum 4:0 vergaben Vermeij und Stoppelkamp.
Kaiserslautern meldet sich überraschend zurück
Dann meldete sich Kaiserslautern doch noch etwas überraschend zurück. Der eingewechselte Timmy Thiele verkürzte aus Lauterer Sicht auf 1:3. Es wurde nun noch ein wenig spannend – aber nicht mehr viel. Der MSV gewann 3:1. „Wenn wir unser Spiel spielen., ist es schwer,uns zu schlagen“, sagte Moritz Stoppelkamp nach der Partie.
Der Sportplatz der SSVg Velbert liegt übrigens 30 Kilometer von der Duisburger Arena entfernt. Nach der Leistung gegen den FCK darf sich der MSV-Fan mit Recht noch einmal über den vergangenen Samstag ärgern.
So haben Sie gespielt
MSV Duisburg: Weinkauf 2 – Bitter 3, Boeder 3, Gembalies 3, Sicker 3 – Albutat 3, Jansen 3 – Stoppelkamp 2 (90.+2 Scepanik), Daschner 1, Mickels 2 (83. Engin) – Vermeij 3 (90.+4 Sliskovic).
1. FC Kaiserslautern: Grill – Schad, Kraus, Fechner, Sternberg – Hemlein (60. Thiele), Sickinger – Jonjic (60. Skarlatidis), Starke, Pick – Kühlwetter (73. Röser).
Tore: 1:0 Daschner (11.), 2:0 Stoppelkamp (24.), 3:0 Mickels (52.), 3:1 Thiele (73.).
Gelbe Karten: Daschner, Jansen.
Schiedsrichter: Fritz (Korb).
Zuschauer: 14.108.
So geht’s weiter: Würzburger Kickers – MSV Duisburg (Samstag, 26. Oktober, 14 Uhr, Flyeralarm-Arena).