Duisburg. Der MSV Duisburg spielt im FVN-Pokal bei der SSVg Velbert. Die Velberter gelten als Pokalschreck. Das bekam auch Jürgen Klopp schon zu spüren.

Die Messlatte hängt für die Drittliga-Kicker des MSV Duisburg in der zweiten Runde des Niederrheinpokals deutlich höher als in der ersten. Dennoch sollte die Sprungkraft reichen, um die Aufgabe am Samstag zu meistern. Mit einem 11:0-Sieg beim Bezirksligisten SC 20 Oberhausen startete der MSV im September in den Wettbewerb, am Samstag geht es nun zum Oberligisten SSVg Velbert. Anstoß in der Christopeit-Arena an der Jupiterstraße ist um 14 Uhr.

„Das ist eine Mannschaft, der wir mit Respekt entgegentreten sollten“, sagt MSV-Trainer Torsten Lieberknecht, der den Pokalgegner im September beim 0:0 in Ratingen unter die Lupe nahm. Allerdings hat es der 46-Jährige heute nicht mit dem Trainerkollegen zu tun, der bei Lieberknechts Spionage-Einsatz bei Velbert an der Seitenlinie stand. Nach diesem Spiel trennte sich der Klub von Alexander Voigt, mittlerweile hat Markus John beim Tabellensiebten der Oberliga das Sagen.

Brendieck spielt im Tor

Anders als in Oberhausen wird Lieberknecht heute nicht komplett auf die erste Garde setzen – das ist allein schon aus Verletzungs- und Krankheitsgründen (Weinkauf, Stoppelkamp, Ben Balla, Krempicki) nicht möglich. „Einzelne Spieler können sich nun präsentieren und den Konkurrenzkampf anschieben“, sagt der Trainer vor dem Pokalspiel. Das Tor wird Jonas Brendieck hüten – auch weil Stammkraft Leo Weinkauf erkrankt ist. Der 20-Jährige, der 2018 aus der U 19 zum Kader stieß, kommt somit zu seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz für die MSV-Profis.

August 2003: Der junge Jürgen Klopp (links), damals Trainer bei Mainz 05, begrüßt vor dem Pokalspiel Velberts Spielertrainer Marek Lesniak. Nach dem Spiel war Klopps Laune nicht mehr so gut. Sein Mainzer Team verlor das Match nach Elfmeterschießen.
August 2003: Der junge Jürgen Klopp (links), damals Trainer bei Mainz 05, begrüßt vor dem Pokalspiel Velberts Spielertrainer Marek Lesniak. Nach dem Spiel war Klopps Laune nicht mehr so gut. Sein Mainzer Team verlor das Match nach Elfmeterschießen. © Imago

Die Zebras, die zum zweiten Mal in dieser Saison mit den bei den Fans begehrten KöPi-Trikots auflaufen werden, nehmen den Kampf David gegen Goliath ernst. „Das Spiel ist wichtig für den Verein“, unterstreicht Mittelfeldspieler Tim Albutat. Der Niederrheinpokalsieger qualifiziert sich bekanntlich für den DFB-Pokal. Ein Scheitern kann sich der MSV nicht leisten.

Gastgeber Velbert schaffte dies in den Jahren 2003 – und zog hier mit einem Sieg über Mainz 05 mit Trainer Jürgen Klopp sogar in die zweite Runde ein – sowie 2006. Der Vorgängerverein SSV 1912 Velbert spielte 1938 in der ersten Runde des Tschammer-Pokals. Die SSVg erreichte sechsmal das Finale im Niederrheinpokal und gewann den Wettbewerb zweimal. In der vergangenen Saison gewann das Team bei Rot-Weiß Oberhausen nach Elfmeterschießen und schied danach gegen Rot-Weiß Essen knapp mit 1:2 aus. Die Warnung an den MSV: Die SSVg Velbert hat das Zeug zum Pokalschreck.

Der VfB 03 Hilden wartet

Mit einem Erstrundensieg (4:0) beim Bezirksliga-Neuling Duisburger FV 08 lösten die Velberter das Ticket für das Spiel des Jahres gegen den MSV. SSVg-Trainer Markus John ordnet die Kräfteverhältnisse ein: „Der MSV holt Compper aus Glasgow, wir holen Spieler aus der Umgebung.“ John, von 2001 bis 2003 selbst Spieler bei der SSVg, will „das Spiel genießen“. Ein Pokal-Coup würde den Genuss zweifelsohne vergrößern.

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In der dritten Pokalrunde, die bereits mit drei Spielen begonnen hat, trifft der Sieger der Partie auf den Oberligisten VfB 03 Hilden.