Duisburg. Der MSV Duisburg spielt am Sonntag beim Chemnitzer FC. Trainer Torsten Lieberknecht wird dabei auch auf einige frische Kräfte setzen.
Torsten Lieberknecht erwartet am Sonntag von seiner Mannschaft eine Reaktion. Dies habe das Team nach den ersten beiden Niederlagen in der 3. Fußball-Liga erfolgreich umgesetzt, nun hofft der Trainer des MSV Duisburg, dass die Truppe auch im Auswärtsspiel beim Chemnitzer FC (14 Uhr, Gellertstraße) eine Antwort auf die 1:3-Heimpleite gegen den SV Meppen parat hat.
Der Coach hat sich das Meppen-Spiel am Feiertag noch einmal angeschaut – und sich dabei auf die erste Halbzeit konzentriert. Denn hier fiel das Kind in den Brunnen. Der Coach stellte fest, dass sein Team das Spiel nach der frühen Führung im Griff hatte – bis zum Meppener Doppelschlag, der zum 1:2-Rückstand führte.
Auch wenn der Trainer einräumt, dass es derzeit ein wenig an der geistigen Frische mangele, waren die entscheidenden Versäumnisse in seinen Augen taktischer Natur. „Wir haben einen Systemfehler begangen“, stellte der Coach fest.
In der Nachbetrachtung verbuchte Flügelspieler Leroy-Jacques Mickels die erste Heimniederlage in der Kategorie Ausrutscher. „Ich fand unser Spiel in der ersten Halbzeit gar nicht so schlecht“, sah der Linksaußen durchaus agile Zebras, „aber wir haben einfache Fehler gemacht, die zu den Gegentoren geführt haben. Das kennt man nicht von uns. Eigentlich haben wir eine gute Spieleröffnung, aber gegen Meppen hat es nicht gepasst.“ Unterschätzt habe man den Gegner keineswegs, betont Mickels.
Und auch Kollege Moritz Stoppelkamp untermauerte, dass von Überheblichkeit nach dem guten Start gegen den SVM keine Rede sein könne. „Wir haben nach dem 1:0 vielleicht geglaubt, dass es nun von alleine läuft. Dass dies nicht so ist, gehört zum Lernprozess dazu. Wir haben ein junges Team und nach dem ersten Gegentor war sogar eine leichte Nervosität zu spüren“, sagte der Kapitän.
„Kein Grund zur Sorge“
„Wir hatten nicht mehr den Mut, unser Spiel durchzuziehen.“ Das gelte es nun abzuhaken, so Stoppelkamp, und „wieder zu unserem Spiel“ zu finden. „Man sagt, dass die Wahrscheinlichkeit nach einem Gegentor groß ist, in den nächsten fünf Minuten noch eines zu kassieren. Wenn wir einen reinkriegen, müssen wir auch erst einmal durchpusten, das Tempo etwas rausnehmen, uns wieder finden und dann neu angreifen“, hofft der Kapitän, dass seine Truppe nun in Chemnitz nicht die gleichen Fehler macht, wie nach dem Treffer zum 1:1, als die Meppener „gleich noch einen hinterher schieben konnten“.
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Darin, dass kein Grund bestehe, jetzt in Sorge zu verfallen, weil der MSV Duisburg „nun einmal ein schlechtes Spiel“ gemacht habe, so Stoppelkamp, sind sich Spielführer, Trainer und auch Leroy-Jacques Mickels einig. „Es zählt jetzt, die Sinne zu schärfen, damit wir wieder in unsere Abläufe reinkommen. Dann müssen wir nur auch die Tore machen. Chancen dazu hatten wir auch gegen Meppen genügende“, blickt Mickels voraus.
Chemnitz steht unter Druck
In Chemnitz könnte Torsten Lieberknecht auf einige frische Kräfte setzen. Arne Sicker kehrt nach seiner Rotsperre auf die linke Abwehrseite zurück. Im defensiven Mittelfeld ist Maximilian Jansen eine Alternative. Auf den Flügeln wünscht sich Lieberknecht mehr Tempo. So könnte Leroy-Jacques Mickels eine Pause erhalten. Der Coach nannte bei der Pressekonferenz Ahmet Engin, Arnold Budimbu und Sinan Karweina als Kandidaten für einen Einsatz von Beginn an.
Der MSV trifft am Sonntag auf einen Gegner, der sich seit Monaten in großer Not befindet. Insolvenzverhalten, Diskussionen um rechte Fans, Notvorstände und Rücktritte von Trainer und Sportchef bestimmten zuletzt viele Schlagzeilen. Lieberknecht blendet das aus und blickt auf die sportliche Situation der Sachsen, die nicht rosig ist. Der CFC belegt mit nur sechs Punkten den vorletzten Platz und steht unter Zugzwang. Der neue Trainer Patrick Glöckner (zuletzt Viktoria Köln) gibt gegen die Zebras sein Heimdebüt.